Hollywood-Star Alec Baldwin (64), der nach einem tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh vor Gericht muss, hat vor Beginn des Verfahrens einen Sieg errungen. Nach Antrag seiner Anwälte hat die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico einen Anklagepunkt gegen den Schauspieler fallen gelassen. Nun könnte Baldwin im Falle eines Schuldspruchs mit einer deutlich geringeren Strafe davonkommen.
Der schwerwiegendere Anklagepunkt von fahrlässiger Tötung in Verbindung mit Schusswaffengebrauch wurde laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom Montag gestrichen. Dies hätte Baldwin fünf Jahre Haft einbringen können. Seine Anwälte machten geltend, dass dieser Vorwurf juristisch fehlerhaft sei, denn die entsprechende Gesetzesgrundlage dafür sei erst Monate nach dem Todesschuss am Set des Western-Drehs in Kraft getreten.
Gegen Baldwin und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (25) liegt nun noch ein Anklagepunkt von fahrlässiger Tötung vor, mit einem möglichen Strafmass von bis zu 18 Monaten Haft.
Halyna Hutchins starb nach Set-Unfall
Die Kamerafrau Halyna Hutchins (1979–2021) war bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. Das Projektil traf Regisseur Joel Souza (49) an der Schulter und verletzte ihn. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin und die Waffenmeisterin hatten die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.
Ende Januar reichte die Staatsanwaltschaft die Anklage ein. Baldwin habe in vieler Hinsicht «extrem» fahrlässig gehandelt. Als Schauspieler und als Produzent des Films habe er zahlreiche Sicherheitsvorschriften missachtet, heisst es unter anderem in den Gerichtsdokumenten. Eine Anhörung in dem Fall ist für Freitag geplant. (SDA)