Krankenschwester spricht über Tina Turners Dialyse-Behandlungen
«Es galt eine strenge Nachrichten-Sperre»

Tina Turner soll in einem Schweizer Dialysezentrum von der slowakischen Krankenschwester Silvia Hudáčková betreut worden sein. Gegenüber einer slowakischen Zeitung erzählt sie, wie sie die Behandlung der Pop-Ikone erlebte.
Publiziert: 07.06.2023 um 17:23 Uhr
|
Aktualisiert: 07.06.2023 um 17:43 Uhr
1/5
Tina Turner ist tot – die Pop-Ikone starb vor zwei Wochen in ihrem Zuhause in Küsnacht ZH.
Foto: Getty Images

Vor zwei Wochen ist Pop-Ikone Tina Turner (†83) nach langer Krankheit in ihrem Zuhause in Küsnacht ZH gestorben. 2017 musste sich die Sängerin einer Nieren-Transplantation unterziehen. Spender war ihr Ehemann Erwin Bach (67). Eine, die Turner nach eigenen Aussagen zu dieser Zeit stets zur Seite stand, war die slowakische Krankenschwester Silvia Hudáčková aus Poprad.

«Tina hat sich auf ihren Tod vorbereitet»
9:10
Langjährige Freundin erzählt:«Tina hat sich auf ihren Tod vorbereitet»

Dreimal pro Woche habe sich Turner in das Dialysezentrum einer Schweizer Klinik am Zürichsee begeben, um ihr Blut von Abfallstoffen zu reinigen, die sich im Körper bei Nierenversagen ansammeln. Die Klinik sei nur wenige Minuten von ihrer Villa in Küsnacht entfernt gewesen. Bis zu vier Stunden habe die anstrengende Behandlung jeweils gedauert. «Ein Mensch, der zur Dialyse geht, kämpft ums Überleben», sagt Hudáčková der slowakischen Zeitung «Plus 7 dni».

Turner benutzte Seiteneingang

Damit Turner nicht erkannt wurde, soll sie das Spital über einen Seiteneingang betreten haben, in der digitalen Datenbank sei sie unter dem bürgerlichen Namen «Bullock» geführt worden. «Die Dialyse, zu der sie zu uns kam, hat ihr Leben verlängert. Sie lebte noch weitere sechs Jahre», erzählt die Slowakin.

Fans versammeln sich vor Tina Turners Anwesen
0:47
Tor am Donnerstag geöffnet:Fans versammeln sich vor Tina Turners Anwesen

Hudáčková arbeitete 20 Jahre lang als Krankenschwester in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als sie vom Dialysezentrum in Wien in dieselbe Einrichtung am Zürichsee wechselte, habe sie nicht gewusst, dass sie dort einen Star betreuen wird. «Wenn ich im Voraus nicht gewusst hätte, wer kommen würde, hätte ich sie wahrscheinlich nicht erkannt.»

Strenge Nachrichtensperre für Turner

Wie Hudáčková weiter erzählt, haben nicht einmal ihre engsten Verwandten in der Slowakei von ihrer prominenten Patientin gewusst: «Im Krankenhaus erhielten wir ein Verbot, über sie zu sprechen, auch für ihre Familienangehörigen. Es galt eine strenge Nachrichtensperre für Tina, um ihr die nötige Ruhe zu gewährleisten. Während der gesamten Therapie mussten wir sicherstellen, dass niemand etwas über sie erfuhr, was uns auch gelungen ist.»

Ehemann Erwin Bach habe seine Frau bei jedem Spital-Besuch begleitet. «Aus meiner Sicht hatten sie eine schöne, besondere Beziehung», so die Krankenschwester. Die ikonische Perücke, die Turner früher auf der Bühne trug, habe sie im Alltag nicht benutzt. «Trotzdem war sie immer noch eine gutaussehende Frau, wirklich hübsch für ihr Alter. Am meisten erinnere ich mich jedoch an ihren Blick und das Funkeln in ihren Augen. Ich habe wirklich die Freundlichkeit von ihr gespürt.»

Der Tod von Turner habe Hudáčková sehr getroffen. «Ich weinte und tauschte einige Nachrichten mit meinen ehemaligen Kollegen aus. Wir gehen davon aus, dass die Dialyse ihr Leben definitiv verlängert hat.» (fmü)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?