Von einem Tag auf den andern war fertig lustig: Das Erfolgsduo Divertimento tourt mit «Sabbatical» bereits die vierte Saison durch die Schweiz – bis es von der Pandemie gebremst wurde. «Corona ist alles andere als ein Sabbatical», so Jonny Fischer (41). «Es lässt sich nicht mit unserer Auszeit vor fünf Jahren vergleichen, die damals von langer Hand geplant war.»
Der Lockdown hat Fischer wie alle anderen kalt erwischt. Nur drei Monate zuvor hatte er das Gesundheitsstudio Zenmove eröffnet, das war alles andere als lustig: «Ich musste mich darum kümmern, dass unser Start-up die Krise überlebt.» Hinzu kam die ständige Ungewissheit, wann es wieder auf der Bühne losgehen würde. Das Programm wurde von Monat zu Monat wieder verschoben, eine nervenaufreibende Zeit.
Manu als Vater daheim gefordert
Auch Manu Burkart (42) ist froh, dass grosse Veranstaltungen mit über 1000 Personen im Oktober wieder erlaubt werden. «Die Abgeschiedenheit in den ersten zwei Monaten der auferlegten Auszeit habe ich noch genossen.» Daheim war der dreifache Vater zwar genug gefordert, aber bald fehlten ihm das Ausgehen, die Menschen und die Veranstaltungen. Nicht nur, weil er nicht mehr auf die Bühne konnte, sondern weil Burkart selber begeisterter Konzertgänger ist.
Die Leidenschaft des Comedians gehört harten Metal-Klängen, die lässt er in seinem Musikkeller selber dröhnen. «Ich habe mir einen Bubentraum erfüllt und mit echten Profis ein Metal-Stück produziert, ein Cover von Luca Hänni. Das war ein Riesending für mich!» Erscheinen wird der Song in zwei Wochen.
Mehr Raum für die Liebe
Auch Jonny Fischer hat die Zeit positiv genutzt, am 19. September tritt er bei SRF erstmals als Moderator bei der neuen Samstagsshow «Game of Switzerland» auf. «Weil die Auftritte ausfielen, blieb mir auch mehr Zeit, um mich für die Aufzeichnung vorzubereiten.» Auch für die Liebe entstand mehr Raum: «Mein Mann und ich hätten es uns nie träumen lassen, dass wir mal sieben Tage die Woche 24 Stunden zusammen verbringen und am gleichen Tisch im Homeoffice sitzen. Überraschenderweise hatten wir es total gut. Privat habe ich diese Zeit sehr positiv erlebt.»
Highlight war für beide Comedians das Angebot von Schweiz Tourismus, für eine Promo-Aktion durchs Welschland zu touren. «Das war ein megaschöner Unterbruch für uns. Zwar durften wir nicht auf die Bühne, aber immerhin mal wieder vor der Kamera zusammen blödeln», so Burkart.
Humor und Heiterkeit dürfen nicht fehlen
Jetzt können es beide kaum abwarten, wieder live auf ihr Publikum zu treffen. Zugleich ist da Respekt vor dem Auftritt unter ungewohnten Bedingungen. «Wir können nicht abschätzen, mit was für Gefühlen die Leute im Saal sitzen, wenn da noch 1000 andere sind», sagt Burkart. Das Sicherheitskonzept wird derzeit erarbeitet, die Zuschauer werden auf verschiedene Sektoren und mit mehr Abstand verteilt. Eines darf aber auch zu Corona-Zeiten nicht fehlen: «Humor und Heiterkeit, das möchten wir unter die Leute bringen.»