Die Tücken des Live-Fernsehens: Am Sonntag crashte die Satirepartei Die Partei den «ZDF-Fernsehgarten». Mitglieder enterten die Bühne oder sprangen in einen Pool. Der Hintergrund der Sprengung laut Die-Partei-Chef Martin Sonneborn (58): «Wir haben gewettet, wofür es mehr Aufmerksamkeit gibt in den deutschen Medien: Wenn der aserbaidschanische Diktator Alijew Bergkarabach überfällt oder wenn Die Partei beim Fernsehgarten in den Pool pinkelt.»
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Die Aktion war nicht der erste Störfall, mit dem «Fernsehgarten»-Moderatorin Andrea Kiewel (58) umgehen musste, seitdem sie 2000 die Moderation des altgedienten Formats übernahm.
Anti-Deutschland-Chöre bei Roland Kaiser
Während eines Auftritts von Roland Kaiser (71) im Jahr 2012 war plötzlich ein Männerchor zu hören, der zweimal den Satz «Deutschland ist scheisse, ihr seid die Beweise» in Aussenmikrofone grölte. Im selben Jahr machte auch eine Gruppe aus Köln Stunk. Die alkoholisierten Besucher randalierten, beleidigten andere Gäste und zündeten sogar eine Rauchbombe. Die Polizei rückte zum Mainzer Lerchenberg an.
Luke Mockridge darf nicht, Pietro Lombardi will nicht
Für Aufregung sorgten aber nicht nur ungebetene Gäste. Einmal reichte es schon, wenn man einen Komiker einlädt. Luke Mockridge (34) hatte 2019 einen bizarren Auftritt. Er telefonierte mit einer Banane, machte mit seiner Achsel Furzgeräusche und verglich den Geruch von alten Menschen mit dem von Kartoffeln. Später löste der Comedian in seiner eigenen Sendung auf: Kinder hatten ihm die Gags geschrieben. Andrea Kiewel ging nach vier Minuten dazwischen, später in der Show beschwerte sie sich über Mockridges «unkollegiales Verhalten» und erteilte ihm lebenslanges Auftrittsverbot.
Teilweise sind aber auch prominente Gäste auf die Sendung sauer. Pietro Lombardi (31) sollte 2019 im «Fernsehgarten» auftreten, dabei aber seine Markenzeichen-Mütze ablegen. Der Grund: mögliche Schleichwerbung durch ein gut sichtbares Logo. Dabei hatte der «DSDS»-Gewinner im Vorjahr noch dieselbe Kappe auf dem Lerchenberg getragen. Lombardi sagte seinen Auftritt ab.
Nippel-Gate und Gender-Diskussionen
Der «ZDF-Fernsehgarten» hatte bereits sein ganz eigenes Nippel-Gate: 2018 kühlte sich Kiwi bei einem Auftritt von Jürgen Drews (78) bei einer mit dem Motto «Mallorca-Party» mithilfe eines Wasserschlauchs ab. Dass sie keinen BH unter ihrem weissen Kleid trug, merkte sie erst später. Die Gazetten am nächsten Tag waren anschliessend natürlich voll von Bildern des kleinen Fauxpas. Der Kölner «Express» stellte sogar die Frage in den Raum: «Sinkt mit dem Motto das Niveau?»
2022 irritierte Andrea Kiewel schliesslich mit Aussagen, die nahelegen könnten, dass sie vom ZDF zum Gendern gezwungen worden sei. «Wir als Fernsehgarten-Team haben aktuell den Eindruck, dass jede Menge Positives los ist in der deutschen Singer-SongwriterInnen-Szene», sagte sie in der Show, ehe sie über das verbale Gender-Sternchen anmerkte: «Nicht das Gesicht verziehen, ich muss!» Das ZDF stellte nach medialer Aufregung klar, dass es keinen Gender-Zwang gebe. (SpotOn)