Netflix-Erotik-Drama
Duffy kann Ausstrahlung von «365 Tage» nicht fassen

Sängerin Duffy kritisiert Netflix in einem offenen Brief. Sie könne nicht glauben, dass der Streaminganbieter darüber hinwegsehen könnte, wie «leichtsinnig, unsensibel und gefährlich» es sei, den Film «365 Tage» auszustrahlen.
Publiziert: 04.07.2020 um 14:54 Uhr
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Sängerin Duffy kritisierte Netflix in einem offenen Brief.
Foto: imago images/Reichwein

Jahrelang war von der «Mercy»-Sängerin Duffy (35) nichts mehr zu hören gewesen. Auch auf Social Media blieb es still sie.

Im vergangenen Februar meldete sich die Musikerin zurück und erklärte den schlimmen Grund für ihre Funkstille. «Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Male ich darüber nachgedacht habe, darüber zu schreiben. Wie ich es schreiben würde, wie ich mich danach fühlen würde», begann die Britin ihren Instagram-Post. Folgend schrieb sie dann, dass sie über mehrere Tage festgehalten und vergewaltigt worden war.

Ähnliches erlebt auch die Hauptdarstellerin in der neuen Netflix-Serie «365 Tage». Für Duffy ein Unding, dass die Serie überhaupt ausgestrahlt werden darf. Deshalb schrieb sie jetzt in der Zeitung «The Sun» einen Brief an Netflix-Chef Reed Hastings (59). Darin erklärt sie, dass sie die Ausstrahlung absolut nicht nachvollziehen könne: «‹365 Tage› verherrlicht Sex Trafficking, Entführung und Vergewaltigung von Frauen. Das sollte nicht als Unterhaltungsprogramm dienen. (...) Es macht mich traurig, dass Netflix einem solchen Film, der Kidnapping erotisiert und sexuelle Gewalt verzerrt darstellt, eine Plattform bietet.»

Und weiter: «Als ich selbst entführt und vergewaltigt wurde, bin ich gerade nochmal davongekommen. Viele hatten dieses Glück nicht. Und nun muss ich diese Tragödie, meine Tragödie, erotisiert und verharmlost anschauen.» Ihr Wunsch wäre es, dass die Macher der Serie das Geld in Produktionen stecken, die über sexuelle Gewalt aufklären.

Auf Instagram hat Duffy ihr ausführliches Statement zu ihrer Geschichte inzwischen gelöscht – dafür aber ihren neuen Song online gestellt: «For the better days to come» (Anm. d. Red.: «Für die kommenden besseren Zeiten»). (bang/paf)

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