Knall auf dem Luxus-Markt
Der Teufel trägt jetzt auch Versace

Das italienische Modehaus Prada schnappt sich den kriselnden Konkurrenten Versace – für knapp 1,4 Milliarden Euro. Der Deal ergibt durchaus Sinn, wie Style- und Modeexperte Jeroen van Rooijen gegenüber Blick erklärt.
Publiziert: 10.04.2025 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2025 um 15:10 Uhr
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Prada ist derzeit auf Expansionskurs.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Prada übernimmt Versace für 1,375 Milliarden Dollar von Capri Holdings
  • Prada will Versaces Erbe fortführen und seine Ästhetik neu interpretieren
  • Prada erzielte 2023 einen Rekordgewinn von 1,3 Milliarden Euro
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Zwei der grössten Namen der italienischen Modewelt sind künftig unter einem Dach vereint: Der Luxuskonzern Prada schnappt sich das Modehaus Versace. Für die Übernahme zahlt Prada dem bisherigen Versace-Besitzer Capri Holdings 1,375 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der britische Modekonzern Capri, früher unter dem Namen Michael Kors bekannt, zahlte 2018 rund 2,15 Milliarden Dollar für Versace.

«Wir wollen Versaces Erbe fortführen, seine kühne und zeitlose Ästhetik feiern und neu interpretieren», wird Prada-Chef Patrizio Bertelli (79) in einer Mitteilung zitiert. Mit der Übernahme setzt Prada seinen Expansionskurs fort. Das Unternehmen schrieb im letzten Jahr einen Rekordgewinn von 1,3 Milliarden Euro, während Versace zuletzt Verluste schrieb. 

Der Zürcher Modeexperte Jeroen van Rooijen (54) findet die Entscheidung nachvollziehbar: «Die Marke Versace hat ein beachtliches Erbe und entsprechend durchaus Potenzial, ich denke, das hat Prada scharf kalkuliert.»

«Hoffe, dass man Donatella Versace die Design-Verantwortung abnimmt»

Welche Rolle das einstige Aushängeschild des Labels, Donatella Versace (69), im neuen Konstrukt spielen wird, ist derweil noch unklar. Wegdenken kann sie der Stilexperte auf jeden Fall nicht: «Solange sie lebt, wird Donatella Versace für das Haus irgendeine Rolle spielen müssen, man kann diese Marke nicht ohne ihren Goodwill zu neuem Leben erwecken, das hat man bei Jil Sander gesehen.»

Wenn die langjährige Design-Chefin nicht mehr dabei wäre, hätte das laut van Rooijen einen seltsamen Beigeschmack. Aber: «Ich hoffe, dass man ihr die Design-Verantwortung abnimmt.» Klar ist für ihn auch: «Man muss diese beiden Modehäuser nicht unter einen Hut bringen», beide würden eigenständige Marken mit ihrer jeweiligen Handschrift bleiben.

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