Kino-Ikone schonungslos ehrlich
Brigitte Bardot rechnet mit sich ab

Sie wollte ihr Kind abtreiben, hätte lieber einen kleinen Hund zur Welt gebracht, als ihren Sohn. Nun geht Film-Ikone Brigitte Bardot mit sich selbst hart ins Gericht - .
Publiziert: 20.06.2023 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2023 um 23:59 Uhr
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Brigitte Bardot geht mit sich als Mutter hart ins Gericht.
Foto: Corbis via Getty Images
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Sinnliche Lippen, lasziver Blick und Löwenmähne. Was Brigitte Bardot (88) in den 50er- und 60er-Jahren verkörperte, machte die Schauspielerin zum Sexsymbol und zur Kino-Ikone. Mit dem Film «The Girl in a Bikini» von 1952 wurde der Zweiteiler salonfähig und verhalf ihm zum internationalen Durchbruch. Dies in einer Zeit, in der das Frauenbild geprägt war von der typischen Rollenverteilung. Kinder und Haushalt für sie, Arbeit und Geldverdienen für ihn.

Bardot kokettierte mit ihrem lässigen French-Girl-Image, das bis heute im Trend liegt und pfiff auf das, was gesellschaftlich von ihr erwartet wurde. Viermal war eine der damals meist fotografierten Frauen der Welt verheiratet. Auf dem Zenit ihrer Karriere beendete sie diese 1973 – mit 39 Jahren abrupt und radikal. Seit da stand der «Und immer lockt das Weib»-Star für keinen Film mehr vor der Kamera, nahm keine Lieder mehr auf. Bardot zog sich in ihre Villa La Madrague im südfranzösischen St. Tropez zurück, fährt auf ihrer Vespa durch die engen Gassen und widmet sich dem Tierschutz.

Sie hätte lieber einen kleinen Hund zur Welt gebracht

BB – wie sie von ihren Fans genannt wird, hat sich für die TV-Dokumentation «L'insoumise», zu deutsch: «Die Rebellin» vom Streamingdienst Canal+ begleiten lassen. Da rechnet sie schonungslos ab, mit sich, als Mutter ihres einzigen Kindes Nicolas-Jacques Charrier (63), mit dem sie stets entweder kein oder ein kompliziertes Verhältnis hatte. «Ich war nicht reif genug, um Mutter zu sein», sagt sie über die Zeit mit 25 Jahren. Ihr damaliges Leben war geprägt von Skandalen und Depressionen. So habe sie während der Schwangerschaft auch über einen Abbruch nachgedacht.

Neun Monate nach der Geburt ihres Sohns wollte sie sich das Leben nehmen. Es sei ein schlechter Zeitpunkt gewesen, Mutter zu sein, so Bardot. «Ich wusste, dass ich Eltern in meiner Nähe brauchte, die mich führen, mich beschützen, mir helfen. Alleine sah ich mich nicht in der Lage, einem Kind das zu geben, was es zum Leben braucht.» Ihren Sohn bezeichnete sie gar als Tumor. «Ich hätte lieber einen kleinen Hund zur Welt gebracht».

Die Mutter-Sohn-Beziehung ist auch heute schwierig

Nach der Trennung von Schauspieler Jacques Charrier (86), dem Vater ihres Kindes, ging das Sorgerecht vollumfänglich an ihn, der sich mit ihren Eltern um den Kleinen kümmerte. Auch heute gilt das Verhältnis der Film-Ikone zu Nicola-Jacques als äusserst schwierig. Er lebt mit seiner Familie in Norwegen, zur Hochzeit hat er seine Mutter nicht eingeladen. Sie versucht seit Jahren, das zerrüttete Verhältnis zu kitten, bis anhin erfolglos.

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