Sie ist eine der schillerndsten Frauen der Schweizer Musikszene: die Aargauerin Ann Kathrin Lüthi (46), besser bekannt unter dem Künstlernamen Annakin. Mit Songwriter-Idol Ed Harcourt (44) hat sie kürzlich die Ballade «Parachute» veröffentlicht. Am Wochenende erschien ihr siebtes Album «The Light Before Love Disappears». Demnächst geht sie mit den Argovia Philharmonikern auf Tournee. «Ich kann nicht behaupten, dass ich die Corona-Krise untätig hinter mich gebracht habe», sagt Annakin, «im Gegenteil! Ich hatte alle Hände voll zu tun.»
Ex-Sängerin von Swandive
Annakins Musik könnte aus einem Traum entsprungen sein: Der Sound ist atmosphärisch dicht, die Stimme angenehm einlullend, die Melodien setzten sich gleich im Kopf fest. «Ich bin meinem Stil treu geblieben», sagt die Sängerin, die schon Ende 90er-Jahre mit der Trip-Hop-Band Swandive die Schweiz betörte.
Traumhaft ist auch die fabelwesenhafte Inszenierung von Annakin, für die seit 14 Jahren ihr Mann, Starfotograf Christian Ammann (44, Chanel, L'Oréal), verantwortlich ist. So auch für ihre teils aufwendig gestalteten Videos. Seit 2001 sind die beiden ein Paar, seit 2006 verheiratet. Er sei ihr «Partner in Crime», sagt Annakin, ihr «Komplize». Kennengelernt haben sie sich über einen gemeinsamen Freund.
Dank gemeinsamer Freunde begegnete Annakin vor sieben Jahren auch Ed Harcourt, einem der renommiertesten britischen Songwriter. Sie freundeten sich an, den Sommer verbrachten sie gemeinsam in einem Studio im spanischen Alicante, wo er ihre neue CD produzierte. «Es war für uns beide der erste Ausland-Freigang seit langer, langer Zeit», sagt Annakin, «entsprechend entspannt und gut gelaunt waren wir.»
«In neue Klangwelten vordringen»
Begeistert ist die Künstlerin auch von ihrer Zusammenarbeit mit der Argovia Philharmonic, die zu den wichtigsten Sinfonieorchestern des Landes gehört. «Die klassische Umsetzung meiner Musik war schon immer ein Traum», so Annakin. «Dadurch kann ich in ganz neue Klangwelten vordringen.» Das sei total läss», ergänzt sie lachend.
Am liebsten würde sie mit dem Orchester auch im Ausland touren. «Doch das würde wohl den Rahmen sprengen», sagt Annakin. «Mit über 40 Musikern durch Europa zu tingeln, wäre dann noch eine etwas grössere Kiste als die, die ich jetzt schon stemme.»