Sie waren für einen Abend das schrillste Glamour-Trio der High Society. Luxus-Lady Irina Beller (52), ihr Ehemann Walter Beller (1949-2020) und der österreichische Baulöwe Richard «Mörtel» Lugner (†91) sorgten am Kispi-Ball im noblen Baur au Lac für Glanz, Glamour und ganz viel Gerede. Auch wenn dies fast 12 Jahre her ist, bleibt für die Buch-Autorin die erste Begegnung unvergessen. Blick erzählt sie, weshalb.
«Wir drei hatten viele Gemeinsamkeiten. Walter und Richard Lugner bauten sich je ein Bau-Imperium aus dem Nichts aus. Was mich mit ihm verband, war die Lust, aufzufallen, für Stimmung zu sorgen und es zu geniessen, im Mittelpunkt zu sein.» Für den Österreicher war der Ball in Zürich eine Premiere. Eingeladen hatten ihn die Bellers, die Vorankündigung zum Ball-Happening schlug in der Presse Wellen. «Sogar RTL kam, doch die durften drinnen nicht filmen, also gingen wir drei immer wieder nach draussen. Richard, nahm dies ganz gelassen und genoss das Bad in der Menge und Kameras, die überall auf ihn und uns gerichtet waren», so Irina Beller.
Ein Gentleman wie aus dem Bilderbuch
Am meisten hätte sie überrascht, dass er ihr auch seine andere Seite zeigte: «Er war ein seriöser, ruhiger und normaler Mann. Und ein österreichischer Gentleman wie aus dem Bilderbuch. Richard Lugner wusste genau, was er machte. Auch wenn er manchmal als verrückt und überdreht dargestellt wurde, das war eine fiktive Figur, die er gezielt eingesetzt hat. Dann, wann er wollte.» Auch dies habe sie zu dritt verbunden. Geschickte Geschäftsleute zu sein, die oft unterschätzt wurden.
«Ich fands schön zu sehen, wie gut er mit seiner Tochter Jacqueline, die seine Begleitung war, umgegangen ist. Sie teilten sich eine Suite, die wir bezahlt haben. Während seiner Tochter eher ruhig und zurückhaltend war, gab Mörtel vor allem auch auf der Tanzfläche, richtig Gas. Er war ein guter Tänzer und ein äusserst charmanter Mann.»
Auch die österreichische Society trauert
Wenige Monate nach dem Kispi-Ball reisten die Bellers an den legendären Opernball nach Wien, Mörtels Heimspiel. «Klar, da war er nochmals ganz anders. In Zürich war er unser Gast, in Wien waren wir zu Gast an seiner inszenierten Show mit Kim Kardashian als sein Stargast. Auch mit seinen Stargästen hat er doch für so viel Farbe, Freude und Skandale gesorgt. Er blieb im Gespräch, das hat ihm gefallen. Eine einzigartige Persönlichkeit wie ihn, werde ich nie vergessen», so Irina Beller, die ergänzt: «Dass Richard Lugner gestorben ist, bedauere ich sehr. Seiner Familie wünsche ich viel Kraft – und Richard: Ruhe und Frieden.»
Auch in der österreichischen Society wird getrauert. So schreibt Opernsängerin Birgit Sarata (82) auf Social Media: «Wir haben uns über 40 Jahre lang gekannt. Er wird mir und auch der Gesellschaft sehr fehlen.» Verleger Christian Mucha (69) und Gattin, Journalistin Ekaterina Mucha (47) schreiben: «Ein unverzichtbares Original. Eine legendäre nestroysche Figur im feinsten Sinne des Wortes ist von uns gegangen. Ekaterina und ich sind sehr traurig, er wird uns allen fehlen.»