«Degenerierter Vergewaltiger»
Weinstein-Prozess geht in die Endphase

Harvey Weinstein steht seit Oktober erneut vor Gericht. Dem Film-Mogul werden mehrere sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Nun neigt sich das Verfahren bald dem Ende zu.
Publiziert: 01.12.2022 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2022 um 15:03 Uhr
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Nach der Verurteilung wegen mehrfacher Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch in New York steht Harvey Weinstein erneut vor Gericht.
Foto: AFP
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Sarina BosshardRedaktorin People

Der seit Anfang Oktober laufende Prozess gegen Harvey Weinstein (70) wegen sexueller Übergriffe geht in die Endphase. Die Verteidigung des früheren Filmproduzenten schloss am Mittwoch (Ortszeit) im Gericht von Los Angeles die Beweisführung ab, die Anklage begann mit dem Schlussplädoyer.

Diese Ausführungen sollten am Donnerstag (Ortszeit) fortgesetzt werden. Im Anschluss wurde das Plädoyer der Verteidigung erwartet, bevor der Fall zur Urteilsfindung an die Jury geht.

Harvey Weinstein habe wie ein Raubtier gehandelt

Staatsanwältin Marlene Martinez bezeichnete Weinstein am Mittwoch in ihrer Ansprache vor den Geschworenen als «degenerierten Vergewaltiger», wie im Gericht anwesende Journalisten berichteten. Er habe seine Macht dazu benutzt, Frauen nachzustellen und wie ein Raubtier zu handeln, sagte Martinez. Hotels seien für seine Opfer zur Falle geworden.

Der Prozess drehte sich am Ende nach dem Ausscheiden einer Klägerin noch um sieben Anklagepunkte, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe. Es geht um Vorwürfe von vier Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs sagte gegen Weinstein aus

Mehrere Frauen waren in den letzten Wochen in den Zeugenstand getreten, darunter Jennifer Siebel (48), die Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom (55). Sie beschrieb eine Begegnung mit Weinstein im Jahr 2005 in einem Hotel, zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht verheiratet. Als Schauspielerin und Produzentin habe sie über berufliche Projekte sprechen wollen. Ihrer Aussage zufolge wurde sie dabei von Weinstein vergewaltigt.

Mit dem Verfahren in Kalifornien stand Weinstein ein weiteres Mal wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Ein Prozess in New York endete 2020 mit einem Schuldspruch und einer Haftstrafe von 23 Jahren. Sein Anwaltsteam hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. (SDA)

Darum geht es im Prozess

Es gibt elf Anklagepunkte, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe. Es geht um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Ihre Namen wurden als «Jane Doe #1 - #5» umschrieben und anonymisiert. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

Weinstein war im März 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Die Jury glaubte den Zeugenaussagen mehrerer Frauen entgegen Weinsteins Unschuldsbeteuerungen. Dieser Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte die #MeToo-Bewegung massgeblich mitausgelöst. (SDA)

Eine Gerichts-Skizze von Harvey Weinstein bei der Verhandlung.
DUKAS

Es gibt elf Anklagepunkte, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe. Es geht um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Ihre Namen wurden als «Jane Doe #1 - #5» umschrieben und anonymisiert. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

Weinstein war im März 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Die Jury glaubte den Zeugenaussagen mehrerer Frauen entgegen Weinsteins Unschuldsbeteuerungen. Dieser Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte die #MeToo-Bewegung massgeblich mitausgelöst. (SDA)

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