Trauffer (43) auf der Überholspur! Vergangenes Jahr stand der Alpentainer zweimal als Teil der Büetzer Buebe auf der Bühne des Zürcher Letzigrund-Stadions, aktuell ist er mit seiner «Glöggelä»-Tournee in der Schweiz unterwegs. Nebenbei führt er noch die Holzspielwarenfabrik Trauffer sowie ein Hotel.
Wie der Tausendsassa diese vielen Aufgaben unter einen Hut bringt, zeigt die neue Dokumentation «Trauffer – Zwischen Krise und Triumph», die ab Mittwoch auf dem Streamingdienst Oneplus zu sehen ist. Wir haben beim Berner Oberländer schon vorab mit schnellen Fragen auf den Zahn gefühlt.
Blick: Ab heute läuft Ihre Dokumentation. Wie reagieren Sie, wenn Sie sich im TV sehen?
Trauffer: Am liebsten mache ich die Augen zu, das sehe ich nicht gerne. Ich schaue auch keine Fernsehsendungen von mir nach.
Was ist der bisher schönste Moment Ihrer Karriere?
Schwierige Frage. Wohl der Moment als bei meinem Hallenstadionkonzert DJ Bobo als Überraschungsgast auf die Bühne kam. Dass er in meiner Show auftritt, konnte ich mir genauso wenig erträumen, wie die beiden Büetzer-Buebe-Konzerte vom vergangenen Jahr im Letzigrund-Stadion.
Was machen Sie als Letztes vor einem Konzert?
Wenn ich kann, lege ich mich gerne ein bisschen hin. Vor dem Konzert fahre ich ganz runter, komme zu meinem Ruhepuls und sammle mich. Danach stehe ich mit meinen Leuten in einem Kreis und trinke einen Appenzeller.
Und was machen Sie als Erstes nach einem Konzert?
Mein Hemd abziehen und in eine Ecke schmeissen.
Was ist der beste Tipp gegen Nervosität?
Den habe ich leider selbst noch nicht gefunden. Ich bin immer sehr nervös.
Wann ist Ihnen langweilig?
Selten bis nie. Meine To-do-Listen sind dafür zu lang.
Wie entspannen Sie?
Indem ich mein Geschäftshandy im Büro liegen lasse und ein Wochenende wegfahre.
Was ist Ihr Lieblingsgetränk?
Rotwein. Spanischer, dunkler, Rotwein.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Schwierig. Ich glaube paniertes Schnitzel mit Nudeln. Das hat mein Grosi immer gekocht.
Fleisch oder Raclette?
Das ist fies! Es ist aber ein Fakt, dass ich mittlerweile sehr wenig Fleisch esse. Meine Frau Brigitte ist seit 33 Jahren Vegetarierin, dadurch bin ich ein bewusster Fleischesser geworden. Also: mehr Raclette als Fleisch.
Unternehmer oder Musiker?
Unternehmer.
Kühe oder Esel?
Kühe.
Was ist das Schönste an der Schweiz?
Dass wir mitbestimmen können.
Worüber haben Sie viel zu viel diskutiert?
Über Corona.
Wann verlieren Sie die Geduld?
Wenn jemand seinen Job nicht macht, jeder im Team etwas macht und einer das vergisst. Teamleistung geht bei mir über alles.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Das muss bei einem Film gewesen sein.
Was ist Ihre grösste Macke?
Ich kann nicht stillsitzen. Nach Sitzungen sieht meine Traktandenliste immer aus, als hätte eine Kuh darauf herumgekaut. Ich verchrible auch Dokumente, die ich nicht verchriblen darf.
Was würden Sie gerne besser können?
Klavier spielen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Drogen gemacht?
Gar keine. Ich habe solche Angst vor Drogen, dass ich noch nicht einmal im Leben gekifft habe. Dafür trinke ich das Doppelte an Alkohol (lacht).
Wann gehen Sie bei Partys heim?
Ich bin nie der Letzte, der heimgeht. Meistens mache ich einen französischen Abgang. Plötzlich bin ich einfach weg.
Warum möchten Sie nicht mehr zwanzig sein?
Mit zwanzig hatte ich eine Phase, in der ich allen gefallen wollte. Das habe ich verloren. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Was machen Sie vor dem ins Bett gehen?
Duschen.
Was schätzen Menschen an Ihnen?
Meine Ehrlichkeit. Für Menschen, denen ich vertraue, bin ich ein offenes Buch.
Was ist Ihr ganzer Stolz?
Ich bin sehr stolz auf das, was ich aus meinen nicht überdurchschnittlichen Fähigkeiten gemacht habe. Ich sage immer, ich bin gut darin, mich mit Halbwissen durchs Leben zu schlagen. Das ist bis heute nicht schlecht herausgekommen.
Haben Sie Angst vor dem Tod?
Nein. Der Tod ist eine sichere Sache. Und ich denke, dass er bei mir früher kommt. Ich war früh verheiratet, hatte früh ein Haus und früh Kinder. Bei allen Dingen war ich immer früh dran und konnte auch immer viel Glück erleben. Ich glaube deshalb, dass irgendwann diese Schnur vom Glück fertig ist.
Welche Musik soll bei Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Das ist mir total egal.
Wie wichtig ist Ihnen der Glaube?
Ich glaube, dass mir der Glaube wichtig ist, dass ich glaube. Ich bin reformiert. Und glaube an das Konstrukt, bin kein Kirchengänger. Gehe nur an Hochzeiten und Taufen, wenn ich muss. Glaube an eine höhere Macht, auf meine Art.
Was war die beste Entscheidung Ihres Lebens?
Dass ich meine Musikkarriere nie aufgegeben habe. Auch in Zeiten, in der meine Band aufhörte, meine damalige Plattenfirma mich fallen liess und nur noch wenige an meinen Erfolg glaubten. Wenn ich dann aufgegeben hätte, wäre mir sehr vieles entgangen.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Machen. Einfach machen.
Wo stehen Sie in fünf Jahren?
Vor fünf Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich Gastronom werde und ein eigenes Hotel besitze. Darum mache ich jetzt auch keine Vorhersagen.
Was wollen Sie noch erleben?
Ich will unbedingt die Welt bereisen. Das kam in meinem Leben immer zu kurz.
Den Durchbruch schaffte der Brienzer Marc A. Trauffer (43) um die Jahrtausendwende mit seiner Band Airbäg, mit dem Album «Alpentainer» von 2014 positionierte er sich als Schweizer Antwort auf Andreas Gabalier (38). 2009 übernahm er zudem die Spielwarenfabrik seiner Eltern und eröffnete 2022 mit Ehefrau Brigitte (43) ein Hotel samt Erlebniswelt. Im selben Jahr traten er und Gölä (54) als Büetzer Buebe zweimal im Zürcher Letzigrund auf.
Den Durchbruch schaffte der Brienzer Marc A. Trauffer (43) um die Jahrtausendwende mit seiner Band Airbäg, mit dem Album «Alpentainer» von 2014 positionierte er sich als Schweizer Antwort auf Andreas Gabalier (38). 2009 übernahm er zudem die Spielwarenfabrik seiner Eltern und eröffnete 2022 mit Ehefrau Brigitte (43) ein Hotel samt Erlebniswelt. Im selben Jahr traten er und Gölä (54) als Büetzer Buebe zweimal im Zürcher Letzigrund auf.