Kanye West (45) sitzt mit einer Maske, die sein ganzes Gesicht verdeckt, am Mikrofon. Der umstrittene Rapper ist zu Gast bei der Talkshow von Verschwörungstheoretiker Alex Jones (48) auf der Online-Plattform «Infowars». Dort verstört er mit Aussagen über das Nazi-Regime, gibt unter anderem zu Protokoll, dass er Hitler, die Juden und die Nazis liebe. Das krude Gespräch ist Elon Musk (51) zu viel. Er sperrt ihn wieder von Twitter.
«Ich versuchte mein Bestes. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Regel gegen die Aufstachelung zur Gewalt verstossen. Das Konto wird gesperrt», teilt der Twitter-CEO auf seinem Profil mit. Zur Erinnerung: Er war es, der Mitte November, kurz nach seinem Amtsantritt an der Spitze der Social-Media-Plattform, die Entsperrung des Profils von Kanye West veranlasste.
Interview voller antisemitischer Äusserungen
Kurz zuvor waren Clips aufgetaucht, in der Verschwörungstheoretiker Jones und West über die antisemitischen Äusserungen, die der Musiker immer wieder machte, redeten. So behauptete West, dass Juden versuchten, «uns auszunehmen und auszubeuten bis wir sterben.»
Moderator Alex Jones will mit seinem Gast über diese Äusserungen sprechen und leitet ein: «Ye, du bist nicht Hitler, du bist kein Nazi, du verdienst es nicht, so genannt zu werden …»
Kanye West unterbricht ihn und sagt: «Ich sehe auch gute Dinge an Hitler. Jeder hat seinen Wert, den er mitbringt, besonders Hitler.» Während er diese Worte spricht, hat der Ex-Mann von Unternehmerin Kim Kardashian (43) seine Hand auf eine Bibel gelegt.
«Ich mag Nazis»
West ist noch nicht fertig mit seinen Äusserungen zum Regime des dritten Reiches. «Sie haben auch gute Dinge getan, wir müssen aufhören, die Nazis, die ganze Zeit zu beleidigen», setzt er nach. Weiter behauptet Ye, wie sich der Rapper nennt, dass jüdische Banken seine Konten sperren wollen, ärgert sich, dass das Wort «böse» oft im Zusammenhang mit Nazis genannt werde und sagt gerade heraus: «Ich mag Hitler. Ich mag Juden. Ich mag Nazis.»
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Worte, die sogar dem bekannten Verschwörungstheoretiker Alex Jones zu weit gehen. Dieser ist irritiert und stöhnt immer wieder: «Oh, mein Gott! Da bin ich nicht deiner Meinung.» Mit am Tisch sitzt auch Nick Fuentes (24) ein bekennender Rassist.
Alex Jones musste über eine Milliarde Strafe zahlen
Jones ist Gründer der Plattform «Infowars», die immer wieder mit radikalen Verschwörungstheorien Schlagzeilen macht und eine ausschlaggebende Rolle in der Kommunikation rund um den Sturm auf das Kapitol in Washington im Jahr 2019 gespielt haben soll.
Alex Jones musste sich erst kürzlich vor Gericht davor verantworten, dass er Falschbehauptungen über den Amoklauf an der Sandy Hook Grundschule mit 26 Toten verbreitet hatte. Er wurde zu Schadensersatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar verurteilt. Jones hatte behauptet, dass der Amoklauf von der Regierung Obama geplant und mit Schauspielerinnen und Schauspielern vorgetäuscht wurde, um die Waffengesetze in den USA einzuschränken.
Nachdem sich das Video mit Kanye West in den sozialen Medien verbreitet hatte, zeigten sich Userinnen und User vor allem auf Twitter von den Äusserungen Wests schockiert. Die Vereinigung der republikanischen Juden in Amerika veröffentlichte sogleich ein Statement und verurteilte die Ausstrahlung der Show aufs Schärfste: «Dies ist eine ekelhaftes Triumvirat von Verschwörungstheoretikern. Alex Jones, Nick Fuentes und Kanye West sind Holocaustleugner und Antisemiten. Was eine grauenvolle Kloake von gefährlichem und bigottem Judenhass.» (grb/imh)