Die irische Sängerin Sinéad O'Connor (†56) war eine Kämpferin – und eine kontroverse Figur in der oft aalglatten Musikwelt. Nebst ihrem grössten musikalischen Erfolg, dem Hit «Nothing Compares 2 U» von 1990, sorgte sie abseits der Bühne für Schlagzeilen. 1992 zerriss sie in der Talkshow «Saturday Night Live» ein Bild des damaligen Papstes, um auf Kindesmissbrauch innerhalb der katholischen Kirche aufmerksam zu machen. O'Connor stammte aus einer erzkatholischen Familie. Ihre Mutter misshandelte die junge Sinéad, auch in einem Internat kam es laut eigenen Aussagen später zu Übergriffen.
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Zeitlebens litt die Sängerin unter schweren psychischen Problemen, die sie mit ihrer traumatischen Kindheit erklärte. 2012 und 2015 unternahm O'Connor zwei Suizid-Versuche. Als sich 2022 hingegen ihr 17-jähriger Sohn Shane (2004–2022) das Leben nahm, verlor O'Connor komplett den Boden unter den Füssen. Noch vor zehn Tagen meldete sie sich auf Twitter: «Ich habe meinen 17 Jahre alten Sohn im Jahr 2022 durch Suizid verloren. Seitdem lebe ich als untote Nachtkreatur.» Er sei die Liebe ihres Lebens gewesen: «Die Lampe meiner Seele. Er war die einzige Person, die mich bedingungslos geliebt hat. Ich bin verloren im Zwischenreich ohne ihn.» Es sollte die letzte Nachricht der erfolgreichen Musikerin sein.
Shane Lunny, den O'Connor gemeinsam mit Musiker Dónal Lunny (76) hatte, hatte vor seinem Tod vergangenes Jahr bereits zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen und wurde 2021 zur Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort entkam er jedoch und verschwand von der Bildfläche.
Via Twitter wandte sich seine Mutter mit emotionalen Worten an ihren Sohn und versuchte, ihn vom Suizid abzuhalten: «Shane, dein Leben ist kostbar. Gott hat dir nicht umsonst dieses wunderschöne Lächeln in dein wunderschönes Gesicht gemeisselt. Meine Welt würde ohne dich zusammenbrechen. Du bist mein Herz. Bitte halte es nicht vom Schlagen ab. Bitte, tu dir nicht weh.» Kurz später wurde Shane Lunny tot in einem Vorort der irischen Hauptstadt Dublin aufgefunden. «Du wirst immer mein Licht sein. Wir werden immer zusammen sein. Keine Grenze kann uns trennen», wandte O'Connor damals letzte Worte an ihren Sohn.
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
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Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Der Tod des 17-Jährigen stürzte die Irin in eine schwere Depression – davon erzählte sie ihren Fans offen in den sozialen Medien. Zuletzt schien es beinahe so, als hätte sich O'Connor ein wenig gefangen. Sie sprach sogar von einer neuen Tour, wollte Australien, die USA und Europa bereisen. Nur kurze Zeit später ist Sinéad O'Connor tot. Der Grund für ihr plötzliches Ableben ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. (las)