Auf einen Blick
- «Last Christmas» von Wham! feiert 40-Jahr-Jubiläum. Ein zeitloser Weihnachtsklassiker
- Das Musikvideo, in Saas-Fee VS gedreht, trägt zum anhaltenden Erfolg bei
- Geschätzte Einnahmen: 350 Millionen Franken, 930 Millionen Youtube-Views
Ein guter Popsong wirkt leicht und flüchtig, trotzdem setzt er sich im besten Fall schon beim ersten Hören im Ohr fest und verschwindet nie mehr ganz. Vor 40 Jahren, am 3. Dezember 1984, erscheint «Last Christmas», ein scheinbar simples Vier-Akkord-Lied, eingespielt nur mit einem Roland-Synthesizer, einer Schlagzeugmaschine und ein paar Schellen.
George Michael (1963–2016) und Andrew Ridgeley (61) lernen sich 1975 als Schüler in London kennen, 1981 gründen sie die Band Wham!. Wirklich ebenbürtig sind sie sich nie, Michael übernimmt früh den Lead. «Last Christmas» entwirft er im Frühling 1984 im früheren Kinderzimmer seines Elternhauses am Keyboard, wo die beiden gerade zu Besuch sind. Ridgeley plaudert gleichzeitig mit Michaels Eltern. «Als er zu uns kam, war er so aufgeregt, als hätte er Gold gefunden», so Ridgeley in seinen Memoiren.
Ein scheinbar ewiger Kreislauf, zeitlos
Der Song wird tatsächlich zum Segen für alle Beteiligten. Die Radiostationen gieren nach neuen Weihnachtsklängen abseits der Klassiker. Und die Plattenfirma kann den Schwung von Whams! Hit-Album «Make It Big» mit der neuen Single weiterziehen. Eigentlich banal und gleichzeitig raffiniert ist auch der Text. Das Wort «Last» bezieht sich stets aufs letzte Jahr und der Erzähler schaut am Schluss immer nach vorne, ein scheinbar ewiger Kreislauf, zeitlos.
Zum bis heute anhaltenden Erfolg trägt die Schweiz massgeblich bei. Seit 1981 ist der Sender MTV ein wichtiger Player im Musikgeschäft. Soll ein Song zum Hit werden, braucht er ein Video, um seine Wirkung zu unterstreichen. Also fahndet die Produktionsfirma in ganz Europa nach Schnee, um für den Dreh im November eine passende Kulisse zu haben. Wunschdestinationen wie Cortina d'Ampezzo oder Salzburg fallen rasch weg. Über die Britin Julie Andrews (89), die in der Mozartstadt mit dem Film «The Sound of Music» weltberühmt wird und damals fix in Gstaad BE lebt, gibt es Kontakt ins international bekannte Dorf im Saanenland. Doch auch hier sind die Hänge noch grün.
Schliesslich kommt durch Zufall Saas-Fee VS ins Spiel. Ein Jahr zuvor wird im Hotel Walliserhof «The Razor’s Edge» mit Bill Murray (74) gedreht, und einige Crew-Mitglieder erinnern sich noch an die winterlichen Bedingungen. Der damalige Direktor Beat Anthamatten (66) erhält einen Anruf von Location Scout Arie Bohrer und hilft bei der Organisation. Ein geeignetes, frei stehendes Chalet findet sich am Dorfrand. Heute ist die Sicht darauf verstellt. Und die Innenaufnahmen finden im Kulturzentrum Steinmatte statt, weil es dort einen Saal mit Cheminée gibt.
Melancholische Grundstimmung
Der Clip erzählt die Geschichte einer Gruppe von Freunden, die gemeinsam Skiferien verbringen. Michael spielt die Hauptfigur und trauert einer vergangenen Liebe nach. Seine Ex-Freundin ist nun mit seinem Kumpel liiert, gespielt von Ridgeley. Das Model Kathy Hill (68) verkörpert die Verflossene. Auch die Wham!-Background-Sängerinnen Helen «Pepsi» DeMacque (65) und Shirlie Holliman (62) sind zu sehen, die nach der Band-Auflösung 1986 selber kurz zu Stars werden.
Die melancholische Grundstimmung im Song und Video ist ein weiterer Teil im Erfolgspuzzle, erzählen Weihnachtslieder doch normalerweise von heiler Welt und Traumerfüllung und sind oft irrational. Mittlerweile dominiert die bittersüsse Note beim Betrachten der Bilder noch mehr. 2016 stirbt Michael 53-jährig an einer Herzerkrankung, ironischerweise am 25. Dezember.
Das Stück schlägt zwar bereits 1984 ein, holt aber die Krone der britischen Charts nicht. Der Benefiz-Song «Do They Know It's Christmas?», mittlerweile ebenfalls ein Klassiker, steht Wham! noch vor der Sonne. Seither ist «Last Christmas» ein Evergreen und Longseller. Bis heute betragen die Einnahmen geschätzt rund 350 Millionen Franken, aktuell haben das Video auf Youtube 930 Millionen Menschen gesehen.
Auch für Saas-Fee lohnt sich die Präsenz immer noch. Konkrete Angaben zum wirtschaftlichen Effekt liegen zwar nicht vor. Aufschlussreich ist jedoch auch die Zahl der Medienkontakte. «Der Songtitel im Zusammenhang mit Saas-Fee generierte zwischen November 2023 und November 2024 200 Millionen internationale Medienkontakte, ohne Berücksichtigung der sozialen Medien. Diese Zahl verdeutlicht die immense Reichweite des Songs in Verbindung mit Saas-Fee als Drehort des ikonischen Videos», sagt Mattia Storni (42) von Saastal Tourismus gegenüber Blick. Fürs Jubiläumsjahr sind verschiedene Events geplant. Im Saaser Museum wird am 6. Dezember eine temporäre Ausstellung eröffnet. Und am 14. Dezember erscheint auch eine neue BBC-Dokumentation. «Last Christmas» – für immer.
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