Der Abba-Sängerin Agnetha Fältskog (73) nahe zu kommen, war sein grosser Traum. Er schaffte es, führte mit ihr sogar eine Beziehung. Bis er ihr nach der Trennung das Leben zur Hölle machte. Nun packt der Niederländer Gert van der Graaf (57) in der Amazon-Prime-Doku «Take a Chance – Geständnisse eines Stalkers» (zu sehen ab morgen) über sein Leben aus.
«Es ist vermutlich etwas, das ich nie aufgeben kann», sagt er gemäss «Bild» in der Dokumentation über seine Obsession mit der Musikerin. Laut der Zeitung postet er heute noch viele Dinge über Fältskog auf seinem Facebook-Profil, gratulierte ihr im April auch zum Geburtstag. «Agnetha war die erste Frau, mit der ich Sex hatte. Es war magisch.», sagt er. «Für mich war sie die einzige Person, ich sagte ihr immer: Du darfst mich nie verlassen.»
Hauskauf 800 Meter von Agnetha Fältskog
Van der Graaf verliebte sich 1974 – als Achtjähriger – in die Sängerin von Abba. Er sah sie zum ersten Mal, als sie mit ihrem Gewinn beim Eurovision Song Contest den Grundstein ihrer Weltkarriere legte. Von da an wollte er die blonde Sängerin kennenlernen, sparte Geld und lernte Schwedisch. Zwanzig Jahre nach dem ESC-Triumph reiste er schliesslich ins Heimatland von Abba, klapperte in diversen Städten Telefonbücher ab, um endlich den Wohnort der Sängerin ausfindig zu machen.
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Auf der Insel Ekero wurde er schliesslich fündig. Dort kaufte er sich 1997 ein Haus, das nur 800 Meter von Fältskogs Anwesen entfernt war. Sein Plan: Zufällig der damals zweimal geschiedenen Frau über den Weg zu laufen. Und es klappte. Später besuchte sie ihn sogar im Spital: «Ich konnte es nicht glauben, die Frau, die ich liebte, klopfte an meiner Tür. Ich habe hart gearbeitet, um Agnetha nahezukommen. Und dann war sie es, die zu mir kam.»
Stalker kann Trennungsgründe bis heute nicht verstehen
Zwei Jahre waren die beiden schliesslich ein Paar. «Alles lief, wie sie es wollte. Sie schlich sich in mein Haus, ich durfte nicht in ihres», erzählt van der Graaf. Danach folgte die Trennung. Ein schwerer Schlag für den Stalker. Er rief Fältskog täglich an, schrieb ihr über 350 Briefe, durchsuchte ihre Post und stand sogar in ihrer Einfahrt. «Ich versuche immer noch ihre Gründe zu verstehen, warum sie mich verlassen hat», sagt er heute. 2001 folgte nicht nur ein Kontaktverbot, sondern auch die Ausweisung aus Schweden. Van der Graaf: «Natürlich vermisse ich sie. Manchmal wende ich mich an Gott und bitte um Kraft.»
Gemäss der schwedischen Zeitung «Expressen» soll die Abba-Sängerin alles daran gesetzt haben, die Produktion der Dokumentation zu verhindern. In einem Brief appellierte sie an Amazon, die Aufnahmen einzustellen. Sie sei auch zu keinem Interview bereit. «Wir finden das respektlos und sehr langweilig», so Abba-Managerin Görel Hanser.