Horror-Beziehung mit Schock-Rocker Marilyn Manson
Evan Rachel Wood spicht über jahrelangen Missbrauch

In der neuen Dokumentation «Phoenix Rising» enthüllt Evan Rachel Wood Details über ihre Horror-Beziehung mit dem Musiker Marilyn Manson.
Publiziert: 12.02.2022 um 19:59 Uhr
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Evan Rachel Wood will nicht länger schweigen. Die Schauspielerin macht in ihrer Dokumentation …
Foto: keystone-sda.ch
Interview: Patricia Danaher

Evan Rachel Wood (34) war erst 18 Jahre alt, als sie den 20 Jahre älteren Marilyn Manson (53) kennenlernte. Während der Beziehung ging sie durch die Hölle, erlebte physischen und psychischen Missbrauch durch den Sänger.

In ihrer Dokumentation «Rising Phoenix» macht sie die Grausamkeiten öffentlich: Von gegenseitigem «Brandmarken», über Vergewaltigung vor laufenden Kameras, bis hin zu Mansons Nazi-Parolen, die er dem jüdischen Hollywood-Star an den Kopf warf.

Was hat Sie dazu bewegt, in dieser so persönlichen Dokumentation mitzuwirken?
Evan Rachel Wood:
Ich war schon immer ein Mensch, für den Privatsphäre sehr wichtig ist. Und wer mich kennt, der weiss, diese Doku wäre das letzte im Leben gewesen, was ich gewollt hätte. Und dennoch war ich es, die diese Geschichte unbedingt erzählen wollte!

Sie haben viele Jahre über Ihr schlimmes Schicksal geschwiegen. Was hat Sie am Ende dazu bewegt, doch damit an die Öffentlichkeit zu gehen?
Es war einfach an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. Es war für mich an der Zeit, endlich meine Seite der Story zu erzählen. Und das musste ich selbst machen, das konnte ich niemandem anderes überlassen.

Frauen in ähnlichen Situationen schweigen oft aus Angst, dass man ihnen nicht glauben wird. Hatten Sie diese Sorge anfangs auch?
Die Leute werden glauben, was sie glauben wollen. Es ist nicht meine Aufgabe, jemanden zu überzeugen. Ich lüge nicht. Mein Job ist es, die Wahrheit zu sagen. Und das ist, was ich in dieser Doku getan habe. Und das ist auch alles, was ich tun konnte.

Mit sieben Jahren das erste Mal vor der Kamera

Evan Rachel Wood wurde 1987 in Californien als Tochter zweier Schauspieler geboren. Ihre ersten Erfahrungen vor der Kamera sammelte sie bereits im zarten Alter von sieben Jahren. Als Teenager erreichte Wood ihren Durchbruch im Drama «Thirteen». Für ihre Rolle als Jugendliche, die in eine Spirale aus harten Drogen, Sex und Gewalt gerät, wurde sie für einen Golden Globe nominiert.

2016 spielt sie die Rolle der Dolores Abernathy in der Si-Fi-Serie «Westworld», für die sie zahlreiche Preise abräumte.

2021 machte Wood bekannt, dass sie in ihrer Dokumentation «Phoenix Rising» ihre von Gewalt geprägte Beziehung mit dem Sänger Marilyn Manson (53) thematisieren wird. Sie klagt den Musiker an, sie mit 18 Jahren auf verschiedene ArtEN missbraucht zu haben. Manson bestreitet die Vorwürfe.

HBO

Evan Rachel Wood wurde 1987 in Californien als Tochter zweier Schauspieler geboren. Ihre ersten Erfahrungen vor der Kamera sammelte sie bereits im zarten Alter von sieben Jahren. Als Teenager erreichte Wood ihren Durchbruch im Drama «Thirteen». Für ihre Rolle als Jugendliche, die in eine Spirale aus harten Drogen, Sex und Gewalt gerät, wurde sie für einen Golden Globe nominiert.

2016 spielt sie die Rolle der Dolores Abernathy in der Si-Fi-Serie «Westworld», für die sie zahlreiche Preise abräumte.

2021 machte Wood bekannt, dass sie in ihrer Dokumentation «Phoenix Rising» ihre von Gewalt geprägte Beziehung mit dem Sänger Marilyn Manson (53) thematisieren wird. Sie klagt den Musiker an, sie mit 18 Jahren auf verschiedene ArtEN missbraucht zu haben. Manson bestreitet die Vorwürfe.

Was erhoffen Sie sich von dieser Dokumentation?
Sie überhaupt produzieren zu können, hat mein Leben verändert. Nicht nur konnte ich meine eigene Art von Gerechtigkeit erreichen, wir können auch anderen Überlebenden von häuslicher Gewalt eine Stimme geben. Leider ist meine Geschichte nicht ungewöhnlich. Und mir geht es nicht nur darum, die Person, die mir das angetan hat, anzuprangern. Wir wollen auch zeigen, was genau häusliche Gewalt ist und wie man da reingeraten kann.

Sie sagen, dass Sie als Kinderstar eingetrichtert bekamen, zu allem Ja zu sagen. Wie sehr hat das in Ihrer Beziehung mit Marilyn Manson eine Rolle gespielt?
Was auch immer passiert ist, bevor ich Brian Warner* kennengelernt habe, ist irrelevant. Schlussendlich liegt die Schuld am Missbrauch allein bei Brian. Natürlich zeigen wir auch, dass es bei mir gewisse familiäre Muster gab. Aber um es noch einmal ganz klarzumachen: Ich liebe meine Eltern sehr. War es ihre Schuld, dass ich von Brian missbraucht wurde? Auf keinen Fall!

In der Doku wird deutlich, dass Marilyn Manson lange von der Musikindustrie geschützt wurde …
… weshalb ich hoffe, dass diese Doku endgültig ein Wachmacher ist. Wie die Medien mit der Story von Marilyn Manson jahrelang umgegangen sind, war einfach nur beschämend. Deshalb war es höchste Zeit, dass wir als Überlebende des Missbrauchs endlich unsere Geschichte aus unserer eigenen Sicht und ohne Filter erzählen.

*Bürgerlicher Name von Marilyn Manson

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