Es ist nicht das erste Mal, dass er Silvester im Krankenhaus verbringen muss: Ende Dezember 2022 befand sich Ralph Siegel (78) nach einem Sturz in seiner Wohnung ebenfalls in der Klinik und konnte den Jahreswechsel nicht mit seinen Liebsten feiern.
So auch dieses Jahr: Siegel hat aktuell mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Er ist von der unheilbaren Nervenkrankheit Polyneuropathie betroffen und hat zudem seit 2022 bereits zum dritten Mal gegen Prostatakrebs gekämpft. Im Frühjahr 2023 verkündete er schliesslich, dass er endlich krebsfrei sei. Einige Monate später wurde jedoch bereits die nächste Diagnose gestellt: Die Musik-Legende leidet an einer Spinalkanalstenose, bei der die Nerven, die im Kanal der Wirbelsäule laufen, zusammengepresst werden. Unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen war er gezwungen, sich einer komplexen Operation am Rücken zu unterziehen.
«Ich konnte kaum atmen»
Obwohl der Eingriff erfolgreich verlief, stellte die Operation eine unerträgliche Belastung für den ohnehin schon gesundheitlich angeschlagenen Musikproduzenten dar. «Man glaubt nicht, wie lang 24 Stunden sein können», so Ralph Siegel gegenüber «Bild». Das Zurückkommen aus der Narkose sei schrecklich gewesen. «Ich konnte kaum atmen und habe geglaubt, ich schaffe es nicht und bleibe drüben», erzählt Siegel weiter. Der Sprung zurück ins Leben sei eine ungeheure Anstrengung gewesen. Viele in seinem Alter hätten es nach einer Narkose auch schon nicht geschafft. «Ich war noch völlig vernebelt und bin immer wieder aufgewacht. Um ein Uhr wusste ich nicht, ob es noch Nacht oder schon Tag war», schildert der ESC-Komponist seine schreckliche erste Nacht.
Derzeit ist Ralph Siegel weiterhin stark auf medizinische Unterstützung angewiesen: Damit er besser atmen kann, trägt er eine Sauerstoffnasenbrille. «Ohne Sauerstoffzufuhr würden meine Lungen die Belastung nicht mitmachen», sagt der Komponist. Über einen zentralen Venenkatheter werden ihm zudem sowohl am Hals als auch am Arm Schmerzmittel und andere Medikamente verabreicht. Zusätzlich trägt er über den Mund eine Inhalationsmaske, in der Medikamente zur Feucht-Inhalation vernebelt werden. Sein Aufenthalt im Krankenhaus wird voraussichtlich noch mindestens drei Tage dauern.
Auch emotional hat ihn dieser Krankenhaus-Aufenthalt stark mitgenommen: «Es macht mich traurig, dass ich schon zum zweiten Mal in Folge Silvester nicht mit meinen Freunden in das neue Jahr hineinfeiern kann.» Er freue sich aber, dass er noch lebe und seine Ehefrau Laura Käfer (40) bald zu ihm komme. Auch Plüsch-Pudel Burli war die ganze Zeit an seiner Seite: «Den habe ich auch lebendig bei mir zu Hause, er sieht wirklich genauso aus», erklärt Siegel. Leider dürfe er hier in der Klinik kein Tier bei ihm haben. Aber der Burli aus Stoff fühle sich wie der echte an, wenn er sich an ihn kuschele. (knh)