Melanie Müllers (34) Haus in Leipzig wurde von der deutschen Staatspolizei gestürmt. Grund ist laut der «Bild» der Nazi-Skandal, der im September ans Licht kam. Um fünf Uhr am Donnerstagmorgen habe die Razzia stattgefunden, gewaltsam sei die Hintertür des Gebäudes geöffnet worden.
«Es geht um zwei Verfahren im Zusammenhang mit den aufgetauchten Videos», sagt Vanessa Fink, Sprecherin der Leipziger Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung. Weiter erklärt sie: «In einem ersten Verfahren geht es um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen Melanie Müller, in einem zweiten gegen Unbekannt, weil im Publikum ‹Sieg Heil› gerufen wurde und Hitlergrüsse gezeigt wurden.»
Erschreckendes Video
Gemeint ist ein Clip, der diversen deutschen Medien vorliegt. In der 25-sekündigen Aufnahme ist Müller beim Auftritt bei einem Oktoberfest in ihrer Heimatstadt Leipzig zu sehen. Mehrere Männer schreien auf den veröffentlichten Aufnahmen «Sieg Heil», während die Sängerin zu «Zicke Zacke, Zicke Zacke»-Rufen anstimmt.
Erschreckend: Müller scheint davon nicht irritiert. Statt die Show abzubrechen, scheint sie sogar zu lachen – und führt die Show weiter. Beim Anlass, der am 17. September stattgefunden haben soll, waren deutschen Medien zufolge mehrere Hooligans des Fussballvereins Lokomotive Leipzig anwesend. Einigen davon wird die Nähe zur rechtsextremen Szene nachgesagt.
Angeblich Beweismittel sichergestellt
Als die Videos zum Skandal wurden, reagiert Müller. «Ich möchte mich von derartigen Personen und Gedankengut klar und deutlich distanzieren und verurteile dieses auch aufs Schärfste», stellt sie auf Instagram klar. «Es entschuldigt auch nicht, dass einzelne Personen stark alkoholisiert waren.»
Laut der «Bild» seien bei der Razzia Beweismaterialien gefunden worden. Melanies Partner Andreas Kunz (53) behauptet gegenüber der Zeitung jedoch, dass die Fahnder nach Speichermedien gesucht, aber nichts gefunden hätten. Er war während der Razzia anwesend, Melanie Müller selbst befand sich auf Mallorca. (euc)