Melanie Müller (34), deutsche Schlagersängerin und Reality-TV-Star, wird schon länger die Nähe zum rechtsorientierten Milieu nachgesagt – ein Video, das bereits im August entstanden war, befeuert diese Annahmen nun noch einmal: Die «Dschungelcamp»-Teilnehmerin ist darin an einem Free-Fight-Kampfevent zu sehen, einer Art des organisierten Strassenkampfes. Neben ihr: Organisator Steffen S., der solche Anlässe in ganz Deutschland durchführt. In der Szene nennt er sich «La Vie», ist im Video vermummt und soll Teil von Rocker- und Hooligan-Gruppen sein. Auf seiner Brust prangt offenbar ein Reichsadler-Tattoo. Das Symbol ist in Neonazi-Kreisen äusserst beliebt und in Kombination mit dem NS-Hakenkreuz in Deutschland verboten. Die Aufnahmen zeigen zudem, wie die Sängerin einen Boxer immer wieder mit den Rufen «Geh rein! Zieh durch!» anfeuert – Müller bezeichnete sich in der Vergangenheit schon öfter als bekennender Fan des Kampfsports.
Die Deutsche hatte gegenüber «Spiegel» bereits verneint, von der Verbindung der Veranstaltung zum Neonazi-Milieu gewusst zu haben. Der Anlass sei ihr von ihrem Management als Wohltätigkeits-Ereignis angepriesen worden – für einen Verein aus dem deutschen Leipzig, der sich um trauernde Kinder kümmert. Auf Anfrage von «Bild» bekräftigte die Organisation, er sei nicht als Sponsor dahintergestanden, ausserdem seien keine Spendengelder eingegangen.
Was hat Müller mit dem rechten Spektrum zu tun?
In einem weiteren Video, das bei einem Konzert Müllers im September entstanden war, war zu erkennen, wie die Sängerin die Konzertbesucher immer wieder anstachelte – dabei soll sie jeweils den rechten Arm zum Hitlergruss gehoben haben. Seither ermittelt die Polizei gegen die Leipzigerin – die Rede ist von der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen. Wenig später durchsuchten Ordnungshüter sogar Müllers Wohnhaus. In der Folge beteuerte die Sängerin immer wieder, nichts mit der Neonazi-Szene zu tun zu haben – ihre Fans gehen derweil auf Distanz: Müllers Wurst-Buden auf der spanischen Insel Mallorca bleiben seither leer. (las)