Auf einen Blick
- Sally Field spricht über ihre illegale Abtreibung in den 70ern
- Field wurde mit 17 Jahren ungewollt schwanger
- Sie wurde während des Eingriffs in Mexiko belästigt und hatte starke Schmerzen
- Im Juni 2022 kippte der Oberste Gerichtshof der USA Roe v. Wade
- Field unterstützt Kamala Harris, die sich für Abtreibungsrechte einsetzt
Schauspielerin Sally Field (77) wirkt sichtlich mitgenommen, als sie auf Instagram ehrliche und deutliche Worte über ihre Abtreibung in den 60er-Jahren spricht. Zu dieser Zeit, wie auch heute in Teilen des Landes, waren Schwangerschaftsabbrüche in den USA illegal und auch Verhütungsmittel nur für verheiratete Paare zugänglich. Mit nur 17 Jahren wurde Field ungewollt schwanger. «Ich hatte keine Wahl in meinem Leben. Ich hatte nicht viel familiäre Unterstützung auf irgendeine Art und Weise, auch nicht finanziell», sagt sie in dem Video auf ihrem Instagramaccount.
Field entschied sich damals, in Mexiko eine illegale Abtreibung vorzunehmen. Ein Arzt, mit dem die Familie befreundet war, fuhr die Teenagerin damals über die Grenze der USA nach Tijuana. «Es war in einem wirklich gefährlichen Viertel. Er parkierte drei Blocks entfernt, gab mir einen Umschlag mit Geld und sagte: ‹Siehst du das Gebäude da?› Er wies mich an, direkt nach dem Eingriff wieder zu ihm ins Auto zu kommen, ich glaube, er hoffte, mir helfen zu können, falls ich sterben sollte.»
Arzt belästigte sie während Abtreibung
Sie habe keine Narkose bekommen, nur ein wenig Äther, dass ihre Arme und Beine bewegungslos gemacht habe. «Ich fühlte alles, hatte so schlimme Schmerzen. Aber dann merkte ich plötzlich, dass der Mann, der die Abtreibung vornehmen sollte, begann, mich zu belästigen.» Die Scham und die Schmerzen seien kaum auszuhalten gewesen. Nach dem Eingriff sei sie, so beschreibt es Sally Field, aus dem Gebäude gejagt worden «als stünde es in Flammen». «Sie wollten mich dort nicht länger als nötig haben, denn das alles war illegal.»
Die Schauspielerin hat sich entschieden, diese Horror-Story öffentlich zu machen, weil Frauen heute in Amerika unter ähnlichen Umständen Abtreibungen vornehmen lassen müssen. Im Juni 2022 kippte der Obersten Gerichtshof der USA das landesweite Grundgesetz «Roe v. Wade», das schwangeren Personen das Recht zusicherte, selber entscheiden zu können, ob sie eine Schwangerschaft austragen wollen oder nicht. Seither obliegt es den einzelnen Bundesstaaten, ob und in welcher Form sie Abtreibungen legalisieren.
Weil sie weiss, wie grauenhaft und lebensverändernd eine solche Erfahrung sein kann, so sagt Sally Field setze sie sich in den kommenden Präsidentschaftswahlen für Kamala Harris (59) ein. Die Demokratin betont während ihrer Wahl-Kampagne immer wieder, dass sie sich in als US-Präsidentin für das Recht auf Abtreibung einsetzen wird.