Wie die «New York Times» schreibt, ist Harvey Weinstein (67) vor Gericht in New York in zwei Punkten schuldig gesprochen worden. Die Jury musste sich zuvor tagelang beraten, weil sie sich nicht einigen konnte. Am Montag hat der Sprecher nun dem Richter den Zettel mit dem Urteil überreicht: Harvey Weinstein wurde wegen einem kriminellen Sex-Akt ersten Grades und einer Vergewaltigung dritten Grades schuldig gesprochen. Bei den zwei Haupt-Anklagepunkten wegen «sexuellen Angriffen», wurde der Film-Mogul freigesprochen.
Wie lange Weinstein hinter Gitter muss, steht noch nicht fest. Das Urteil dürfte aber zu einer jahrelangen Haftstrafe führen. Lebenslang muss Weinstein aber nicht ins Gefängnis. Weinstein kann gegen das Urteil Berufung einlegen, laut «DPA» soll einer seiner Anwälte bereits angekündigt haben, dies in dem Fall der Verurteilung zu tun.
Nach der Urteilsverkündung gab Richter Burke sogleich bekannt, dass Weinstein direkt ins Gefängnis komme, um auf seine Strafe zu warten. Als die Gerichtsbeamten auf ihn zukamen, schien er fassungslos zu sein und weigerte sich, sich zu bewegen, heisst es in der «New York Times». Wenige Augenblicke später wurde er humpelnd in Handschellen aus dem Raum abgeführt.
Den zwei Klägerinnen wurde geglaubt
Sechs Frauen haben zuvor vor Gericht ausgesagt, dass Weinstein sie belästigt, missbraucht oder vergewaltigt haben soll. Die meisten Schilderungen waren allerdings verjährt, weshalb vor Gericht nur die Fälle der Hauptzeuginnen Jessica Mann (34) und Miriam Haley (35) verhandelt wurden. Mann warf Weinstein vor, sie 2013 in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben, während Haley vor Gericht schilderte, wie Weinstein sie 2006 in seiner Wohnung zu Oralsex gezwungen hat. Während Mann zu dem Vorfall befragt wurde, erlitt sie vor Gericht einen Zusammenbruch, die Verhandlung musste vertagt werden.
Überhaupt ging Weinsteins Anwältin Donna Rotunno (44) vor Gericht aggressiv vor, warf den Opfern in ihrem Schluss-Plädoyer mehrfach vor, die Situation auszunutzen: «Heute muss man nur ‹Me Too› sagen und es wird einem automatisch geglaubt.» Ihre Taktik ging allerdings nicht auf, wie jetzt feststeht.
Der nächste Prozess wartet schon auf Weinstein. Auch die Staatsanwaltschaft von Los Angeles hat bekannt gegeben, dass sich die Hollywood-Grösse dort wegen zwei weiteren, separaten Sexualdelikten vor Gericht verantworten werden muss.
Im Vorfeld des Gerichtsprozess haben über 80 Frauen sexuelle Übergriffe von Weinstein öffentlich gemacht. Ein Artikel in der «New York Times», der das Verhalten des Produzenten erstmals öffentlich machte, gilt als Beginn der weltweiten #MeToo-Bewegung. (klm)
In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.
In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.