Preisverleihung 2022
Golden-Globe-Vergabe ohne Publikum und roten Teppich

Die Vergabe der Golden Globes am Sonntag (9. Januar) wird ohne Publikum und ohne den üblichen Empfang am roten Teppich stattfinden.
Publiziert: 07.01.2022 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2022 um 15:44 Uhr
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Die Verleihung der Golden Globes findet am 09. Januar 2022 statt. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
Foto: Chris Pizzello

Das gab der Verband der Auslandspresse (HFPA) bekannt. Die Gewinner der 79. Golden Globe Awards sollen demnach im Rahmen einer abendlichen Veranstaltung im Ballsaal des Beverly Hilton Hotels bekanntgegeben werden. Kein Publikum im Saal und keine Übertragung im Fernsehen - die diesjährige Verleihung der Golden Globes wird von der Corona-Pandemie und Rassismus- und Sexismus-Vorwürfen gegen die Jury überschattet.

Wegen der Pandemie sollen nur ausgewählte Gäste zugelassen werden, darunter Verbandsmitglieder. Anwesende müssen Impfnachweise und negative Tests vorlegen, Masken tragen und Abstand halten.

Im Rahmen der Gewinner-Bekanntgabe will der Verband auch seine philanthropische Arbeit und Spendenempfänger vorstellen und Reformen mit Blick auf mehr Diversität und Gleichstellung ansprechen.

Reformen bei der HFPA

Bereits vergangenes Jahr hatte der Sender NBC mitgeteilt, dass er wegen Rassismus-, Sexismus-, Mobbing- und Korruptionsvorwürfen gegen den HFPA die jährliche Übertragung der Preisverleihung absetze. Der Verband hob in seiner Mitteilung seine Verdienste hervor. «In den vergangenen 25 Jahren hat der HFPA 50 Millionen Dollar für mehr als 70 wohltätige Projekte in der Unterhaltungsbranche gespendet», hiess es in der Mitteilung.

Vor der 79. Verleihung der Golden Globes haben sich zahlreiche Hollywood-Stars wie Scarlett Johansson und Tom Cruise vom HFPA distanziert und Reformen von ihm gefordert. Viele Medien und Filmstudios boykottieren die diesjährige Verleihung der Auszeichnungen, die eigentlich als die zweitwichtigsten Filmpreise Hollywoods nach den Oscars gelten.

Heftige Kritik

Der kleine HFPA-Verband war 2021 wegen mangelnder Vielfalt und Intransparenz unter heftige Kritik und Reformdruck geraten. Der Haussender NBC, der die Trophäen-Gala seit 1996 ausstrahlte, sagte die üblicherweise starbesetzte TV-Show für 2022 ab. Danach wählte der Globe-Verband im Zuge von Reformen einen neuen Vorstand und nahm mehr Mitglieder auf. Rund 100 Auslandsjournalisten stimmen nun über die seit 1944 vergebenen Film- und TV-Preise ab. Mitte Dezember wurden die Nominierungen verkündet.

Die «Los Angeles Times» hatte vergangenes Jahr aufgedeckt, dass der HFPA damals kein einziges schwarzes Mitglied hatte. Seitdem setzte der Verband Reformen um und nahm so viele neue Mitglieder auf wie noch nie. Unter den jetzigen Nominierungen sind drei afroamerikanische Schauspieler in der Kategorie der besten männlichen Hauptrolle in einem Leinwanddrama: Mahershala Ali («Swan Song», Will Smith («King Richard») und Denzel Washington («Macbeth»).

Die Dramen «Belfast» und «The Power of the Dog» zählen mit jeweils sieben Nominierungen zu den Favoriten. Auch das Spielberg-Musical «West Side Story», die Tragikomödie «Licorice Pizza», die Satire «Don't Look Up» und das Sportdrama «King Richard» haben mehrere Gewinnchancen. (SDA/AFP)

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