«Schon länger abgehoben»
Katy Perry wird immer unbeliebter – PR-Expertin ordnet ein

Katy Perry war «Everybody's Darling» bis... wann eigentlich? Wir blicken auf ihren stetigen Karriere-Sinkflug zurück und haben bei einer PR-Expertin nach ihren Chancen auf ein Comeback gefragt.
Publiziert: 08:45 Uhr
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Aktualisiert: 09:45 Uhr
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Katy Perry war einst eine der beliebtesten Popsängerinnen.
Foto: Kevin Mazur/Getty Images for Katy Perry

Darum gehts

  • Katy Perry hat sich bei ihren Fans unbeliebt gemacht
  • Verschiedene Ereignisse haben zu ihrem momentanen Karriere-Flop geführt
  • PR-Expertin gibt ihre Einschätzung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Aurelia SchmidtRedaktorin People

Erst hat sie unbewilligt ein Musikvideo in einem Naturschutzgebiet gedreht, dann hat sie sich zum Entsetzen ihrer Fans mit Jeff Bezos' Verlobter für einen Kurz-Trip (zehn Minuten!) ins All katapultiert. Tatsächlich markierte das Katy Perrys (40) ersten Höhenflug, den sie seit langer Zeit hatte – und wahrscheinlich auch ihren vorerst letzten. Früher sang sich der Popstar mit Hits wie «I Kissed a Girl» (2008) und «California Gurls» (2010) an die Chartspitze, heute schafft sie es kaum, die Konzerthallen zu füllen. Was ist bloss passiert?

«Früher galt Katy Perry als feministische Vorreiterin. Heute wirkt sie auf viele wie eine abgehobene Pop-Diva, die von echter Emanzipation wenig verstanden hat», sagt PR-Expertin Jenny Wagner (26) von Ferris Bühler Communications gegenüber Blick. «Im Moment ist sie für Fans nicht nahbar und bietet kaum mehr Identifikationspotenzial. Sie ist schon seit längerem abgehoben.» 

Wir blicken auf die Ereignisse zurück, die Perry in den Sinkflug brachten.

Sex sells – auch bei Katy Perry?

Nachdem Katy Perry das Liebesglück mit Orlando Bloom (48) gefunden hatte und ihre gemeinsame Tochter Daisy Dove (4) zur Welt gekommen war, sollte 2024 ihr Jahr werden. Im September würde sie mit ihrem siebten Studioalbum «143» an ihre Erfolgswelle anknüpfen. So der Plan.

Allerdings sorgte bereits im Vorfeld ihre radikale Style-Veränderung für Schlagzeilen. Plötzlich waren ihre Looks auffällig versext, im Musikvideo zur Vorab-Single «Woman's World» fuchtelte sie unter anderem ein Sextoy in die Kamera. 

Zusammenarbeit mit Produzenten sorgte für Aufruhr

Der Song stiess aber gleich aus mehreren Gründen bei ihrer Hörerschaft auf wenig Begeisterung. Zum einen arbeitete sie für «Woman's World» mit dem Produzenten Dr. Luke (51) zusammen. Jahrelang war er in einen Rechtsstreit mit Sängerin Kesha (38) – die wohlgemerkt zu Perrys Freundinnen zählte – verwickelt, da sie ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte. Ironischerweise sollte die Single laut Perry eine feministische Hymne sein, die aussagt, dass Frauen alles haben können.

Im dazugehörigen Musikvideo sieht man leichtbekleidete, sexualisierte Frauen, die stereotypische «Männerarbeiten» verrichten. Statt eine wichtige Botschaft an ihre weibliche Hörerschaft zu senden, wirkt der Clip viel mehr, als würde Perry Frauen weiter objektifizieren. In den Kommentaren erntet sie dafür harsche Kritik: «Das fühlt sich an, als wäre eine feministische Parodie schiefgegangen.» Gegenüber «Rolling Stone» erklärt Katy Perry später, dass es sich um Satire handle. 

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Pfeift Katy Perry auf die Umwelt?

Im August 2024 machte dann ein weiteres Musikvideo des Popsternchens Ärger. Dieses Mal geht es weniger um den Inhalt, als um den Schauplatz: Katy Perry hat laut spanischen Medien den Clip zu «Lifetimes» teilweise unbewilligt in einem Naturschutzgebiet gedreht. Berichten zufolge hätten die Behörden der Baleareninseln geprüft, ob Perrys Dreharbeiten auf der Insel Espalmador Umweltschäden in einem geschützten Dünengebiet verursacht haben könnten. Wie die lokale Umweltabteilung der Zeitung bestätigte, habe die zuständige Produktionsfirma im Vorfeld keine Genehmigung eingeholt. Dabei hätte ihr Dreh auf Anfrage sehr wohl genehmigt werden können.

Stockende Ticketverkäufe für ihre Welttournee

Die Tickets für ihre «Lifetimes»-Tournee bei der sie nach sieben Jahren wieder in Europa auftreten würde, hatte Startschwierigkeiten beim Ticketverkauf. Während sich die Tickets in Grossstädten rasch ausverkauft hatten, blieb der Ansturm andernorts aus. Blick berichtete.

Katy Perry hebt buchstäblich ab

Am 14. April leistete sich Katy Perry dann eine Aktion, die sie endgültig ins Aus katapultierte. Die Popsängerin hob als Teil einer reinen Frauen-Crew mit dem Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Jeff Bezos (61) ins All ab. Mit an Bord war unter anderem auch Bezos' Verlobte Lauren Sánchez (55), die für die historische Mission übrigens die stylischen körperbetonten Anzüge entworfen hatte. 

Die Frauen-Crew hat Spass in der Schwerelosigkeit
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Aufnahmen aus der Kapsel:Hier schwebt die Frauen-Crew durchs All

Nach zehn Minuten war das Spektakel dann schon wieder vorbei. Das Highlight: Katy Perry küsste nach ihrer Ankunft öffentlichkeitswirksam den Boden. Der daraus resultierende Shitstorm in den sozialen Medien war absehbar.

Dazu hat auch PR-Expertin Wagner eine klare Meinung: «In einer Welt, in der Frauen oft jahrelang für einen Platz im All kämpfen, wirkte Katy Perrys kurzer Promo-Flug auf viele Fans und Kritikerinnen und Kritiker unglücklich gewählt. Was als inspirierendes Zeichen gedacht war, kam anders an. Statt Empowerment bleibt der Eindruck einer oberflächlichen Inszenierung.» 

Was muss Katy Perry tun, um ihre Karriere zu retten?

«Damit Katy Perry jetzt die Kurve kriegt, muss sie beweisen, dass sie die Kritik versteht – und daraus lernen will. Selbst wenn der Flug ins All aus der naiven Idee entstand, Frauen inspirieren zu wollen, wirkt er rückblickend ignorant», so Wagner und fügt an: «Das muss sie anerkennen.»

Eine Stellungnahme allein habe allerdings noch kein Comeback-Wunder hervorgebracht: «Nur wer langfristig Haltung zeigt, kann Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Sie müsste jetzt beweisen, dass sie Umweltschutz ernst nimmt, dass sie Frauen supportet und dass sie aus früheren Fehlern gelernt hat – nicht mit Symbolpolitik, sondern mit klaren, glaubwürdigen und langfristigen Taten», erklärt die PR-Expertin. 

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