Wegen Fake-Tweet
RTL-Moderator fristlos gefeuert

In der Sendung «Explosiv» zeigte Reporter Maurice Gajda einen Tweet, der angeblich von der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry stammen sollte. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen Fake handelte. Nun trennt sich RTL von dem Reporter.
Publiziert: 18.08.2023 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2023 um 15:26 Uhr
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RTL hat sich von Reporter Maurice Gajda getrennt.
Foto: imago/Sven Simon

RTL trennt sich von seinem Mitarbeiter Maurice Gajda (40). «RTL News» beende die Zusammenarbeit mit dem freien Reporter und Moderator fristlos, teilte der Sender am Freitag (18. August) mit. Hintergrund ist ein Beitrag aus der Sendung «Explosiv Weekend» vom 5. August 2023. Darin las Gajda einen vermeintlichen Tweet der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry (48) vor, den es laut ihren Angaben nicht gegeben haben soll.

RTL entschuldigt sich bei Frauke Petry

Interne Prüfungen hätten schwere Verfehlungen von Gajda bei der Erstellung des Beitrags ergeben, «die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar sind», heisst es in der Mitteilung von RTL. Es sei geprüft worden, ob es den nachgebauten Tweet jemals gegeben habe, doch man habe «keinerlei Hinweise darauf gefunden».

Martin Gradl, der Co-Geschäftsführer von «RTL News», entschuldigt sich bei Frauke Petry und erklärt: «Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstösse gegen die journalistische Sorgfaltspflicht.»

Angeblicher Tweet zum ESC

In einem Beitrag mit dem Titel «Leben zwischen zwei Welten in Deutschland» hatte Maurice Gajda unter anderem mit dem Sänger Trong Hieu Nguyen (31) gesprochen, der 2023 am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnahm. In dem Beitrag wird ein angeblicher Tweet von Petry thematisiert, der lautet: «Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.» Laut Gajda wurde der Tweet wieder gelöscht.

Petry wehrte sich anschliessend auf ihrem X-Account: «Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake.»

Einen anderen Tweet von Frauke Petry zum ESC hatte es aber tatsächlich gegeben. «Kann mir nicht vorstellen, dass normale Bürger von diesen pinken Herren ‹vertreten› werden wollen», schrieb sie im März 2023, jedoch über die deutschen ESC-Teilnehmer Lord of the Lost. Den Tweet löschte sie anschliessend. (SpotOn)

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