Weltstar Chris de Burgh (75) hat keine Berührungsängste. Nicht vor Menschen, nicht vor Themen. Er umarmt die Blick-Journalistin, erinnert sich an das Treffen vor zwei Jahren in der reformierten Kirche Küsnacht ZH. Da gab er ein Benefizkonzert für die Ukraine. Und letzten Dezember eines für an Krebs erkrankte Kinder von Flüchtlingen. «Zu helfen, wird immer wichtiger», sagt der «Lady in Red»-Interpret. Fünf Ukrainerinnen hat er vor zwei Jahren zu sich nach Dublin geholt. Zu ihnen gehörte auch die Leihmutter von de Burghs Enkeltochter Sophia (4). Sophias Mutter ist Rosanna Davison (39), Miss World 2003 und einzige Tochter von Chris de Burgh.
Nun betritt der Ire, der in seiner 50-jährigen Musikkarriere mehr als 45 Millionen Alben verkauft und rund 4000 Konzerte auf der ganzen Welt gegeben hat, neues Terrain. Für das Musical «Robin Hood» hat er acht Lieder komponiert. War er eine Legende, Held oder Dieb? «Ich denke, es geht vor allem darum, was er versinnbildlicht, ganz egal, ob er wirklich existiert hat oder nicht. Robin Hood steckt in vielen von uns. Die Idee, die Reichen zu berauben und es an die Armen zu geben, ist ein anhaltender Wunsch. Ich wuchs auf mit ihm als historischer Figur.»
Robin Hood steckt in seiner Familiengeschichte
Seit fünf Jahren arbeitet er mit dem deutschen Musical-Komponisten Dennis Martin (49) zusammen, der ihn dafür angefragt hat. «Er wusste, dass ich im Schloss meiner Mutter aufgewachsen bin und grosses Interesse an mittelalterlichen Stoffen habe. Und die Geschichte hat mit meiner Familiengeschichte zu tun. Einer meiner Vorfahren war der Earl von Kent Hubert de Burgh, im 12. Jahrhundert der mächtigste Mann in Diensten von König Richard Löwenherz, aus dessen Epoche die Legende von Robin Hood stammt.» Im deutsch gesungenen Musical findet sich auch ein Hit von Chris de Burgh wieder, «Don't Pay the Ferryman», neu unter dem Titel: «Freiheit für Nottingham». «Anfangs war ich von der Idee nicht begeistert. Ich liess mich überzeugen und es ist wunderbar geworden. Das Musical ist sehr modern und zeitgemäss. Eine emotionale Achterbahnfahrt mit starken Frauenrollen», schwärmt der Sänger.
Bei der Zürcher Premiere im Theater 11 vom 15. März wird Chris de Burgh persönlich erscheinen. Es wird dann sein etwa 80. Besuch in der Schweiz sein. Ein Land, das er liebt. «Als ich das erste Mal hier war, warnte man mich, dass das Schweizer Publikum sehr verhalten sei. Ich habe genau das Gegenteil erlebt. Zudem liebe ich eure Natur, Rösti und die guten Weine.».
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