«Ich habe nichts mit Rechtsradikalen zu tun»
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Melanie Müller äussert sich:«Ich habe nichts mit Rechtsradikalen zu tun»

«Sieg Heil»-Rufe bei Konzert
Nazi-Skandal um Melanie Müller

Erschreckende Szenen: Fans brüllen bei einem Auftritt von Ballermann-Star Melanie Müller rechtsextreme Parolen. Anstatt zu reagieren, führt diese ihre Show unbeirrt weiter. Nun kommen Verbindungen der ehemaligen Dschungelcamp-Königin ins rechte Milieu ans Licht.
Publiziert: 27.09.2022 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2022 um 17:50 Uhr
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Nazi-Skandal um Melanie Müller: Bei einem Auftritt des Ballermann-Stars vor rund zehn Tagen wurden faschistische Parolen gerufen.
Foto: Screenshot RTL

Was hat Melanie Müller (34) mit der rechtsextremen Szene zu tun? Das fragt man sich nach einem Clip, der diversen deutschen Medien vorliegt.

In der 25-sekündigen Aufnahme ist Müller beim Auftritt bei einem Oktoberfest in ihrer Heimatstadt Leipzig zu sehen. Mehrere Männer schreien auf den veröffentlichten Aufnahmen «Sieg Heil», während die Sängerin zu «Zicke Zacke, Zicke Zacke»-Rufen anstimmt.

Erschreckend: Müller scheint davon nicht irritiert. Statt die Show abzubrechen, scheint sie sogar zu lachen – und führt die Show weiter.

Beim Anlass, der am 17. September stattgefunden haben soll, sind deutschen Medien zufolge mehrere Hooligans des Fussballvereins Lokomotive Leipzig gewesen. Einigen davon wird die Nähe zur rechtsextremen Szene nachgesagt.

Nun reagiert Müller. «Ich möchte mich von derartigen Personen und Gedankengut klar und deutlich distanzieren und verurteile dieses auch aufs Schärfste», stellt sie auf Instagram klar. «Es entschuldigt auch nicht, dass einzelne Personen stark alkoholisiert waren.»

Sie habe die Rufe erst später realisiert

Zuerst habe sie die Rufe der Menschen im Publikum nicht gehört, behauptet die ehemalige Dschungelcamp-Königin. Erst später sei ihr aufgefallen, dass rechtsradikales und nationalsozialistisches Gedankengut geschrien wurde. «Hab darauf hingewiesen, das zu unterlassen», erklärt sie.

Deshalb habe sie nach einigen weiteren Liedern abgebrochen. Vom Konzertabbruch existiert laut Müller ein Video – dieses hat sie jedoch nicht veröffentlicht. «Mir war nicht klar, dass das von Lok Leipzig die Hälfte alle Hooligans waren, sonst hätten wir den Auftritt nicht angenommen», verteidigt sich Müller weiter.

Ihr Partner sei kein unbeschriebenes Blatt

War der Auftritt zwischen den illegalen Rufen wirklich nur Zufall? Oder bewegt sich Melanie Müller tatsächlich in der rechtsextremen Szene? Fakt ist: Die ehemalige Dschungelkönigin kritisierte während der Flüchtlingskrise die Regierung und äusserte sich auch negativ zu Corona-Massnahmen.

RTL-Redaktor Daniel Spliethoff, der sich lange mit der rechtsextremen Szene beschäftigt, sieht in dem fragwürdigen Auftritt eher Methode als Zufall. Vor allem Müllers neuer Partner Andreas Kunz (52) soll im besagten Milieu kein unbeschriebenes Blatt sein. «Er verfügt über ein weit gefächertes Firmennetzwerk. Davon sind einige sehr zwielichtigen Firmen zuzuordnen. Zum Beispiel die Asgaard-Security-Firma, die immer wieder in rechtsextremen Umtrieben aufgefallen ist», so Spliethoff in einem RTL-Bericht.

Auch kritisch sieht er Bilder des Paares im Sin City Boxgym: «Das wäre das Sin City Boxgym, von dem man weiss, dass es der extrem rechtsextremen Szene in Leipzig zuzuordnen ist. Wer mit solchen Leuten verkehrt, ist tief in dieser Szene verwurzelt.»

Davon will Melanie Müller nichts wissen. «Sin City hat mich damals zum Promi-Boxen trainiert und dass die da jetzt drei, vier Hooligans mit drin haben, wusste ich gar nicht», erklärt sie.

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Fragwürdige Pulli-Aufschrift bei Kindergeburtstag

Kritisch sei auch ein Pullover, den Müllers Partner beim Besuch eines RTL-Kamerateams bei der Geburtstagsparty von Müllers Kinder trägt. Die Aufschrift: «Thor Steinar». Eine Marke, die in der rechten Szene beliebt ist.

Auch das kann Müller erklären: Ihr Partner habe beim Aufbau der Hüpfburg sein Hemd nicht dreckig machen wollen und habe beim Verleiher um einen Pullover gebeten, sagt sie. Daraufhin habe er das Kleidungsstück mit der besagten Aufschrift in die Hand gedrückt bekommen.

«Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen wirklich nichts zu tun habe. Ich habe den Auftritt auch wirklich abgebrochen und mehrere schlaflose Nächte gehabt in der Hoffnung, dass mir das nicht auf die Füsse fällt», beendet Müller ihr Statement. (imh)

Melanie Müllers Statement im Wortlaut

«Ich wurde am 17.09. zu einem Oktoberfest in Leipzig gebucht, bei dem ich vorher noch zwei weitere Auftritte hatte und zu dem gebuchten Auftritt – das war ein Oktoberfest in Leipzig – bin ich angekommen, auch wirklich eine Viertelstunde zu spät, weil ich vorher zwei Auftritte hatte. Es war ein kleines Set gestellt, alle rannten in Lederhose und Dirndl herum und ich bemerkte auch gar nicht rechts und links, was für Leute da waren.

Und nach dem zweiten Song ist meiner Fotografin sogar eher aufgefallen, weil oben war es gar nicht so richtig zu hören – es war so so laut rechts und links. Und wenn ich in meinem Auftrittswahn bin, höre ich da gar nicht so genau hin. Und mir ist dann wirklich aufgefallen, dass rechtsradikales und nationalsozialistisches Gedankengut geschrien wurde, wo ich schon darauf hingewiesen habe, das bitte zu unterlassen und zwei, drei weitere Lieder, musste ich dann wirklich abbrechen, bin von der Bühne, hab mich verabschiedet, hab auch versucht, keinerlei Bilder rechts und links zu machen. Mich sogar relativ schnell ins Auto gesetzt und bin dann einfach gefahren.

Mir war da noch gar nicht klar, dass da Videos gemacht wurden, was das für Ausmasse hat, dass da von Lok Leipzig die Hälfte voller Hooligans waren, sonst hätten wir den Auftritt natürlich nicht angenommen. Für mich war das ein ganz normales Oktoberfest, eine normale Veranstaltung, wie jede andere auch. Ich möchte natürlich hier wirklich darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen oder mit Nazis überhaupt nichts am Hut habe. Wir haben sehr, sehr viele Ausländer im Freundeskreis, mein Personaltrainer ist ein Farbiger, unser Au-Pair-Mädchen kommt aus Kolumbien. Wir haben ein ukrainisches Kindermädchen, also da besteht überhaupt kein rechtsradikales Gedankengut bei mir.

Die Frage, was es mit dem Box Gym Sin City auf sich hat, ist ganz einfach. Sin City hat mich damals zum Promi-Boxen trainiert und dass die da jetzt drei, vier Hooligans mit drin haben, wusste ich gar nicht. Die haben mich trainiert vor zwölf Jahren. Klar, die Stadt Leipzig ist nicht besonders die Grösste, wenn man sich sieht, sagt man sich ‹Guten Morgen›, ‹Guten Abend› und ‹Guten Weg›. Ich weiss, dass die behinderte Kinder trainieren und das sogar kostenfrei und da hab auch ich mir keinerlei Gedanken gemacht.

Es gab ja einen Kindergeburtstag bei uns, wo eine Hopseburg aufgebaut wurde und mein derzeitiger Lebenspartner kam im weissen Hemd und musste die Hopseburg mit ausladen. Die wog 400 Kilo und der hatte ein weisses Hemd an und fragte einfach denjenigen, der uns die Hopseburg vermietet hatte, ob er einen Pullover oder eine Jacke oder irgendwas hatte, zog sich den Pullover an, wo eben Thor Steinar draufstand. Und das sind manchmal so Sachen, da reagiert man gar nicht oder man sieht das gar nicht, weil im Nacken neun kleine Kinder, die Hopseburg musste so schnell wie möglich aufgebaut werden und er hat sich den Pullover einfach drüber angezogen. Wir haben es später im Nachgang erst, als wir selber darauf hingewiesen wurden, nicht mal realisiert, was das für Ausmasse hat.

Warum habe ich im Vorfeld nicht abgesagt? Weil ich würde jetzt mal sagen – ich spreche für viele Künstler – wir sind Künstler, die ziehen sich an, werden meistens gefahren und werden auf der Bühne wachgerüttelt und haben einen Auftritt. Was da für Leute manchmal vor einem stehen, das wissen wir manchmal nicht. Ich hab Auftritte, da stehen nachts drei Uhr noch kleine Kinder, wo man sich fragt: ‹Was ist denn hier los?› Ich hab schon mal einen Auftritt gehabt, da holt man einen 17-Jährigen hoch und fängt an, mit dem zu tanzen und im Nachgang erfährt man, der ist erst 17, der hätte gar nicht hoch dürfen. Also: Wir sind Künstler, wir werden gebucht. Und wenn bei mir oben Oktoberfest draufsteht, weiss ich, was ich anziehen kann und weiss mein Programm.

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen wirklich nichts zu tun habe, habe den Auftritt auch wirklich abgebrochen und mehrere schlaflose Nächte gehabt in der Hoffnung, dass mir das nicht auf die Füsse fällt. Aber leider wurden diese Videos eben so weitergegeben und ich möchte mich da natürlich wirklich äusserst zurücknehmen und bitte da einfach um Verständnis an dieser Stelle. Da auch ich zwei kleine Kinder habe und auch gerade in Trennung lebe, fällt mir wahrscheinlich gerade alles auf die Füsse.»

Melanie Müller stellte ein umfassendes Statement zu den Nazi-Vorwürfen auf Instagram.
Instagram

«Ich wurde am 17.09. zu einem Oktoberfest in Leipzig gebucht, bei dem ich vorher noch zwei weitere Auftritte hatte und zu dem gebuchten Auftritt – das war ein Oktoberfest in Leipzig – bin ich angekommen, auch wirklich eine Viertelstunde zu spät, weil ich vorher zwei Auftritte hatte. Es war ein kleines Set gestellt, alle rannten in Lederhose und Dirndl herum und ich bemerkte auch gar nicht rechts und links, was für Leute da waren.

Und nach dem zweiten Song ist meiner Fotografin sogar eher aufgefallen, weil oben war es gar nicht so richtig zu hören – es war so so laut rechts und links. Und wenn ich in meinem Auftrittswahn bin, höre ich da gar nicht so genau hin. Und mir ist dann wirklich aufgefallen, dass rechtsradikales und nationalsozialistisches Gedankengut geschrien wurde, wo ich schon darauf hingewiesen habe, das bitte zu unterlassen und zwei, drei weitere Lieder, musste ich dann wirklich abbrechen, bin von der Bühne, hab mich verabschiedet, hab auch versucht, keinerlei Bilder rechts und links zu machen. Mich sogar relativ schnell ins Auto gesetzt und bin dann einfach gefahren.

Mir war da noch gar nicht klar, dass da Videos gemacht wurden, was das für Ausmasse hat, dass da von Lok Leipzig die Hälfte voller Hooligans waren, sonst hätten wir den Auftritt natürlich nicht angenommen. Für mich war das ein ganz normales Oktoberfest, eine normale Veranstaltung, wie jede andere auch. Ich möchte natürlich hier wirklich darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen oder mit Nazis überhaupt nichts am Hut habe. Wir haben sehr, sehr viele Ausländer im Freundeskreis, mein Personaltrainer ist ein Farbiger, unser Au-Pair-Mädchen kommt aus Kolumbien. Wir haben ein ukrainisches Kindermädchen, also da besteht überhaupt kein rechtsradikales Gedankengut bei mir.

Die Frage, was es mit dem Box Gym Sin City auf sich hat, ist ganz einfach. Sin City hat mich damals zum Promi-Boxen trainiert und dass die da jetzt drei, vier Hooligans mit drin haben, wusste ich gar nicht. Die haben mich trainiert vor zwölf Jahren. Klar, die Stadt Leipzig ist nicht besonders die Grösste, wenn man sich sieht, sagt man sich ‹Guten Morgen›, ‹Guten Abend› und ‹Guten Weg›. Ich weiss, dass die behinderte Kinder trainieren und das sogar kostenfrei und da hab auch ich mir keinerlei Gedanken gemacht.

Es gab ja einen Kindergeburtstag bei uns, wo eine Hopseburg aufgebaut wurde und mein derzeitiger Lebenspartner kam im weissen Hemd und musste die Hopseburg mit ausladen. Die wog 400 Kilo und der hatte ein weisses Hemd an und fragte einfach denjenigen, der uns die Hopseburg vermietet hatte, ob er einen Pullover oder eine Jacke oder irgendwas hatte, zog sich den Pullover an, wo eben Thor Steinar draufstand. Und das sind manchmal so Sachen, da reagiert man gar nicht oder man sieht das gar nicht, weil im Nacken neun kleine Kinder, die Hopseburg musste so schnell wie möglich aufgebaut werden und er hat sich den Pullover einfach drüber angezogen. Wir haben es später im Nachgang erst, als wir selber darauf hingewiesen wurden, nicht mal realisiert, was das für Ausmasse hat.

Warum habe ich im Vorfeld nicht abgesagt? Weil ich würde jetzt mal sagen – ich spreche für viele Künstler – wir sind Künstler, die ziehen sich an, werden meistens gefahren und werden auf der Bühne wachgerüttelt und haben einen Auftritt. Was da für Leute manchmal vor einem stehen, das wissen wir manchmal nicht. Ich hab Auftritte, da stehen nachts drei Uhr noch kleine Kinder, wo man sich fragt: ‹Was ist denn hier los?› Ich hab schon mal einen Auftritt gehabt, da holt man einen 17-Jährigen hoch und fängt an, mit dem zu tanzen und im Nachgang erfährt man, der ist erst 17, der hätte gar nicht hoch dürfen. Also: Wir sind Künstler, wir werden gebucht. Und wenn bei mir oben Oktoberfest draufsteht, weiss ich, was ich anziehen kann und weiss mein Programm.

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich mit rechtsradikalen Sachen wirklich nichts zu tun habe, habe den Auftritt auch wirklich abgebrochen und mehrere schlaflose Nächte gehabt in der Hoffnung, dass mir das nicht auf die Füsse fällt. Aber leider wurden diese Videos eben so weitergegeben und ich möchte mich da natürlich wirklich äusserst zurücknehmen und bitte da einfach um Verständnis an dieser Stelle. Da auch ich zwei kleine Kinder habe und auch gerade in Trennung lebe, fällt mir wahrscheinlich gerade alles auf die Füsse.»


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