Hauptzeugin Jessica Mann sagt unter Tränen aus
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Weinstein-Prozess:Hauptzeugin Jessica Mann sagt unter Tränen aus

Im Kreuzverhör während Vergewaltigungs-Prozess
Weinstein-Zeugin bricht vor Gericht zusammen

Der Prozess um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Harvey Weinstein musste gestern frühzeitig beendet werden. Zeugin Jessica Mann konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.
Publiziert: 04.02.2020 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2020 um 10:45 Uhr
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Harvey Weinstein verlässt das Gericht mit einer Gehhilfe.
Foto: DUKAS

Sie ist eine der Hauptzeuginnen im Fall Harvey Weinstein: Jessica Mann (34). Die Ex-Schauspielerin wirft dem Produzenten vor, sie dreimal vergewaltigt zu haben. Nach ihrer explosiven ersten Aussage, in der sie den Körper des Filmmoguls unter anderem als deformiert beschrieb, musste sie sich gestern in New York den Fragen seiner Anwältin Donna Rotunno (44) stellen.

Die wollte von Mann unter anderem wissen, wieso sie trotz der mutmasslichen Vergewaltigung in Kontakt mit Weinstein blieb. So habe sie ihn ihrer Mutter vorgestellt und ihm fünfmal ihre neue Nummer mitgeteilt. Mann soll den gefallenen Hollywood-Produzenten lediglich benutzt haben, um ihre Karriere voranzutreiben. «Haben sie Harvey Weinstein nicht manipuliert, in dem sie ihn immer wieder um ein Treffen baten?», wollte Rotunno laut der «Daily Mail» wissen. Nach einer kurzen Pause entgegnete Mann schliesslich: «So wie ich damit umgegangen bin, wie ich es überlebt habe, könnte man es vielleicht als Manipulation bezeichnen.»

«Es war ein Schock für mich.»

Laut der Ex-Schauspielerin habe sie Weinstein aus Angst E-Mails geschrieben: «So konnte ich die Temperatur zwischen uns kontrollieren.» Wegen Weinsteins «unbeschreiblicher Wut» habe sie ständig Angst vor «weiterem Missbrauch» gehabt. Vor Gericht beschrieb sie weitere Details über ihre sexuelle Beziehung mit Weinstein. So habe er sie gefragt, ob sie schon einmal eine «Golden Shower» erlebt habe. Danach habe er im Badezimmer auf sie uriniert: «Es war ein Schock für mich.»

Nach der Mittagspause las Mann dem Gericht ein E-Mail an ihren damaligen Partner vor, in dem sie über die Beziehung mit Weinstein schrieb. Sie habe in dem Filmmogul einen «Pseudo-Vater» gesehen, der ihr «Bestätigung» gegeben habe. In dem E-Mail schrieb sie ausserdem darüber, dass sie bereits zuvor schon sexuelle Gewalt erlebt habe. Als Rotunno dazu eine Frage stellte, brach Mann in Tränen aus und konnte nicht mehr weitersprechen.

Lautes Klagen aus dem Nebenzimmer

Selbst nach zehn Minuten Pause hatte sich die Hauptzeugin nicht gefangen und weinte weiter. Schliesslich beendete Richter James Burke den Verhandlungstag eine Stunde früher. Mann habe den Gerichtsaal danach «hyperventilierend» und mit einer Hand auf ihrer Brust verlassen. Aus dem Nebenzimmer habe man auch danach noch lautes Klagen gehört.

Weinstein wiederum habe während der Verhandlung mehrmals so ausgesehen, als würde er beinahe einschlafen. Sein Kopf sei mehrmals auf seine Brust gesunken.

Mimi Haleyi (35), die zweite Hauptzeugin in dem Fall, schilderte dem Gericht vergangene Woche, dass Weinstein sie zum Oral-Sex gezwungen habe. Der Filmproduzent sagt, alle sexuellen Handlung haben auf gegenseitiger Zustimmung beruht. Bei einem Schuldspruch droht dem Produzenten eine lebenslange Haftstrafe. (klm)

Der Fall Weinstein

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

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