Das ist der Trailer zum Netflix-Hit «Inventing Anna»
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Luxus-Leben ergaunert:Das ist der Trailer zum Netflix-Hit «Inventing Anna»

Sie führte die New Yorker High-Society hinters Licht
So lebt die Hochstaplerin Anna Delvey heute

Nach dem «Tinder Swindler» hat sich Netflix einem neuen Fall von Hochstapelei angenommen. «Inventing Anna» erzählt, wie sich eine Deutsche ein Luxusleben in New York ergaunerte.
Publiziert: 19.02.2022 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2022 um 18:18 Uhr
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Anna Sorokin war über Jahre unter dem falschen Namen Anna Delvey in der New Yorker High-Society unterwegs.
Berit-Silja Gründlers

Im neusten Netflix-Hit «Inventing Anna» arbeitet der Streaming-Dienst in einer Mini-Serie die betrügerischen Machenschaften von Anna Sorokin (30) auf. Die Deutsche mit russischen Wurzeln ergaunerte sich unter dem falschen Namen Anna Delvey ein millionenschweres Luxusleben und betrog die New-Yorker-High-Society um über 250’000 US-Dollar, das sind umgerechnet 235’000 Franken.

2017, nachdem ihre Masche ans Licht gekommen war, verkroch sich Sorokin in eine luxuriöse Entzugsklinik. Bei einem Freigang wurde sie dann aber verhaftet, musste in Untersuchungshaft und wurde später zu vier Jahren Haft verurteilt.

Raus aus dem Knast — rein in den Knast

Nach 20 Monaten wurde Anna Sorokin im Februar 2021 wegen guter Führung aus dem Gefängnis entlassen und checkte sofort in einem Fünf-Sterne-Hotel in New York ein. Doch die Freiheit hielt nicht lange. Bereits sechs Wochen später wurde die Hochstaplerin wieder festgenommen — ihr Visa war abgelaufen.

Seither sitzt die junge Frau in Haft, gibt ein Interview nach dem nächsten und lässt sich von Netflix für die Serie über ihr Leben mit grosszügigen 350’000 Franken entlohnen. Ein Beraterinnen-Honorar.

Wer ist Anna Delvey?

Doch wer ist die Frau, deren Geschichte Millionen vor den Bildschirmen fesselt und die Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Tisch zieht?

Anna Wadimowna Sorokin wurde 1991 in der Nähe von Moskau, Russland, geboren. Ihr Vater war zunächst LKW-Fahrer, später leitender Angestellter. Mit 16 Jahren zog Sorokin mit ihrer Familie nach Eschweiler in Deutschland und ging dort zur Schule. Klassenkameradinnen bezeichneten sie als still, aber verrückt nach Markenkleidung.

Niemand zweifelte an der deutschen Millionen-Erbin

Und das war es auch, was ihren Betrug erst möglich machte. «In diesen Kreisen fragt niemand, wo du herkommst. Man tut, als kenne man sich schon ewig. Wichtig ist, was du trägst», wird Sorokin in «Inventing Anna» zitiert.

Chanel, Gucci, Celine und Balenciaga, für die Fake-Erbin durfte es nur das Beste sein und der New-Yorker-Geldadel wähnte die stylische junge Frau als eine von ihnen. Wie glaubwürdig Sorokin war, zeigt, dass reiche Freunde ihr ihre Kreditkarten anvertrauten, sie Luxushotels wochenlang beherbergten, ohne auch nur einen Rappen zu sehen und Banken ihr Kredite gewährten.

Instagram-Account mit Knast-Mode

Sogar nach ihrem Auffliegen schaffte sie es, eine Stylistin für ihre Gerichtstermine zu engagieren, die sie mit Luxusklamotten einkleidete. Es gibt einige Instagram-Accounts, die nur Anna Sorokins Gerichts-Mode gewidmet sind.

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So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie nach ihrer Haft keine Reue für ihre Taten zeigt. Im Gegenteil: «Die Zeit hinter Gittern war Zeitverschwendung», sagt sie im Interview mit dem TV-Sender ABC News. Sie geht sogar noch weiter. «Wenn mich Menschen als Soziopathin bezeichnen, ist das ein Kompliment für mich», brüstet sie sich gegenüber der «Sunday Times». Und fügt an, dass sie nun wieder hinter Gittern sitze, sei nicht ihr Fehler, sondern derjenige der Behörden.

Verkauft Identität ihres Liebhabers an Meistbietenden

Die Serie porträtiert Anna Sorokin als eine getriebene junge Frau, die von einer Minute auf die nächste die Stimmung wechselt. Vom heulenden Elend zur gefassten Geschäftsfrau innert Sekunden. Anna Sorokin wirklich zu greifen, ist schier unmöglich.

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Auf Instagram zeigte sie sich kürzlich geläutert. «Ich bin natürlich schuldig, für das, was mir vorgeworfen wird», sagt sie da. Zwei Tage später postet sie einen Aufruf an die Medien. Sie nehme Gebote an, um zu verraten, wer ihr in der Serie gezeigter Liebhaber wirklich ist. «Gebote ab 10'000 Dollar. Schreibt mir eine Nachricht», schreibt sie. All diese Posts setzt sie aus der Auslieferungshaft ab.

Vielleicht ist es genau das, was Anna Sorokin am besten beschreibt.

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