Rolf Knie erinnert sich zum 15. Todestag an Michael Jackson (1958–2009)
«Mir wurde eine halbe Million für die Fotos geboten»

Michael Jacksons Musik bleibt unsterblich. Wie auch die Erinnerungen, die Künstler Rolf Knie an ihn hat. Knie lernte den «King of Pop» privat kennen. Sein Eindruck widerspricht den negativen Meldungen über ihn.
Publiziert: 25.06.2024 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2024 um 18:37 Uhr
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Der «King of Pop» Michael Jackson wurde nur 50 Jahre alt. Auf diesem Foto war er im März 2005 im kalifornischen Santa Maria auf dem Weg zum Gericht.
Foto: Keystone
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Heute vor 15 Jahren starb der «King of Pop» Michael Jackson an den Folgen einer Vergiftung durch das Narkosemittel Propofol. Die Musik des Ausnahmekünstlers bleibt unvergessen – auch wenn sie von Radiosendern nicht gespielt wurde, als Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs gegen ihn erhoben wurden, die nie zu einer Verurteilung führten.

Wie war der US-amerikanische Sänger privat, der seine drei Kinder Prince Michael I (27), Paris (26) und Prince Michael II (22) jahrelang nur mit Tüchern über deren Köpfen oder Masken in der Öffentlichkeit zeigte, der mit seinem Affen Bubbles durch die Welt reiste und auf seiner Neverland-Ranch einen Zoo und ein Riesenrad hatte?

Rolf Knie machte Besuch im Chaplin-Haus möglich

Ganz anders, als ihn vor allem die US-Medien darstellten, erlebte ihn Rolf Knie (74), Zampano der Künste. «Ich erhielt einen Anruf, ob ich es möglich machen könnte, dass Michael Jackson das Charlie-Chaplin-Haus in Vevey besuchen könne. Michael wollte das unbedingt und ich habe es für ihn getan.» Eines Nachmittags im Jahr 1988 sei er mit ihm, seinem Begleiter Bill und Chaplins Ehefrau Oona (1925–1991) einen halben Tag in dessen Villa in Vevey VD herumgegangen.

«Es war kein Bodyguard dabei. Ich habe Michael Jackson sehr anständig, schüchtern und nett erlebt», erzählt der ehemalige «Salto Natale»-Direktor. «Als ich ihn fragte, ob ich ein paar Fotos für den Blick machen könne, hat er zugesagt.» Kurz nach der Veröffentlichung habe er Anfragen aus den USA und Australien erhalten. «Mir wurde eine halbe Million für die die Fotos geboten, doch ich habe abgelehnt.»

Er habe an dem Nachmittag Jacko, wie der Künstler auch genannt wurde, gefragt, ob er noch in den Keller steigen wolle. «Da haben seine Augen verschmitzt geleuchtet. Als würden wir etwas Verbotenes machen. Wir haben in den ungezwungenen Stunden über Chaplin, Gott und die Welt gesprochen. Er war an allem sehr interessiert.»

«Ein guter, sehr netter Mensch»

Das zweite Treffen von Rolf Knie mit Michael Jackson in der Schweiz war nach einem Konzert in Lausanne. «Oona Chaplin und ich waren bei ihm in der Garderobe. Auch das war wieder eine sehr freundliche Begegnung. Er sagte uns, nach welchem Lied er nicht zur Bühne zurückkehrte, wir sollten auf ihn in der Garderobe warten. Dann fuhren wir davon. Doch vor der Ausfahrt waren etwa so viele Leute wie am Konzert. Es war verrückt, seine Fans stürmten auf das Auto zu, sodass wir kaum vorwärtskamen.»

Zwei weitere Male traf Knie Jackson in Los Angeles. «Mein Sohn Gregory war mit dabei. Michael hat rührend mit ihm gespielt. Ich bin überzeugt, dass sich Michael nie an Kindern vergriffen hat. Er ist selbst immer Kind geblieben, hat sie von Herzen geliebt. Ich glaube, nur bei ihnen hat er sich ehrlich verstanden gefühlt.»

Vom «King of Pop» bleibt Rolf Knie auch heute noch in Erinnerung, «dass er ein grossartiger Sänger und Tänzer war und ein guter, sehr netter Mensch.»

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