Modeschöpfer wurde 98 Jahre alt
Pierre Cardin ist tot

Pierre Cardin hat die Mode revolutioniert und in über 70 Jahren ein wahres Imperium aufgebaut - nun ist der Designer im Alter von 98 Jahren gestorben.
Publiziert: 29.12.2020 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 13:55 Uhr
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Der französische Modeschöpfer Pierre Cardin ist gestorben. Das teilte seine Familie mit.
Foto: AFP

Pierre Cardin wurde 98 Jahre alt. Der französische Modedesigner sei in einem Spital in Neuilly westlich von Paris gestorben. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag und beruft sich auf seine Familie.

Der Designer hat nicht nur die futuristische Mode mitbegründet, sondern als erster seiner Branche Mode für die Masse entworfen und wie kein anderer seinen Namen weltweit vermarktet.

Cardin wurde mit seiner Schneiderkunst zu einem der reichsten Männer Frankreichs. Der Nachwelt hinterlässt er ein Mode-Imperium aus Hunderten Fabriken und Lizenzen weltweit. Aus seinem Reichtum hat er nie einen Hehl gemacht: Er könne sich alles leisten, wie er einst in einem Interview unbefangen erklärte.

Erfinder der futuristischen Mode

Der Designer wurde am 2. Juli 1922 als Sohn eines französischen Weinhändlers in Italien geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging er nach Paris und begann als Modezeichner im Haus Paquin. Nur kurze Zeit später wechselte er zu Christian Dior, wo er 1947 bei der Kreation des legendären «New Look» mitwirkte. Drei Jahre später schon gründete er sein eigenes Haute-Couture-Unternehmen.

Cardin galt neben Paco Rabanne und André Courrèges als Erfinder der futuristischen Mode. So schickte er Anfang der 1960er Jahre seine Mannequins in astronautenähnlichen Anzügen und mit Helm über den Laufsteg.

Pierre Cardin gab seinen Namen für Produkte her

Bis ins hohe Alter hinein entwarf er Kollektionen. Zu seinen erfolgreichsten Kreationen gehörten geometrisch geschnittene Minikleider mit Schiessscheibenmustern und Röcke mit Vinylstreifen.

Der Branchenveteran war der erste Couturier, der eine Prêt-à-porter-Kollektion auf den Markt brachte - und der erste seiner Zunft, der seinen Namen für unzählige Produkte wie Möbel, Mineralwasser, Plattenspieler und Autos hergab.

Cardin war auch ansonsten seiner Zeit voraus: Er streckte früher als alle anderen seine Fühler nach der ehemaligen Sowjetunion aus und entdeckte früher als alle den chinesischen Markt.

Auf Twitter trauern zahlreiche Nutzer um den Modeschöpfer. (SDA)

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