Es dürfte einer der explosivsten, vielleicht auch groteskesten Filme des nächsten Jahres werden: «Mad Heidi» von Produzent Valentin Greutert (47), der mit seinem letzten Werk «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes» (2019) schon einen Hit landete.
Greuterts neuer Film erzählt die Geschichte vom erwachsenen Heidi, das sich nach der Ermordung seines geliebten Geissenpeters auf Rachefeldzug begibt. «Unser Film hat mit der Idylle vom Original-Heidi nicht viel gemein», kündigt er an. «Unser Heidi ist ein Racheengel wie in einem Tarantino-Streifen. Sie ist eine feministische Powerfrau, die sich mit allen Mitteln für Gerechtigkeit einsetzt.»
«Die Rolle ist sehr physisch»
Das neue blutige Heidi wird von der Britin Alice Lucy (24) verkörpert. Seit zehn Tagen ist sie in der Schweiz, um sich für den Dreh vorzubereiten. «Die Rolle ist sehr physisch», sagt Lucy. «Ich bin fast täglich am Trainieren.»
Lucy wurde für die Rolle nicht nur wegen ihrer Schauspielfähigkeit ausgewählt, sondern auch, weil sie den schwarzen Gürtel in der koreanischen Kampfkunst Taekwondo besitzt. Und weil sie grosser Heidi-Fan ist: «Ich bin in den schottischen Highlands aufgewachsen. Da ich gerne draussen in den Hügeln war mit unserem Hund, nannte mich mein Onkel immer Heidi», erinnert sie sich.
Budget von drei Millionen Franken
«Mad Heidi» hat ein Budget von drei Millionen Franken, zu einem Grossteil finanzieren Privatinvestoren aus aller Welt den Film. Auch jetzt kann man sich noch daran beteiligen. Gedreht wird bis Ende Oktober in Bern und im Wallis.
Zum Cast stösst demnächst auch der Amerikaner Casper van Dien (52), der in der Splatter-Komödie den Bösewicht verkörpern wird. Van Dien hat bereits in US-Blockbustern wie «Sleepy Hollow» (1999) und im TV-Hit «Monk» (2008–2009) mitgemacht. «Das wird ein köstlicher Streifen – originell, absurd und lustig», sagt er. «Ich freue mich sehr, in die Schweiz zu kommen.» Der Cast sei international, da der Film komplett auf Englisch gedreht werde, erklärt Produzent Greutert.
Film zielt auf junges Publikum
Im Herbst 2022 soll «Mad Heidi» veröffentlicht werden, gleichzeitig zum Kinostart wird er gegen Bezahlung auch online verfügbar sein. «Hiermit gehen wir neue Distributionswege», sagt Greutert. Die Geschichte vom Heidi sei weltweit bekannt, sie würden mit dem Film also ein globales Publikum ansprechen. Seine Version von Heidi sei moderner, an ein jüngeres Publikum gerichtet, «deshalb wollen wir das Publikum auch auf eine andere Art erreichen, als dies bisher in der Filmbranche der Fall war.»
Hauptdarstellerin Alice Lucy ist begeistert von ihrer ersten Titelrolle: «Ich bin in der Schweiz, ich darf Heidi spielen», sagt sie. «Ich kneife mich jeden Tag in den Arm, um zu testen, ob ich nicht träume.»