Nachlassinhaber wollten ein Verbot
Zoff um Elvis-Hochzeiten in Las Vegas

In Las Vegas wird derzeit um Elvis Presley gestritten: Die Nachlass-Inhaber des Sängers wollten Hochzeitskapellen die Arbeit mit Elvis-Doublen untersagen.
Publiziert: 03.06.2022 um 19:24 Uhr
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In Las Vegas gibt es derzeit Streit um Elvis Presley.
Foto: © Used by permission, Elvis Pre

Jedes Jahr schliessen tausende Paare mit dem Segen des King of Rock'n'Roll in der US-Casinometropole Las Vegas den Bund fürs Leben – oder zumindest einen Tag. Kürzlich sorgte jedoch das Durchgreifen der Rechteinhaber am Bild von Elvis Presley (1935–1977) für Aufruhr in der Stadt. Denn Authentic Brands Group (ABG) wollte mit gerichtlichen Verfügungen dafür sorgen, dass Elvis-Doubles Paare nicht mehr länger trauen dürfen.

ABG hatte 2013 die Mehrheitsbeteiligung am Nachlass von Elvis Presley erworben. Seit Mai verschickte das Unternehmen vermehrt Unterlassungserklärungen an Firmen, die kitschige Hochzeiten im Elvis-Stil anbieten.

Bürgermeister von Las Vegas beschwerte sich

Der Schritt löste wütende Reaktionen von Elvis-Imitatoren, Kapellenbesitzern und sogar dem Bürgermeister von Las Vegas aus, der von der Gruppe etwas mehr Gesprächsbereitschaft – und weniger rechtliche Drohungen – forderte.

«Elvis Presley hat Las Vegas lange Zeit seine Heimat genannt und sein Name ist zum Synonym für Hochzeiten in Las Vegas geworden», sagte der Präsident der Vereinigung der Hochzeitsindustrie, Jason Whaley, der Nachrichtenagentur «AFP». «Die Hochzeitskammer von Las Vegas teilt die Sorge, dass viele unserer Kapellen und Imitatoren in ihrer Existenz bedroht sind, zumal viele immer noch versuchen, sich finanziell von den Hürden zu erholen, die wir alle durch die Covid-Schliessungen erlitten haben.»

ABG wollte finanzielle Partnerschaften

Am Mittwoch berichtete die Website «Las Vegas Review-Journal», dass ABG den betroffenen Kapellen angeboten habe, ihre Aktivitäten im Rahmen von finanziellen «Partnerschaften» fortzusetzen. «Ihre Lösung ist, dass wir 20'000 Dollar pro Jahr zahlen, um weiterhin das zu tun, was wir seit neun Jahren tun», sagte Kayla Collins, die Miteigentümerin einer Hochzeitskapelle ist. «Das war vor ein paar Tagen noch nicht auf dem Tisch.» Der öffentliche Druck habe Wirkung gezeigt.

Am Donnerstag entschuldigte sich die Authentic Brands Group nun dafür, dass sie Hochzeitskapellen die Arbeit untersagen wollte. «Es tut uns leid, dass die jüngste Kommunikation mit einer kleinen Anzahl von Kapellen in Las Vegas Verwirrung und Besorgnis ausgelöst hat», erklärte ABG. «Wir arbeiten mit den Kapellen zusammen, um sicherzustellen, dass die Verwendung des Namens, des Bildes und des Abbildes von Elvis im Einklang mit seinem Erbe steht.»

Über zwei Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr dank Hochzeiten

Hochzeiten spielen in Las Vegas Whaley zufolge jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Dollar ein. So kostet beispielsweise ein «Luxuspaket», bei dem Paare von Presley in einem pinkfarbenen Cadillac Cabriolet aus dem Jahr 1964 zum Altar gefahren werden, bis zu 1600 Dollar. Doch während musikalische Elvis-Tribute nach dem Gesetz von Nevada erlaubt sind, sind Unternehmen, die Presleys Konterfei einfach nur nutzen, um Werbung zu machen und Kunden anzuziehen, nicht geschützt. (AFP/bsn)

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