Seit 2018 verliert Jada Pinkett-Smith Haare. Die Schauspielerin hat deshalb seit längerem einen kahl geschorenen Kopf. Und genau darüber witzelt Moderator Chris Rock an den Oscars 2022. Von Ehemann Will Smith (53) gibts dafür glatt eine Ohrfeige.
In den sozialen Medien gehen die Meinungen über Smiths Angriff auseinander. Bei einer Sache ist sich die Mehrheit allerdings einig: Der Spruch von Chris Rock ging zu weit.
Nicht nur Jada Pinkett-Smith kämpft mit Alopecia areata. Romina Rausch (35), Vereinsleiterin von Kreisrunderhaarausfall.ch, einer Anlaufstelle für Betroffene, sagt: «Zwei Prozent der Bevölkerung sind aktuell in der Schweiz davon betroffen.» Die Krankheit komme bei Frauen und Männern etwa gleich häufig vor. Rausch leidet selbst daran.
Bei 70 Prozent wachsen die Haare wieder nach
Kreisrunder Haarausfall ist weder vererbbar noch heilbar. «Es ist eine Autoimmunerkrankung, die in jedem Alter zu jeder Zeit auftreten kann», so Rausch.
Bei 70 Prozent der Neubetroffenen wachsen die Haare irgendwann wieder nach. «Die anderen 30 Prozent bleiben betroffen in diversen Schweregraden wie Areata, Totalis oder Universalis», sagt Rausch, alles verschiedene Formen des Haarausfalls. Bei einer Alopecia totalis fallen alle Kopfhaare aus. Von einer Alopecia universalis spricht man, wenn weitere Körperstellen betroffen sind. Dies ist aber nur selten der Fall. Meist zeigt sich die Erkrankung im Kopfbereich.
Haartransplantation nicht möglich
Viele Betroffene leiden auch psychisch wegen Alopecia areata, beispielsweise durch ein geschwächtes Selbstbewusstsein aufgrund der fehlenden Haare.
Effektive Lösungen gegen den Haarausfall gebe es noch nicht. Romina Rausch erklärt: «Haartransplantationen sind nicht möglich, da der Haarfollikel selbst entzündet ist.»
Viele Betroffene greifen daher auf Perücken zurück, manche lassen sich die Augenbrauen mit permanentem Make-up nachzeichnen und wieder andere entscheiden sich eben wie Jada Pinkett-Smith dazu, die Haare ganz zu rasieren.