Die dritte Folge der 14. «Die Höhle der Löwen»-Staffel beginnt im Mittelalter: Die Gründer von «Vegablum», Daniela Nowak (51) und ihr Partner Stephan Weidtmann (53), lieben Honigwein, auch Met genannt. Da Daniela vegan lebt, suchten sie nach einem Ersatz für den Honig und fanden ihn in einem Rezeptbuch ihrer Grossmutter: Löwenzahnhonig. Aus Löwenzahnblüten mit Zucker, Wasser und Gewürzen eingekocht entstand die vegane Honigalternative Wonig und bald darauf der erste vegane Met mit dem Namen Vet, «veganer Elfentrunk». Die Gründer wollen 100'000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Die Flasche kostet 11,99 Euro, der vegane Honig 4,99 Euro. 100'000 Gläser haben sie bereits verkauft. 300'000 Euro Umsatz haben sie im vergangenen Jahr gemacht.
Das Getränk gibt es in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen. In der «Höhle der Löwen» entscheidet der alte Brauch des Nagelschlagens, wer den veganen Honigwein zuerst probieren darf. Unternehmer Nils Glagau (47) haut alle um und darf an den Vet. Aber auch die anderen bekommen eine Kostprobe. Dazu gibt es ein Honigbrot, das gut ankommt.
Ralf Dümmel (56) steigt als Erster aus. «Die Nische ist nicht gross genug für das Regal, deshalb bin ich raus.» Nils Glagau folgt. «Ich finde euch cool, aber an Met traue ich mich nicht ran. Ich glaube nicht daran. Deswegen sage ich heute Nein, ich bin raus.» Auch Neu-Löwin Tijen Onaran (38) hat kein Interesse.
Aber es gibt noch Hoffnung: Dagmar Wöhrl (69) schnappt sich Tillman Schulz (33). «Das wird ein hartes Stück Arbeit, die Konkurrenz ist sehr gross.» Das Löwen-Duo will trotzdem einsteigen, fordert aber 25,1 statt 10 Prozent. Unverhandelbar. Die Gründer zögern, beraten sich, schlagen dann aber zu. Deal für «Vegablum».
Die Löwen lassen sich nicht die Reisszähne polieren
«Heute polieren wir den Löwen die Reisszähne.» Mit «Natch» wollen die Gründer Heber Gonzalez (44) und Norbert Richard Meinike (49) das Zähneputzen revolutionieren. Herkömmliche Zahnpasta besteht zum grössten Teil aus Wasser und anderen Inhaltsstoffen wie synthetischen Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen. Ausserdem belastet die Verpackung die Umwelt.
Die nachhaltige «Natch»-Zahnpasta in Form kleiner Tabletten wird ohne Wasser hergestellt und ohne Plastik in nachfüllbare Glasflaschen abgefüllt. «Wir haben das Fluorid durch einen Stoff ersetzt, den man auch bedenkenlos schlucken kann und sind dabei auf Calciumhydroxylapatit gestossen», erzählen die Gründer. Derzeit gibt es die nachhaltige Zahnpasta in vier verschiedenen Varianten. Die Gründer wollen 375'000 Euro und bieten 10 Prozent der Firmenanteile.
Die Löwen bekommen eine Kostprobe von Natch. «In den Mund, mit den Vorderzähnen beissen und Zähne putzen.» Die Löwen sind erst einmal begeistert. 85 Tabs sind in einer Dose, pro Anwendung wird ein Tab benötigt. Eine Dose kostet zwischen 11,90 und 14,90 Euro.
«Ich zahle doch nicht 14 Euro für eine Zahnpasta», entfährt es Nils Glagau sofort. «Das sehe ich doch gar nicht.» Er steigt aus. Auch Janna Ensthaler (39) schreckt davor zurück.
Ralf Dümmel stört sich zudem an der hohen Unternehmensbewertung. «Ich bin aus zwei Gründen enttäuscht, einmal wegen der hohen Firmenbewertung, ausserdem ist der Preis viel zu hoch, deswegen bin ich raus.» Wie sich herausstellt, haben die beiden Gründer auch noch acht weitere Investoren an Bord. Das schreckt Dagmar Wöhrl ab, sie steigt ebenfalls aus. Tillman Schulz wirft als Letzter das Handtuch. «Es macht für mich keinen Sinn, bei euch zu investieren, deshalb bin ich auch raus.» Kein Deal für Natch.
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Carsten Maschmeyer beisst bei «Animalchat» an
Wenn das Tier leidet, leidet auch der Mensch. Dr. Heinrich Wilkes (59) ist Tierarzt und weiss aus seiner Praxis, dass nicht jedes Tier mit jedem Wehwehchen gleich zum Arzt muss. Deshalb hat er zusammen mit seinem Sohn Sebastian (34) die Messenger-App «Animalchat» für Tierärzte entwickelt. Sie soll eine einfache, schnelle und vor allem kostengünstige Kommunikation ermöglichen.
Mit «Animalchat» können sich Nutzer lange Wartezeiten am Telefon sparen und einfach ein Foto oder Video direkt an die Tierarztpraxis schicken. Der Nutzer erhält daraufhin ein Angebot für die Videokonsultation. Bei Annahme können die Kosten bequem mit wenigen Klicks direkt in der App bezahlt werden. Die Nutzung ist derzeit kostenlos, lediglich die Tierarztpraxen schliessen ein kostenpflichtiges Jahresabonnement ab und zahlen bei Durchführung eine Provision von 10 Prozent auf die Videoberatungen. Die Gründer brauchen 200'000 Euro, dafür bieten sie 10 Prozent ihrer Firmenanteile.
Nils Glagau ist begeistert. «Ihr habt ein echt heisses Thema gefunden. Ich glaube an Telemedizin, super.» Dagmar Wöhrl auch. «Das ist ein ganz starkes Herzensthema, die Tierarztpraxen sind überfüllt. Es kann sehr vielen Menschen helfen.»
Eine Mitgliedschaft kostet jede Tierarztpraxis 600 Euro im Jahr. Bisher haben die Gründer zwei Praxen in ihrer App. Tillman Schulz steigt aus. «Ich kann euch da nicht helfen und deswegen bin ich raus.» Auch Ralf Dümmel sieht sich nicht als den richtigen Löwen und winkt ab.
Nils Glagau und Dagmar Wöhrl wollen gemeinsam einsteigen, sie bieten 200'000 Euro für 20 Prozent. Carsten Maschmeyer (64) auch. «Ich bin ein Tierfreund. Ich bin wahrscheinlich genau das Puzzleteil, das euch fehlt.» Aber auch er will 20 Prozent der Firmenanteile.
Die Gründer beraten sich, entscheiden sich für Carsten Maschmeyer, machen ihm aber ein Gegenangebot. Sie bieten 20 Prozent und wollen dafür 300'000 Euro. Der Unternehmer lässt sich auf 250'000 Euro ein, die Gründer schlagen zu. Deal für «Animalchat».
Ralf Dümmel: «Ich brech zusammen, wenn ich das nicht kriege»
Nach den Problemlösern für die Tiere kommen die Problemlöser für die Küche. Das Ehepaar Karolin und Darko Djukic (34 und 35) kocht leidenschaftlich gerne. Doch etwas hat sie schon immer gestört: Wenn man Fisch, Fleisch oder Gemüse im Backofen zubereitet, schwimmt das Gargut im eigenen Saft und wird nie richtig knusprig.
Beim Legospielen mit seinem Sohn kam Darko die Idee zu «Kitchbo», einer modularen Backmatte. «Kitchbo» besteht aus lebensmittelechtem Silikon, die Oberfläche ist mit pyramidenförmigen Noppen versehen. Das Gargut liegt nicht direkt auf der Matte, so kann die Wärme ungehindert zirkulieren. Durch ein Klicksystem können zusätzliche Ebenen, beispielsweise für Spiesse, geschaffen werden. Die Matte kann in der Spülmaschine gereinigt werden. Ein Set kostet 39 Euro. Der Herstellungspreis liegt bei 12,50 Euro. Sie sind erst seit zwei Tagen online, der Vorverkauf liegt bei 20 Matten.
Für 40'000 Euro Unterstützung bieten die Gründer 10 Prozent der Firmenanteile. Mit dabei in der Höhle der Löwen ist Partner Nikola. Hat es bei den Löwen geklickt? Die Löwen begutachten «Kitchbo».
Janna Ensthaler beginnt: «Ich bin ein grosser Fan von euch.» Die Unternehmerin möchte investieren. Nils Glagau nicht, er steigt aus. Dagmar Wöhrl findet das Produkt toll und will auch investieren. Tillman Schulz beisst ebenfalls an.
Bleibt Ralf Dümmel. «Man müsste mein Herz schlagen hören», beginnt er. «Das ist meins. Das ist so meins. Das ist so geil. Ich biete euch 80'000 für 20 Prozent. Ich muss das mit euch machen. Ich brenne dafür, das dürft ihr keinem anderen geben, bitte, bitte, bitte.»
Vier Angebote liegen vor. Nun haben die Gründer die Qual der Wahl. Dümmel schwitzt und leidet. «Ich brech zusammen, wenn ich das nicht kriege.» Er steht auf und ruft den Gründern zu. «Ich gehe runter auf 15 Prozent.» Die Gründer entscheiden sich am Ende für Ralf Dümmel. Der Deal-König springt auf und jubelt.
Schnuppertest negativ: Kein Löwe will «Scentme»
Die fünf Gründer André Engels (54), Markus Kessler (60), Dr. Ferdinand Storp (56), Dr. Cornelius Bessler (49) und Peter Knöll (59) haben mit «Scentme» ein nachhaltiges Duftwaschmittel entwickelt. Die Duftpods sorgen nicht nur für unterschiedliche Dufterlebnisse, sondern auch für die passende Farbpflege der Wäsche.
Die Waschmittel-Pods haben die gleiche Waschkraft wie herkömmliche Waschmittel und pflegen alle Arten von Wäsche. Zusätzlich sorgen sie mit ihren Düften für einen Spa-Moment im Alltag. Die Pods basieren auf einer hoch konzentrierten Rezeptur ohne Füllstoffe, Mikroplastik, Lösungsmittel und Wasser. Die Verpackung kommt ganz ohne Plastik aus und besteht aus Graspapier. Die Pods sind derzeit in acht verschiedenen Duftrichtungen erhältlich. Die fünf Gründer wollen 200'000 Euro und bieten 10 Prozent.
«Ein Reisebus ist in der Höhle der Löwen angekommen», kommentiert Ralf Dümmel gleich die vielen Gründer. In einer «Waschstrasse» dürfen die Löwen erst einmal an allen Düften schnuppern. «Ich rieche nicht viel», kommentiert Carsten Maschmeyer. Nils Glagau stimmt zu: «Ich hätte auch gedacht, dass es mehr riecht.»
Ein Set kostet 11,90 Euro. Hinzu kommen die Versandkosten. Zwei Millionen Euro haben die Gründer bisher investiert, 2000 Kunden haben sie, 50'000 Euro Umsatz haben sie bisher gemacht.
«Ihr seid die ersten, die sagen, wir sind das nächste Milliardenunternehmen. Eine Milliardenbewertung, wie wollt ihr das schaffen?», fragt Maschmeyer. «Euer Businessplan ist Businesswahn, ich bin raus.» Auch Dagmar Wöhrl steigt aus. «Ich wüsste nicht, warum ich das kaufen sollte.» Nils Glagau auch nicht. «Es gibt zu viel Konkurrenz, ich bin raus.» Ralf Dümmel investiert ebenfalls nicht. «Ihr bewegt euch in einem Riesenmarkt, da braucht man viel Geld, um Bekanntheit zu erlangen, daher steig ich aus.» Mit Tillman Schulz zieht am Ende auch der letzte Löwe die Reissleine. Kein Deal für «Scentme». (SpotOn)