Es sind Zeilen, die einen leer schlucken lassen und betroffen machen. «Let's Dance»-Star Renata Lusin (35) erlitt innerhalb eines Jahres drei Fehlgeburten. Die letzte vor sechs Wochen. Nun spricht sie offen über ihre Verluste und welch tragischen Auftritt sie für sich meistern musste. «Ich tanzte mit meinem toten Baby im Bauch», verrät sie gegenüber «Bild». Mit Ehemann Valentin Lusin (36) war sie für einen Show-Auftritt gebucht. Es sei ein Samstag gewesen, mit Autogrammen und Lächeln. Obwohl sie zwei Tage davor erfahren hat, «dass sich das Kind einfach nicht weiterentwickelt hat und irgendwann gestorben ist», wollte, sie den Auftritt nicht absagen, niemanden enttäuschen. Am Montag um acht Uhr hätte sie die Ausschabung gehabt.
Diesen Albtraum habe sie vergangenen Oktober erlebt, nach der zweiten Fehlgeburt in der 13. Woche. «Da habe ich schon auf dem Ultraschall den Herzschlag gesehen, die kleinen Ärmchen und Beinchen haben sich bewegt». Bei der Nackenfalten-Messung habe ihr der Arzt gesagt: «Entschuldigung, aber das Herz schlägt nicht mehr.» Es seien Worte wie Messerstiche gewesen.
Die Fehlgeburt sei ihr peinlich gewesen
«The show must go on» ist beim Paar Programm. Er tanzt jeden Freitag mit Boris Beckers (55) Tochter Anna Ermakova (22), sie gelten als Favoriten. Renata Lusin ist eine der erfolgreichsten Tänzerinnen. Vergangenes Jahr wurde sie mit dem kleinwüchsigen Sportler Mathias Mester (36) Dritte, ein Jahr zuvor siegte sie mit Ex-Fussball-Profi Rúrik Gíslason (35).
Auch dieses Jahr hätte die gebürtige Russin als Profi-Tänzerin dabei sein sollen. Da sie von ihrem Arzt Tanzverbot erhielt, gab sie kurz vor Staffelstart vor einem Millionenpublikum bekannt, dass sie ein Baby erwartet. «Normalerweise hätte ich in so einem frühen Stadium, es war die sechste oder siebte Woche, niemandem davon erzählt. Aber ich wollte auf keinen Fall lügen. Deshalb mussten wir die Schwangerschaft so früh öffentlich machen», so Renata Lusin, die ergänzt: «Es war eine schlimme Zeit. Vor allem, nachdem wir schon gewusst hatten, dass der Embryo abgegangen war und uns immer noch alle gratuliert und nach meinem Bauch gefragt haben.» Da sei ihr die Fehlgeburt «irgendwie peinlich» gewesen.
Heute gibt Renata Lusin ihr Tanz-Comeback
Das Mitleid, das sie auch nach der aktuellen Bekanntgabe bekam, sei ihr unangenehm gewesen. «Ein falsches Gefühl, ich weiss. Ich will immer stark sein und nicht bedauert werden. Das fühlte sich für mich falsch an, ich will kein Opfer sein.» Sie haben sich nach jeder dieser Fehlgeburten nur «einen Tag Trauer und Tränen erlaubt, danach musste es weitergehen. Wahrscheinlich schützt mich mein Körper vor so vor zu dunklen Gefühlen». Den Wunsch nach einem Kind haben die Lusins nicht aufgegeben. «Nach den nächsten Untersuchungen werden wir gleich wieder versuchen, schwanger zu werden.»
Heute Abend feiert sie ihr Comeback bei «Let's Dance». Bei «Bild» schwärmt sie: «Ich freue mich riesig! Ich tanze den Eröffnungs-Tanz und coache zusammen mit Motsi beim Jury-Tanz.» Konditionell sei sie noch nicht wieder ganz auf 100 Prozent. Renata Lusin scherzt: «Ich werde nach diesen zwei Minuten Voll-Power sicher vom Parkett getragen werden müssen. Aber ich bin zurück und gebe wieder Vollgas!».