Will Smith (53) ist das Topthema der Oscar-Verleihung 2022. Zum einen gewann er den Award als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Richard Williams in dem Biopic «King Richard», zum anderen stürmte er auf die Bühne und verpasste dem Komiker Chris Rock (57) eine deftige Ohrfeige.
Auslöser war ein Witz, den Rock über Jada Pinkett-Smith (50) machte. Das war aber wohl nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Denn die Fehde zwischen dem Schauspieler, seiner Frau und Chris Rock begann schon vor sechs Jahren. 2016 nämlich, als Rock die 88. Ausgabe der Oscars moderierte.
«Ich war gar nicht eingeladen»
Jada Pinkett-Smith gab damals im Vorfeld der Show bekannt, dass sie die Preisverleihung boykottiere, weil ihr Mann nicht für seine Rolle im Film «Concussion» nominiert worden war.
Rock konnte nicht anders, als zu scherzen: «Jada sagte, dass sie nicht kommt. Dass Jada die Oscars boykottiert, ist dasselbe, wenn ich Rihannas Höschen boykottiere. Ich war gar nicht eingeladen!»
Und er machte weiter auf Kosten von Will Smith. «Will war nicht für ‹Concussion› nominiert. Ich verstehe, dass man da wütend wird. Es ist nicht fair, dass Will so gut war und nicht nominiert wurde. Es ist aber auch nicht fair, dass Will 20 Millionen Dollar für ‹Wild Wild West› verdient hat.»
Witze auf Kosten von Alopezie
Und nun wurden die Smiths wieder Ziel von Chris Rocks Witzen. In Anspielung auf Jada Smiths Krankheit Alopecia areata, besser bekannt als kreisrunder Haarausfall, wegen der die Schauspielerin eine Glatze trägt, stichelte Chris Rock: «Jada, ich liebe dich, ‹G.I. Jane 2›, ich kanns kaum erwarten, den zu sehen.»
In dem Original-Film «G.I. Jane» von 1997 rasiert sich Demi Moore (59) vor laufender Kamera die Haare ab.
«Ich zitterte vor Angst»
Alopecia areata ist eine Autoimmunreaktion des Körpers, bei der die Abwehrkräfte die eigenen Haarfolikel angreifen und diese in der Folge ausfallen. Es entstehen unregelmässige kahle Stellen, für gewöhnlich im Haupthaar. Es können aber in seltenen Fällen auch Augenbrauen, Wimpern und Körperbehaarung betroffen sein.
Jada Pinkett-Smith machte 2018 erstmals öffentlich, dass sie unter dieser Form des Haarausfalls leidet. In der Show «Red Table Talk», die sie gemeinsam mit Tochter Willow (21) und Mutter Adrienne Banfield-Jones (68) moderiert, erzählte sie, dass sie unter der Dusche büschelweise Haar verlor. «Ich zitterte vor Angst und dachte: ‹Oh, bekomme ich jetzt eine Glatze?›»
Will Smith rechtfertigt seinen Angriff
Daraufhin habe sie ihre Haare abrasiert und das solle auch so bleiben, sagte sie weiter. Zwei Jahre später postete sie ein Video auf Instagram, auf dem sie ihre kahlen Stellen zeigt und dazu schreibt: «Meine Alopezie und ich müssen langsam Freunde werden.»
Ihr Mann Will Smith fand nach seiner Attacke auf Chris Rock rechtfertigende Worte. In seiner Oscar-Rede sagte er: «Ich bin dazu berufen, Menschen zu lieben. Und Menschen zu beschützen und ein Fluss für meine Menschen zu sein. Ich weiss, dass wir Schauspieler Missbrauch ertragen sollten. Dass wir damit klarkommen müssen, wenn andere Mist über uns erzählen. In diesem Business sollst du in der Lage sein, zu ertragen, wenn dich andere nicht respektieren. Du sollst lächeln und so tun, als sei alles okay.»
Keine Anzeige gegen Smith
Weiter entschuldigte sich Williams bei der Academy und bei den anderen Nominierten. Er schloss mit den Worten: «Aber Liebe sorgt dafür, dass du verrückte Dinge machst.»
Chris Rock war sichtlich überrascht von dem Angriff und äusserte sich im Nachgang nicht über die Geschehnisse. Er hat aber, so erfuhr Blick von der zuständigen Polizei, bis anhin von einer Anzeige abgesehen. (grb)