Einen kurzen Moment konnte Hollywood sich freuen, dass es bei den Oscars endlich mal wieder eine Verleihung voller Glamour feiern konnte. Und dann kam Will Smith (53).
Der Schauspieler verlor an den diesjährigen Oscars die Beherrschung, marschierte auf die Bühne und verpasste Moderator Chris Rock (57) eine Ohrfeige. Die Situation eskalierte, weil Rock einen Scherz über die Frisur von Smiths Ehefrau Jada Pinkett-Smith (50) machte.
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Diese gab 2018 bekannt, dass sie unter kreisrundem Haarausfall leidet und sich darum eine Glatze rasiert hat. Chris Rock scherzte: «Jada, ich liebe dich, ‹G.I. Jane 2›, ich kanns kaum erwarten, den zu sehen.» In dem Film «G.I. Jane» aus dem Jahr 1997 rasiert sich Demi Moore den Kopf. Zu viel für Will Smith.
Geteilte Meinungen
Die Berufskolleginnen und -kollegen von Will Smith, der nur wenige Minuten nach dem Vorfall seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller gewann, zeigen sich geschockt über sein Verhalten. Aber auch Chris Rock wird kritisiert.
Einzig Jaden Smith (23), der Sohn des Schauspieler-Paares, verteidigt seinen Vater. Er schreibt auf Twitter: «Und so machen wir das!»
Schauspielerin Sophia Bush (39) geht mit beiden Männern hart ins Gericht. «Gewalt ist nicht okay. Angreifen ist niemals die richtige Antwort. Ausserdem? Das ist das zweite Mal, dass Chris sich über Jada lustig macht. Er witzelte über ihre Alopezie. Die Autoimmunkrankheit eines anderen herunterzumachen, ist falsch. Das absichtlich zu tun, ist grausam. Sie brauchen beide mal Zeit zum Durchatmen.»
«Das hat mir die Welt bedeutet»
Schauspielerin Tiffany Haddish (42), die im Publikum sass, verteidigt den Schauspieler im Magazin «People»: «Das hat mir die Welt bedeutet. Und vielleicht gefiel der Welt nicht, wie das abgelaufen ist. Aber für mich war es das Schönste, das ich je gesehen habe. Als ich sah, wie ein schwarzer Mann für seine Frau einstand.»
Und Schauspielerin Minnie Driver (52) sagt im Gespräch mit «Vanity Fair». «Das war sehr persönlich. Die Emotionen sind hochgekocht. Ich kann beide Seiten verstehen. Es war schwer, das mitanzusehen.»
Sean Combs (52), stand direkt nach dem Vorfall auf der Bühne und leitete souverän über: «Ich wusste nicht, dass ich das die legendärsten Oscars überhaupt werden würden. Aber Will und Chris, wir lösen das wie Familie. Und jetzt machen wir weiter – mit viel Liebe!» Er fand im Interview mit dem «Vanity Fair» gradlinige Worte: «Shit happens!»
Geschocktes Star-Publikum sorgt für Lacher
Schauspielerin Lupita Nyong’o (39) sass direkt hinter Will Smith und seiner Frau Jada. Ihre Reaktion auf das Ganze sprach Bände und wurde innert kürzester Zeit zum Twitter-Trend.
Und auch Nicole Kidman (54) und ihr geschockter Ausdruck sorgen auf Social Media für Gelächter.
Presse kritisiert Will Smith
Die internationale Presse fand kritische Worte an die Adresse von Will Smith. So titelte die britische «Daily Mail», dies sei «der hässlichste Moment in der Geschichte der Oscars» gewesen.
Bei der «New York Post» prangt auf der Titelseite «Best Smacktor» (zu Deutsch: eine Anspielung auf den englischen Begriff «Best Actor» für bester Schauspieler)
Und die «New York Daily News» titelt «‹Fresh› Hit», in Anspielung auf Will Smiths Rolle in «Der Prinz von Bel-Air». Die Show heisst im Englischen «The Fresh Prince of Bel-Air».
Seitens Will Smith, seiner Frau Jada oder Chris Rock ist bis anhin noch kein Statement veröffentlicht worden. Nur die Polizei, die für den Bezirk verantwortlich ist, in dem die Oscars stattfinden, sagte zu Blick, dass seitens Rock noch keine Anzeige gegen Will Smith eingereicht worden sei. «Das kann er allerdings noch zu einem späteren Zeitpunkt tun.»