Auf einen Blick
- Zweifel an Céline Dions Live-Auftritt bei Olympia 2024
- Céline Dion rührte Millionen zu Tränen mit «L'hymne à l'amour»
- Libération zitiert Experten: Performance war «ohne den geringsten Zweifel» Playback
- Auftritt war am 26. Juli, Vorwürfe kamen zweieinhalb Monate später
- Organisatoren und künstlerischer Leiter bestreiten Playback-Vorwürfe entschieden
Es war der emotionalste und meist erwartete Moment der gesamten Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: Nach langer Bühnenabstinenz aufgrund ihres Stiff-Person-Syndroms und der Ungewissheit, ob sie jemals wieder auftreten könnte, rührte Céline Dion (56) Millionen Zuschauer weltweit zu Tränen, als sie auf dem Eiffelturm Édith Piafs (1915–1963) «L'hymne à l'amour» sang. Ihr bewegendes Comeback schloss die Zeremonie glanzvoll ab. Doch nun stellt die französische Tageszeitung «Libération» den Auftritt infrage: War dieser tatsächlich live? Einige Quellen behaupten, er sei im Voraus aufgezeichnet worden.
Dion wäre nicht die Erste, die mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird. Auch Lady Gagas Eröffnungsauftritt der Zeremonie, bei dem sie an der Seine Zizi Jeanmaires (1924–2020) «Mon Truc En Plume» performte, sorgte für Kontroversen, nachdem bekannt wurde, dass dieser Auftritt Stunden vorher aufgezeichnet worden war.
Keine handfesten Beweise
Am gestrigen Freitag zitierte «Libération» mehrere Musikexperten, die behaupteten, Dions Performance am 26. Juli sei «ohne den geringsten Zweifel» vorab aufgenommen worden. Der Komponist Etienne Guéreau erklärte in dem Artikel: «Was wir im Fernsehen hörten, war eine korrigierte Wiedergabe.» Ein anonymer Tontechniker pflichtete ihm bei und fügte hinzu: «Es war 100 Prozent Playback, das hört man von den ersten Tönen an.» Konkrete Beweise für diese Behauptungen wurden nicht vorgelegt.
Der Youtuber-Musiker namens Wings of Pegasus bemerkte, dass die Generalprobe und der eigentliche Auftritt identisch klangen – eine technische Unmöglichkeit, da bei Live-Performances immer minimale Unterschiede auftreten.
Die Organisatoren der Olympischen Spiele wiesen die Playback-Vorwürfe entschieden zurück. Victor Le Manse, einer der Hauptverantwortlichen, erklärte gegenüber der Zeitung: «Nein! Wir hatten mit dieser Möglichkeit gerechnet, aber sie hat tatsächlich gesungen.» Auch Thomas Jolly, der künstlerische Leiter der Zeremonie, bestätigte dies.
Interessanterweise erhob «Libération» die Vorwürfe zweieinhalb Monate nach dem Auftritt, zeitgleich mit der Veröffentlichung von Dions Version des Piaf-Klassikers auf Streaming-Plattformen. Céline Dion selbst hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäussert.