Die Modewelt schaut ins Engadin: Das Luxuslabel Moncler präsentierte am Samstagabend ihre neue Winterkollektion im Wald bei St. Moritz. Weltstars, wie die US-Skikönigin Lindsey Vonn (39) und die amerikanische Schauspielerin Anne Hathaway (41) sind bereits tagsüber im Luxusort zugegen. Hathaway zeigte sich ohne Berührungsängste im Skigebiet beim Sessellift. «Ich liebe die Schweiz, was für ein wundervoller Wintertag», sagte die Oscar-Preisträgerin nach dem Mittagessen im Pistenrestaurant Paradiso zu Blick.
Ins Engadin kamen die Topshots auf Einladung des italienischen Milliardärs Remo Ruffini (62), CEO von Moncler. Er hat die Modeschau seines Labels dort auf die Beine gestellt – allen Kritiken von Landschaftsschützern zum Trotz. Für ihn ist die Berggemeinde ein Herzensort.
Ruffini reiste als Kind bereits nach St. Moritz
«Ich sehe St. Moritz als meine zweite Heimat. Ich fühle mich der dortigen Natur verbunden und kann komplett abschalten», verriet er Ende Januar dem Reisemagazin «Condé Nast Traveler». Die Kälte gebe ihm mentale und physische Energie, der Wald vor seinem Chalet inspiriere ihn – so beispielsweise bei der Kollektion des Wintersportlabels Moncler Grenoble im Jahr 2013. Damals wurden Statisten bei einer Modeschau in New York zu einem menschlichen Wald inszeniert.
Ruffinis Beziehung mit St. Moritz ist lang. Als Dreijähriger habe er zum ersten Mal mit seiner Mutter in den Ferien den Alpenort im Engadin besucht. «Wir sind in meiner Kindheit immer dorthin gefahren. Ich habe dort Skifahren gelernt, der Ort hat einen speziellen Platz in meinem Herzen.» Damals habe er mit seiner Mutter in einem «einfachen Hotel am Fusse der Morteratschgletscher» genächtigt. «Und wir mussten eine halbe Stunde lang einen Pfad aus Schnee und Eis ohne Bäume entlanggehen – dieses Bild hat sich fest in mein Gedächtnis eingeprägt.»
Modeschau im Wald macht Landschaftschützer hässig
Umso mehr Bäume wird Ruffini dafür am Samstagabend zu Gesicht bekommen. Ab 18 Uhr findet im St. Moritzer Wald die Modeschau der neuen Kollektion von Moncler Grenoble statt. Zum Unmut vieler Umweltschützer. Obwohl der Kanton von Veranstaltungen im Wald in den Wintermonaten abrät, hat die Gemeinde St. Moritz den Event laut Beat Lüscher, Leiter Infrastrukturen und Umwelt der Gemeinde, «wegen der Bedeutung des Anlasses für den Tourismus im Allgemeinen und St. Moritz im Speziellen» bewilligt. In der Woche vor der Modeschau wurde mit dem Helikopter tonnenweise Material an den Wald gebracht, Kabel wurden verlegt und Gerüste aufgebaut.
Armando Lenz, Geschäftsleiter von Pro Natura Graubünden, kritisiert den Entscheid der Bewilligung. «In der Region gibt es genügend Gebiete, die touristisch so stark genutzt werden, dass eine Modeschau keinen Einfluss auf Flora und Fauna hätte», gibt er zu bedenken. Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz wettert: «Die Landschaft steht ohnehin massiv unter Druck. Deshalb finde ich es falsch, dass sie zunehmend für kommerzielle Zwecke missbraucht wird.»
Die Stars dinierten in Ruffinis Restaurant Langosteria
Trotz der Kritik scheint die Stimmung in St. Moritz ausgelassen. Auf sozialen Medien stellten Influencer Bilder vom Abendessen am Freitagabend in Ruffinis Nobel-Restaurant Langosteria ins Netz. Am Samstagmittag, vor der Modeschau, stand das Stelldichein im Paradiso-Club auf dem Programm.
Die Prominenten freuts: Der Einladung nach St. Moritz folgten neben Hathaway und Vonn auch der dreifache US-Olympiasieger im Snowboarden Shaun White (37) und seine Freundin, die bulgarisch-kanadische Schauspielerin Nina Dobrev (35). Auch das amerikanisch-italienische Model Melissa Satta-Boateng (37), die italienische Schauspielerin Beatrice Vendramin (23) und der südkoreanische Sänger Hwang Min-hyun (28) brachte Ruffini nach St. Moritz.
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