Was lange währt, wird endlich gut: Die diesjährige Oscarverleihung in Los Angeles (USA) war das grosse Comeback der Altstars. Neben Michelle Yeoh (60), die als erste asiatische Schauspielerin für ihre Leistung in «Everything Everywhere All at Once» als «Beste Hauptdarstellerin» ausgezeichnet wurde, waren noch viele weitere bekannte Gesichter unter den Preisträgern, die wie Yeoh seit Jahrzehnten im Filmbusiness tätig sind.
So nahm ein sichtlich gerührter Brendan Fraser (54) den Oscar in der Kategorie «Bester Hauptdarsteller» für seine eindrückliche Performance als übergewichtiger Mann in «The Whale» entgegen. Er habe seinen Erfolg in den 90er-Jahren nicht zu schätzen gewusst, nun tue er dies aber. Mit Rollen wie «George of the Jungle» und «The Mummy» galt Fraser um die Jahrtausendwende als Sexsymbol. Später geriet er in der Showbranche allerdings immer mehr in Vergessenheit – bis jetzt.
Jamie Lee Curtis feierte Durchbruch 1978
Ein Hollywood-Urgestein ist auch Jamie Lee Curtis (64), die mit einem Oscar als «Beste Nebendarstellerin» für ihre Rolle als Steuerfahnderin in «Everything Everywhere All at Once» ausgezeichnet wurde. Die Tochter der beiden Filmikonen Janet Leigh (1927–2004, «Psycho») und Tony Curtis (1925–2010, «Manche mögen's heiss») war zum ersten Mal für einen Academy Award nominiert. Dementsprechend bewegt zeigte sich die Schauspielerin, die ihren Durchbruch 1978 als 19-Jährige im Horrorfilm «Halloween» feierte.
Ihren Oscarsieg nach über 40 Jahren im Filmbusiness konnte Curtis selber kaum fassen: «Ich habe gerade einen Oscar gewonnen!», rief sie bei ihrer Dankesrede unter Tränen und erinnerte dabei einmal mehr an ihre berühmten Eltern, die sie mit ihrem Sieg nun übertrumpft hat. So war Tony Curtis 1959 zwar ebenfalls für ein Goldmännchen nominiert, gewonnen hatte damals aber sein Kollege David Niven (1910–1983). Auch Curtis' Mutter Janet Leigh war 1961 für den Preis als «Beste Nebendarstellerin» nominiert, verlor das Rennen aber gegen Shirley Jones (88).
Karrierestar als Kinderschauspieler in «Indiana Jones»
Auch Curtis' Filmkollegen Ke Huy Quan (51) kamen auf der Bühne die Tränen. In seiner Rede dankte der «Beste Nebendarsteller» seiner Familie – insbesondere seiner 84-jährigen Mutter. Dabei erinnerte Quan, der 1984 als Kinderschauspieler in «Indiana Jones und der Tempel des Todes» weltberühmt wurde, an sein berührendes Schicksal als vietnamesischer Bootsflüchtling. Nachdem er viele Jahre keine Filmrollen mehr erhalten hatte, feiert nun auch Ke Huy Quan mit «Everything Everywhere All at Once» sein grosses Comeback – 40 Jahre nach seinem ersten Auftritt in einem Hollywoodfilm.