Auf einen Blick
- Drei Personen nach Liam Paynes Tod angeklagt
- Polizei schliesst Suizid als Todesursache aus
- Über 800 Stunden Videomaterial ausgewertet
Die argentinische Polizei hat einen ausführlichen Ermittlungsbericht bezüglich One-Direction-Sänger Liam Payne veröffentlicht, der am 16. Oktober in Buenos Aires auf tragische Weise zu Tode gekommen war. Darin bestätigt die Behörde, was kurz zuvor schon von mehreren britischen und US-amerikanischen Medien vermeldet worden war. So wurden laut dem Polizeibericht inzwischen drei Personen angeklagt. Ihnen werde die «Vernachlässigung einer Person mit anschliessender Todesfolge sowie die Lieferung und Vermittlung von Betäubungsmitteln» vorgeworfen.
Es drohen Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren Gefängnis
Bei der ersten namentlich nicht genannten Person handle es sich um jemanden, der «den Künstler während seines Aufenthalts in der Stadt Buenos Aires täglich begleitete». Ein Statement, das der «Daily Mail» vorliegt, lässt vermuten, dass es sich dabei um den argentinischen Geschäftsmann Rogelio Nores handeln könnte. Dieser hatte dem britischen Medium beteuert: «Ich habe Liam nicht im Stich gelassen. Ich bin an dem Tag dreimal zu seinem Hotel gefahren und habe es 40 Minuten, bevor es passierte, verlassen.» Er behauptet zudem: «Es waren mehr als 15 Menschen in der Hotellobby, die mit ihm gesprochen und gescherzt haben, als ich ging.»
Der Person, der die «Vernachlässigung mit anschliessender Todesfolge» vorgeworfen wird, droht laut Polizeibericht bei einer Verurteilung «eine Strafe von fünf bis 15 Jahren Gefängnis.»
Bei der zweiten Person handle es sich um einen Hotelangestellten, «der sich für zwei nachgewiesene Kokainlieferungen an Liam Payne während seines Aufenthalts im Hotel verantworten muss». Der dritte Angeklagte sei «ebenfalls ein Drogenlieferant, dem zwei weitere eindeutig nachgewiesene Lieferungen während zweier verschiedener Fälle vorgeworfen werden».
Umfangreiche Ermittlungen hätten demnach zu den Anklagen geführt. Seit dem Tod von Payne seien «mehr als 800 Stunden Videomaterial von verschiedenen Hotelüberwachungskameras und anderen Kameras auf öffentlichen Strassen» gesichtet worden. «Ebenso gelang es, den Inhalt des Mobiltelefons des verstorbenen Musikers forensisch zu extrahieren. Daraus wurden Anrufe, Nachrichten, Chats in Messaging-Anwendungen und sozialen Netzwerken analysiert.»
Die Behörden gehen nicht von einem Suizid aus
Auch die Ergebnisse des toxikologischen Befunds wurden in dem Bericht mitgeteilt. Diese hätten ergeben, dass Payne in den 72 Stunden vor seinem Tod mehrfach Alkohol, Kokain sowie ein verschreibungspflichtiges Antidepressivum konsumiert hatte.
Durch detaillierte Untersuchungen sei festgestellt worden, dass «das Opfer während des Sturzes keine Reflexhaltung einnahm, um sich zu schützen, sodass vorerst davon ausgegangen werden kann, dass er in einen Zustand halber oder völliger Bewusstlosigkeit verfallen sein könnte». Somit gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, «die Möglichkeit einer bewussten oder freiwilligen Handlung des Opfers ausschliessen» zu können.
Die Behörden haben Paynes Familie am 6. November den Leichnam des Sängers übergeben. Nach der Überführung soll die Beerdigung von Payne laut einem Bericht der «Sun» angeblich in Kürze in der Saint-Paul's-Kirche in seiner Geburtsstadt Wolverhampton stattfinden.