EAZ, Mimiks und Cachita
Hier sind die neuen Schweizer Rapper

Nach 50 Jahren Hip-Hop setzen Schweizer neue Massstäbe: SonntagsBlick präsentiert Künstlerinnen und Künstler, die unsere Rap-Szene aufmischen.
Publiziert: 17.09.2023 um 16:03 Uhr
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Das ist Rapperin Cachita. Die Zürcherin nimmt ihre Hörer auf eine Reise durch Musikwelten: Von Mundart-Hip-Hop bis hin zu Latin deckt die Künstlerin alles ab.
Aurelia Schmidt

Stars wie Bligg (46) und Stress (46) haben einer neuen Hip-Hop-Generation den Weg geebnet – und die hat es drauf: Von Rapperinnen wie Cachita (24) und Gigi (22) bis zu ihren männlichen Kollegen, etwa den Luzernern Mimiks (31) und LCone (29), dominierten Schweizer Rapper dieses Jahr die Festivalbühnen. SonntagsBlick präsentiert die Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die jeder Hip-Hop-Fan hierzulande auf dem Radar haben sollte.

Cachita

Sie ist eine der jüngsten in der Rap-Szene – aber nicht zu unterschätzen: Cachita (24), geboren als Gabriela Mennel, hat innert kürzester Zeit mit ihrem einzigartigen Musikstil und provokanten Texten auf sich aufmerksam gemacht. Von Mundart-Hip-Hop bis hin zu Latin deckt die Zürcherin viele Genres ab. «Ich will Menschen den passenden Soundtrack zu ihrem momentanen Leben schenken», so die Musikerin im Interview mit Blick.

Dass sich die Zürcherin kritisch mit Fragen der Gesellschaft auseinandersetzt, begründet sie mit Nachdruck: «Bezüglich Sexismus wünsche ich mir von allen Künstlerinnen und Künstlern mehr Bewusstsein und Kreativität in ihren Texten und mehr Verantwortung. Dasselbe gilt auch für Zuhörerinnen und Zuhörer – und die Medien: Immer wird mit dem Finger auf Rap gezeigt, obwohl es in anderen Musikrichtungen ähnliche Inhalte gibt, die genauso problematisch sind.»

Cachita weiter: «Die Schweizer Rap-Szene, Schweizer Rap-Künstlerinnen und -Künstler verdienen mehr Anerkennung und Respekt. Wir müssen uns von den Klischees lösen, die der Musikrichtung zugeschrieben werden.» Cachita will in Zukunft mehr Artistinnen im Scheinwerferlicht sehen: «Wir brauchen mehr Künstlerinnen, die die Plattformen und Reichweite bekommen, die sie verdient haben.»

Gigi

An Gigi (22) kommt in der Rap-Szene aktuell niemand vorbei. Vor zwei Jahren stand die Bündnerin Giulia Maria Gort das erste Mal auf der Bühne – und scheint nicht zu stoppen: Ob Open Air Frauenfeld, Royal Arena in Biel oder Rap City in Zürich – sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Mit ihrer unverwechselbaren «Attitude» und ihren harten Punchlines machte sie sich nicht nur am letztjährigen SRF «Bounce Cypher» einen Namen, dem grössten Schweizer Live-Rap-Event, sondern sicherte sich auch in «Battle Mansion», dem Rap-Reality-Format des Schweizer Fernsehens, den Sieg der dritten Staffel.

Mimiks und LCone

Mit ihren Auftritten als Duo bringen die Luzerner Rapper Mimiks (31) und LCone (29) schon seit über einem Jahrzehnt die Menge zum Kochen. Mimiks, mit richtigem Namen Angel Egli, ist ein Senkrechtstarter: Erstmals Gold holte er sich 2022 mit seiner achtminütigen Single «Für immer niemer». Livio Carlin, besser bekannt als LCone, entdeckte seine Leidenschaft für Hip-Hop, als er 14 Jahre alt war – und steckte sofort mittendrin. Heute ist Carlin mit Hip-Hop-Onkel Pablo Vögtli (38) Gastgeber der SRF Rap-Show «Bounce». Fun Fact: Seinen Künstlernamen entdeckte er ebenfalls im Teenageralter. Seine Inspiration war ein Joghurt namens «LC1». Heute würde er nach eigenen Angaben einen besseren Künstlernamen wählen.

EAZ

Arber Rama (29) alias EAZ ist ein Hoffnungsträger der Schweizer Rap-Szene. Sein Hit «Juicy» schaffte es – als erste Mundart-Nummer seit 53 Jahren – in die deutschen Single-Charts. In der Schweiz hielt sich der Sommerhit lang in den Top 3 und erreichte in Deutschland wie in Österreich die Top 15 der Spotify-Charts.

«Ich habe mich trotz Hindernissen nicht von meinem Weg abbringen lassen und an meinen Traum geglaubt», so der Zürcher Rapper im Blick-Interview. Mit seinem Durchbruch hat der Zürcher auch anderen Musikern die Tür geöffnet: «Ich würde behaupten, dass die Schweizer Rap-Szene mit ihrem Sound etwas internationaler geworden ist. Und ich habe es kürzlich bewiesen: Es ist auch möglich, mit Mundart die Charts der Länder zu stürmen, die kein Schweizerdeutsch verstehen.»

Doch das ist ihm offenbar nicht genug: «Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, wenn 50 Cent meinen nächsten Refrain einsingen wird», meint er lachend. «Man kann nie gross genug träumen.» 

L Loko x Drini

Das Rap-Duo L Loko (30) und Drini (29) aus Zürich-Wiedikon landete im vergangenen Jahr mit «Will nomeh» einen Volltreffer. Nicht umsonst gewannen die beiden den Swiss Music Award 2023 in der Kategorie «Best Hit»: Mit einer Mischung von Trap Beats, Reggaeton und Trap House stellten sie unter Beweis, dass es einen modernen Hip-Hop gibt. Schon zuvor sorgten L Loko, bürgerlich Rafael Luna, und sein Jugendfreund Drini, mit richtigem Namen Valdrin Hasani, für Furore. Inzwischen hat das Duo sein eigenes Musiklabel: Sektion ZH.

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