«Sexiest Man Alive» war er schon – zweimal sogar. Die dritte Auszeichnung des Magazins «People» muss sich George Clooney (59) mit drei anderen (Regina King, Dr. Anthony Fauci und Selena Gomez) teilen: «People of the Year». Der Hollywood-Star wird für seinen politischen Aktivismus geehrt. Eine Bürgerpflicht, zu der er von seinem Vater Nick (86) erzogen wurde: «Er hat gesagt: ‹Schaue mir nicht in die Augen, wenn du dich nicht gegen Unterdrückung und Rassismus auflehnst.›»
Dieselbe Einstellung will er seinen Kindern – den Zwillingen Ella und Alexander (3) – weitergeben: «Es ist das Vermächtnis von meiner Frau und mir an sie, dass sie sich für Dinge einsetzen, an die sie glauben.» Clooney tut was für Kinder: Sowohl im wahren Leben als auch in seinem neuen Science-Fiction-Film «The Midnight Sky». Dort muss er das Leben eines Mädchens vor dem Ende der Erde retten.
Wie geht die Welt in Ihrem Film unter? Durch eine Nuklearkatastrophe?
George Clooney: Das wird nie genau gesagt, was es für mich interessanter macht. Weil wir nicht wissen, auf wie viele verschiedene Arten wir die Menschheit ausrotten können.
Sie haben Ihre Szenen als letzter Mann auf dem Planeten auf Island gedreht. Wie waren dort die Bedingungen?
Wettertechnisch nicht besonders. Wir waren im August da, und es war ziemlich warm, auch wenn der Schnee echt ist. Am härtesten waren die Umweltauflagen, die wir bekommen haben. Wir durften keine Einwegsachen aus Plastik am Set benutzen und mussten alles recyceln. Was für das Filmbudget super ist, weil man so ziemlich viel sparen kann.
Da spricht der Produzent. Nebenbei haben Sie auch noch Regie geführt und spielen die Hauptrolle. Wie hält man so viel Druck stand?
Mit genug Alkohol geht alles (lacht). Normalerweise ist das easy für mich, zumal ich es ja schon mehrmals gemacht habe. Ich bin am Set so happy wie ein Kind auf dem Spielplatz. Das Problem diesmal war allerdings, dass es mir in den ersten drei Wochen körperlich ziemlich dreckig gegangen ist.
Warum?
Ich habe mir drei Tage vor dem Abflug nach Island eine schwere Bauchspeicheldrüsenentzündung zugezogen und lag sogar in England auf der Notaufnahme. Ich wurde zwei Tage lang an den Morphium-Tropf gehängt und bin dann direkt vom Spital ins Flugzeug gestiegen. Immerhin habe ich dann meine Rolle als schwacher, todkranker Mann viel authentischer rüberbringen können (lacht).
Seinen Durchbruch feierte George Clooney (59) in den 90er-Jahren mit der TV-Serie «E. R.». Zu seinen bekanntesten Filmen zählen «Ocean's Eleven» (2001) und «The Descendants» (2011). Clooney setzt sich für die Demokraten ein, engagiert sich für den Klimaschutz und ist Verwaltungsratsmitglied der von Unternehmer Nicolas Hayek (1928–2010) gegründeten Belenos Clean Power Holding, die alternative Energieerzeugungssysteme entwickelt. Seit 2014 ist er in zweiter Ehe mit Juristin Amal Alamuddin (42) verheiratet, 2017 bekam das Paar Zwillinge.
Seinen Durchbruch feierte George Clooney (59) in den 90er-Jahren mit der TV-Serie «E. R.». Zu seinen bekanntesten Filmen zählen «Ocean's Eleven» (2001) und «The Descendants» (2011). Clooney setzt sich für die Demokraten ein, engagiert sich für den Klimaschutz und ist Verwaltungsratsmitglied der von Unternehmer Nicolas Hayek (1928–2010) gegründeten Belenos Clean Power Holding, die alternative Energieerzeugungssysteme entwickelt. Seit 2014 ist er in zweiter Ehe mit Juristin Amal Alamuddin (42) verheiratet, 2017 bekam das Paar Zwillinge.
Neigen Sie zur Wehleidigkeit, oder beissen Sie eher die Zähne zusammen und sagen nichts, wenn es Ihnen mal nicht gut geht?
Sind nicht alle Männer Memmen, wenn sie krank sind? (Lacht) Ich bin es auf jeden Fall. Wenn ich mir den Zeh stosse, verkrieche ich mich eine Woche lang im Zimmer, während meine Frau mal eben nebenbei zwei Kinder zur Welt bringt. Diese Entzündung hat mich echt aus den Latschen gekippt. Als die Schmerzen anfingen, stand ich wie unter Schock. Ich glaubte zuerst, ich hätte einen Herzinfarkt, und dachte wirklich, dass nun alles vorbei ist.
Sie sehen nicht nur wieder kerngesund aus, sondern sind auch glattrasiert ...
Ja, der Bart im Film war echt. Meine Frau ist sehr glücklich, dass der Film nun abgedreht ist.
Ihre Filmfigur wird in Rückblicken als junger Mann gezeigt. Haben Sie sich digital verjüngen lassen?
Nein, mit der digitalen Technik sieht es sehr merkwürdig aus. Ich lasse mein junges Ich von einem anderen Schauspieler doubeln. Es ist der Enkel von Gregory Peck, der ein guter Freund von mir war. Ethan Peck hat dieselben Augenbrauen wie ich. Dass er besser aussieht mit 34 als ich damals, ist ein Bonus für mich.
Haben Sie als Bub nachts auch in den Sternenhimmel gestarrt und sich gefragt, was es da draussen im All wohl alles geben mag?
Ich war acht, als Neil Armstrong zum Mond geflogen ist. Alles drehte sich nur um die Raumfahrt und das All für mich. Ich habe mir ausgemalt, wie es ist, auf dem Mond zu leben und den Weltraum zu bereisen. Mein Sohn Alexander kommt da ganz nach mir. Er will auch zum Mond. Ich habe ihm am Set das Raumschiff gezeigt und ihm gesagt, dass er später damit dort hinfliegen kann. Er war begeistert!
Und was ist mit Ihrer Tochter?
Sie steht eher auf Autos. Wir haben ein ferngesteuertes Gefährt im Film, in das sie sich setzen kann. Sie glaubt, dass sie selbst steuert. Sie liebt es, die Kontrolle zu haben, und fährt wie eine Verrückte. Sie ist echt lustig.
Haben die Kleinen auch Papas Sinn für Humor geerbt?
Ich fürchte, es gibt da Ansätze. Ich spiele mit meinen Kids immer ein Spiel, mit dem man Wortsteigerungen lernt. Ich frage dann zum Beispiel: «Wenn du gross bist, was bin dann ich?» Und die richtige Antwort wäre dann «grösser». Neulich habe ich meinen Sohn gefragt: «Wenn du schlau bist, was bin ich dann?» Und er meinte doch tatsächlich: «Alt!» Seitdem muss er vor der Tür schlafen (lacht).