Seit Monaten kämpfen die Fans von Britney Spears (38) gegen die Vormundschaft ihres Vaters Jamie Spears (68). Sie behaupten, der Popstar werde seit ihrem Nervenzusammenbruch im Jahr 2007 gegen ihren Willen von ihrem Vater bevormundet und als Marionette für die Plattenindustrie gebraucht. Unter dem Hashtag #FreeBritney verbreiten die Anhänger der «Toxic»-Sängerin ihre Theorien.
Lange Zeit gab es nur angebliche Hinweise, dass Britney Spears sich wirklich aus der seit zwölf Jahren andauernden Situation lösen wolle. Nun geben gemäss «BBC» Unterlagen ihres Anwalts Auskunft darüber, dass die Musikerin sehr wohl über die Bewegung Bescheid weiss. Spears sei sich «an diesem Punkt ihres Lebens, an dem sie ein bisschen Autonomie zurückgewinnen möchte, der gut informierten Unterstützung» ihrer Anhänger bewusst. Sie unterstütze diese «von ganzem Herzen» und wisse sie zu schätzen.
Spears will Verhandlung öffentlich machen
Sie verlangt vom Gericht, dass die Verhandlungen öffentlich ausgetragen werden, da dies sowohl in ihrem, als auch im Interesse der breiten Bevölkerung sei. «Die Welt schaut zu», sagen ihre Anwälte. Ihr Vater hatte zuvor die #Freebritney-Anhänger als «Verschwörungstheoretiker» und «Witz» abgetan. Die Musikerin sei vehement dagegen, dass diese Verhandlung hinter verschlossenen Türen als Familiengeheimnis ausgetragen werde.
Spears soll sich entschieden gegen die alleinige Vormundschaft ihres Vaters wehren. Bis 2019 war er gemeinsam mit dem Anwalt Andrew Wallet in dieser Position eingesetzt, dann trat Wallet zurück. Wegen Jamie Spears' Gesundheitszustand wurde die Position im selben Jahr auf Spears' Mitarbeiterin, Jodi Montgomery, übertragen. Über ihre Finanzen konnte damals aber noch immer nur ihr Vater entscheiden. Nun will er das Entscheidungsrecht wieder zurück – und Wallet wieder einsetzen lassen.
Sie habe nichts gegen eine Vormundschaft – will aber die Position selbst besetzen
Damit sei Spears überhaupt nicht einverstanden. Sie will gemäss einem Antrag von dieser Woche Montgomery als Vormund behalten und zudem eine Treuhandfirma für die Verwaltung ihres auf 55 Millionen Franken geschätztes Vermögen einsetzen. Als Grund nennt sie überraschend, dass sie sich damals freiwillig unter Vormundschaft gestellt habe und selbst entscheiden möchte, wer diese Position inne hat. Generell habe sie nichts gegen die Vormundschaft.
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Zuvor war immer davon ausgegangen worden, dass ein Gericht nach Spears' Nervenzusammenbruch und Aufenthalt in der Psychiatrie vor 13 Jahren ihren Vater als Vormund bestimmt hat. Die Sängerin betont aber, dass sie nicht unter der lange vermuteten Entwicklungsstörung leide.
Nächste Anhörungen im August
Nach einer Anhörung am 19. August 2020 wurde beschlossen, dass die Vormundschaft ihres Vaters bis vorerst Februar 2021 verlängert werde. Die Anwälte von Spears müssen für eine Status-Änderung noch weitere Anträge einreichen. Die nächsten Anhörungen bezüglich Vormundschaft von Britney Spears werden im Oktober in Los Angeles stattfinden. (imh)