Hollywood-Glamour auf dem grünen Teppich: US-Filmstar Jessica Chastain (46) wird heute Abend am Zurich Film Festival (ZFF) mit einem Golden Icon Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Verleihung des Ehrenpreises ist jeweils einer der Höhepunkte des Festivals. «Jessica Chastain gehört zu den herausragenden Schauspielerinnen ihrer Generation», erklärt Christian Jungen (50), Artistic Director des ZFF, in einer Mitteilung. «Sie zeichnet sich durch eine kluge Rollenwahl aus und versteht es, ihren Figuren Tiefe zu verleihen.»
Doch Chastain ist nicht nur für die Preisübergabe aus den USA angereist, sie stellt in Zürich zudem ihren neuen Film «Memory» vor. Das Liebesdrama hat wie andere kleinere Produktionen eine Ausnahmegenehmigung der US-Schauspielgewerkschaft erhalten, trotz des Hollywood-Streiks Werbung machen zu können. Voraussetzung ist, dass die Produktionsfirma die Forderung der Streikenden unterstützt. Chastain hatte das Werk unter denselben Bedingungen bereits am Filmfestival Venedig vorgestellt.
Mit der Oscarpreisträgerin ist dem ZFF hochkarätiger Glamourfaktor an seiner Veranstaltung auf sicher: Jessica Chastain ist nicht nur eine der «Leading Ladies» von Hollywood, sondern auch eine der wandelbarsten Charakterdarstellerinnen der Filmindustrie. Sie versteht es wie kaum eine Zweite, chamäleonartig in immer wieder neue Rollen zu schlüpfen.
Schon als Mädchen träumte sie von Schauspielkarriere
Jessica Michelle Chastain wurde 1977 als Tochter einer Köchin und eines Rockmusikers im kalifornischen Sacramento (USA) geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern wurde sie nach eigener Aussage von ihrem Stiefvater, einem Feuerwehrmann, grossgezogen, den sie in den US-Medien als «einen der besten Menschen, die ich kenne» beschreibt. Dass sie Schauspielerin werden wollte, habe sie schon als kleines Mädchen gewusst, erklärte Chastain 2018 in einem Video, das junge Frauen in ihren Karriereträumen unterstützen sollte. «Meine Grossmutter nahm mich als Achtjährige zu einem Theaterstück mit, und da war ein kleines Mädchen auf der Bühne. Sobald ich sie auf der Bühne sah, dachte ich: Das ist mein Beruf.» Nachdem Chastain die Highschool abgebrochen hatte, schloss sie sich als 13-Jährige einer Tanzgruppe an. 1998 studierte sie mithilfe eines Stipendiums Schauspiel an der renommierten Juilliard School in New York City.
Von der Bühne auf den Bildschirm
Nach diversen TV- und Theater-Engagements gelang Chastain 2011 der grosse Durchbruch auf der Leinwand. In diesem Jahr war sie gleich in sieben Kinofilmen zu sehen. Dazu gehörten «Take Shelter», «The Tree of Life» oder «The Help». Auftritte wie im Drama «Zero Dark Thirty» (2013) und Mollys Game (2017) festigten ihren Ruf als Filmstar.
2022 folgte schliesslich der bisherige Höhepunkt von Jessica Chastains Schauspielkarriere: Für ihre Leistung in «The Eyes of Tammy Faye» erhielt sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Für Chastain war es bereits die dritte Oscar-Nominierung – umso grösser war die Freude, dass es dieses Mal endlich klappte. Zum Leidwesen der Schauspielerin überschattete der Ohrfeigen-Eklat um Will Smith (55) und Chris Rock (58) ihren glorreichen Moment. «Ich versuchte, zu atmen und eine Ruhe herzustellen», erinnerte sie sich im Gespräch mit der Modeplattform Net-a-porter.com an den Moment ihrer Dankesrede. «Es war ein seltsamer Abend.»
Alles andere als seltsam soll hingegen die Verleihung des Golden Icon Award heute Abend in Zürich werden. Mit dem Preis reiht sich Jessica Chastain in eine Reihe prominenter Vorgängerinnen und Vorgänger ein: Zu den bisherigen Preisträgern des Awards zählen unter anderem Glenn Close (76), Hugh Grant (63), Diane Keaton (77) oder Sharon Stone (65).