Die wohl beliebteste Quiz-Sendung im deutschsprachigen Fernsehen feiert Jubiläum. Seit 25 Jahren raten sich Kandidatinnen und Kandidaten bei «Wer wird Millionär?» gern auch mal um Kopf und Kragen. Am 3. September 1999 nahm Quizmaster Günther Jauch (68) erstmals auf seinem Stuhl Platz.
Gerade einmal 16 Menschen konnten seither den Jackpot knacken. Oliver Pocher (46), Thomas Gottschalk (75) und Barbara Schöneberger (50) gewannen und spendeten die erspielte Million Euro im Prominenten-Special, Nadja Sidikjar sahnte im «Jackpot»-Special satte 1,5 Millionen Euro ab.
Mehr zu «Wer wird Millionär?»
Zwölf Ratende konnten sich nach ihren Teilnahmen in den regulären Sendungen Millionär oder Millionärin nennen. Wie geht es den Glückspilzen heute?
Professor Eckhard Freise, 2000
Der sympathische Münsteraner bescherte Günther Jauch gerade mal ein Jahr nach Start von «Wer wird Millionär?» den Durchmarsch durch die 15 Quizfragen. Professor Eckhard Freise (heute 79) bekam seine Million noch in D-Mark ausgezahlt. Er verriet einige Jahre später bei RTL, dass sein Gewinn schnell verprasst war: «Das Geld ist innerhalb eines Jahres draufgegangen. Zu einem erheblichen Teil haben wir es in unsere Doppelhaushälfte investiert, einen weiteren Anteil haben wir gespendet.» Der Rest habe er für Bücher, Geschenke und Reisen ausgegeben.
Freise machte mit seinem breiten Wissensschatz aber auch noch Karriere. Seit acht Jahren ist er fester Bestandteil der Sendung «Quizduell-Olymp» in der ARD, wo er auch Professor Quiz genannt wird.
Millionenfrage: Mit wem stand Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest?
A: Nasreddin Hodscha
B: Nursay Pimsorn
C: Tenzing Norgay (Richtige Antwort)
D: Abrindranath Singh
Marlene Grabherr, 2001
Nur ein halbes Jahr nach Professor Eckard Freise gewann Marlene Grabherr (†60) die Million. Am 20. Mai 2001 beantwortete die Bürokauffrau alle Fragen richtig und war von jetzt auf gleich Millionärin. 2010 fragte «Bild» bei Grabherr nach und die gab verbittert an: «Mir ist nichts geblieben, nur das Haus, das wir gebaut haben. Mein Mann und ich müssen sehen, wie wir über die Runden kommen.» Grabherr habe auch vermehrt Darlehen an Freunde vergeben, die allerdings nie zurückgezahlt wurden. Zwölf Jahre nach ihrem Gewinn, im Herbst 2013, starb Marlene Grabherr mit nur 60 Jahren. Die Todesursache ist nicht bekannt.
Millionenfrage: Welche beiden Gibb-Brüder der Popband The Bee Gees sind Zwillinge?
A: Robin und Barry
B: Maurice und Robin (Richtige Antwort)
C: Barry und Maurice
D: Andy und Robin
Gerhard Krammer, 2002
Am 18. Oktober 2002 änderte sich das Leben von Gerhard Krammer mit einer «WWM?»-Frage aus der Schweiz komplett. Somit war Krammer der erste Euro-Millionär. Nach seinem Gewinn schmiss er sein Philosophie-Studium, kaufte eine Wohnung, legte den Rest des Geldes mit «grösstmöglicher Sicherheit und monatlicher Rente» an, wie er einst in einem Interview mit RTL verriet.
Millionenfrage: Welcher berühmte Schriftsteller erbaute als diplomierter Architekt ein Freibad in Zürich?
A: Joseph Roth
B: Martin Walser
C: Max Frisch (Richtige Antwort)
D: Friedrich Dürrenmatt
Dr. Maria Wienströer, 2004
Über zwei Sendungen quizzte sich die damalige Assistenzärztin Dr. Maria Wienströer (heute 58) aus dem nordrhein-westfälischen Hamm zur Million. Am Freitag, dem 26. März 2004, begann der Siegeszug der Medizinerin, am Montag, 29. März 2004, war sie die erste Frau, die eine Million Euro gewann. Wienströer finanzierte mit dem Geld ihre weitere Ausbildung und eröffnete danach eine eigene Praxis.
Millionenfrage: Wer bekam 1954 den Chemie- und 1962 den Friedensnobelpreis?
A: Linus Pauling (Richtige Antwort)
B: Otto Hahn
C: Pearl S. Buck
D: Albert Schweitzer
Stefan Lang, 2006
Aufzugsmonteur Stefan Lang wurde am 9. Oktober 2006 zum Millionär. Von dem Gewinn machte er eine Reise mit seiner Familie, zahlte seine Eigentumswohnung ab, kaufte seiner Frau ein neues Auto und machte sich mit dem Ausbau von Wohnmobilen selbstständig.
Millionenfrage: Welches chemische Element macht mehr als die Hälfte der Masse eines menschlichen Körpers aus?
A: Kohlenstoff
B: Kalzium
C: Sauerstoff (Richtige Antwort)
D: Eisen
Timur Hahn, 2007
Der damalige Student Timur Hahn bibberte sich am 8. Januar 2007 zum Millionengewinn. Bei der finalen Frage musste sogar der Telefonjoker helfen. Vor seinem Triumph lebte Hahn von nur 200 Euro im Monat. Von seinem Gewinn finanzierte er sein Studium der Anglistik, Medienwissenschaften und Informatik zu Ende, kaufte sein Elternhaus und spendierte seinen Eltern ein Auto.
Millionenfrage: Welches Meer ist nach einem mythologischen König benannt, der sich dort hineingestürzt haben soll?
A: Ionisches Meer
B: Ägäisches Meer (Richtige Antwort)
C: Adriatisches Meer
D: Kaspisches Meer
Ralf Schnoor, 2010
«Wer wird Millionär?»-Fans mussten drei lange Jahre warten, bis endlich der nächste Kandidat sich erfolgreich durch alle Fragen raten konnte. Der Gastronom Ralf Schnoor gewann am 26. November eine Million Euro. Der Café-Besitzer erhöhte in erster Instanz die Löhne seiner Mitarbeitenden. Den Rest seines Gewinns legte Schnoor an.
Millionenfrage: Wie heisst die erste deutsche Briefmarke, die 1849 in Bayern herausgegeben wurde?
A: Schwarzer Einser (Richtige Antwort)
B: Roter Zweier
C: Gelber Dreier
D: Blauer Vierer
Sebastian Langrock, 2013
Am 11. März 2013 jubilierte der Münchner Sebastian Langrock. Er wusste die Antwort auf seine Millionenfrage eigentlich, rief aber trotzdem seinen Telefonjoker an, um ihm mitzuteilen, dass er Millionär sein wird. Mit seinem Gewinn finanzierte Langrock eine Karriere als professioneller Pokerspieler. Seither erspielte er sich nach eigenen Angaben um die 750'000 Euro.
Millionenfrage: Wer sollte sich mit der «Zwanzig nach vier»-Stellung auskennen?
A: Fahrlehrer
B: Karatemeister
C: Kellner (Richtige Antwort)
D: Landschaftsarchitekt
Thorsten Fischer, 2014
Zum 15. Jubiläum am 17. Oktober 2014 gewann Restaurantbesitzer Thorsten Fischer mit nur elf Fragen die Million. Er war der Erste, der mit der neuen Risikovariante bei «Wer wird Millionär?» triumphierte. Fischer blieb seinem Restaurant und seinem Beruf treu, musste aber 2020 Insolvenz anmelden.
Millionenfrage: Die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ist ungefähr so gross wie zwischen Berlin und...
A: Tokio
B: Kapstadt
C: Moskau
D: New York (Richtige Antwort)
Dr. Leon Windscheid, 2015
Der Psychologe und Doktorand wurde am 7. Dezember 2025 mit nur 26 Jahren zum Millionär. Leon Windscheid (35) kaufte sich von seinem Gewinn ein Haus und ein Party-Schiff, das er «MS Günther» nannte, das noch immer in Dortmund auf dem Ems-Kanal rumschippert und zu dessen Einweihung Günther Jauch sogar persönlich kam. Seither veröffentlichte Windscheid einige Bücher über Psychologie und hat seit fünf Jahren den Podcast «Betreutes Fühlen» mit Komiker Atze Schröder (58). Aktuell feiert Windscheid seine Premiere als Synchronsprecher in dem Disneyfilm «Alles steht Kopf 2».
Millionenfrage: Aus insgesamt wie vielen Steinchen besteht der klassische von Ernő Rubik erfundene Zauberwürfel?
A: 22
B: 24
C: 26 (Richtige Antwort)
D: 28
Jan Stroh, 2019
Jan Stroh bereitete sich jahrelang akribisch auf seine Teilnahme bei «Wer wird Millionär?» vor. Er spielte die Sendung in seinem Keller «detailgetreu» nach, wie er Günther Jauch verriet und hatte keine Ausgabe verpasst. Das hat sich ausgezahlt.
Mit seinem Gewinn wollte der Jurist vor allem um die Welt reisen. Im Mai 2020 war er Telefonjoker für «WWM?»-Kandidatin Melanie Schulz, tippte aber auf die falsche Antwort und Schulz flog raus.
Millionenfrage: Welches dieser Grimm’schen Märchen beginnt nicht mit «Es war einmal …»?
A: Rumpelstilzchen
B: Hans im Glück
C: Die Sterntaler
D: Rotkäppchen (Richtige Antwort)
Ronald Tenholte, 2020
Er ist der Letzte, der sich die Million erspielte. Sein Geheimrezept verriet er im RTL-Interview: «Gute Vorbereitung und einfach mal auf Risiko spielen. Obwohl das gar nicht meinem Risiko entspricht.» Tenholte hatte sich kurz vor seiner Teilnahme verlobt und erzählte «Bild» nach seinem Gewinn: «Als ich die 16'000 Euro gewonnen hatte, war klar, dass ich mir die Hochzeit leisten kann. Ab da habe ich nur noch gedacht: ‹was kannst du noch gewinnen?› Und nicht: ‹wie viel kannst du noch verlieren?›»
Seine Millionenfrage sei ihm sehr entgegengekommen, sagte der ehemalige Besitzer einer Bar. «Mit Europaletten habe ich jeden Tag zu tun.»
Millionenfrage: Die klassische, genormte Europalette EPAL 1 besteht aus 78 Nägeln, neun Klötzen und insgesamt wie vielen Brettern?
A: neun
B: zehn
C: elf
D: zwölf (Richtige Antwort)