Sie gilt als Grande Dame des britischen Filmgeschäfts, doch auf der Leinwand hat man Judi Dench (89) seit der Veröffentlichung ihres letzten Films «Spirited» im Jahr 2022 nicht mehr gesehen. Denn sie kämpft mit den Folgen von altersbedingter Makuladegeneration, einer unheilbaren Erkrankung der Netzhaut, die ihre Sehkraft beeinflusst. Als sie in einem Interview darauf angesprochen wurde, ob neue Filmprojekte in Planung seien, meinte Dench gar: «Nein, nein, ich kann nicht einmal sehen!» Bereits vor zwei Jahren war die Rede davon, dass ihr Partner der Schauspiellegende das Essen klein schneiden müsse.
Sie selbst hütet sich jedoch davor, Umweltschützer David Mills (79) als ihren Partner zu bezeichnen. Sie fand einst: «Ich weiss nicht, was das richtige Wort ist.» Doch Partner höre sich zu sehr nach Tanzen an. Kennengelernt haben sich die beiden vor rund 14 Jahren, als sie seinen Wildpark besuchte. Doch auch wenn die Liebe bis heute anhält, ist eine Hochzeit kein Thema. «Wir reissen uns zusammen und verhalten uns unserem Alter angemessen», sagt Dench.
Ehemann starb an Lungenkrebs
David Mills ist nicht die einzige grosse Liebe im Leben der Britin: 1971 heiratet Judi Dench den Schauspieler Michael Williams (1935–2001). Das Paar hat die gemeinsame Tochter Finty Williams (51), die genau wie ihre Eltern für diverse Filme vor der Kamera steht. Fast dreissig Jahre sind Michael Williams und Judi Dench verheiratet, als er zwei Wochen vor dem grossen Jubiläum an Lungenkrebs stirbt. Sie stürzt sich daraufhin in die Arbeit: Beinahe ohne Pause dreht sie drei Filme. Dazu erzählt sie Jahre später: «Arbeit hilft über den Schmerz. Wenn man arbeitet, hat man keine andere Wahl. Man kann nicht einfach abhauen, in Selbstmitleid versinken und die Kollegen hängen lassen. Natürlich helfen auch Freunde und Sinn für Humor, schwere Zeiten durchzustehen.»
Ihre Schauspielkarriere begann Dench auf der Bühne, spielte unter anderem in verschiedenen Shakespeare-Produktionen mit. Die meiste Aufmerksamkeit bekommt sie aber für ihre Rolle als strenge und selbstbewusste Chefin «M» von James Bond – im Alter von 63 Jahren. Siebenmal ist sie bis 2012 in den Filmen zu sehen. Doch der Frage nach ihrem Lieblings-007 weicht sie bis heute gekonnt aus.
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Weiterhin beruflich aktiv
Trotz gesundheitlicher Probleme denkt die Oscar-Gewinnerin (1999 für ihre Nebenrolle in «Shakespeare in Love») nicht daran, sich zurückzuziehen. 2023 ist ihr Buch «Shakespeare: The Man Who Pays the Rent» erschienen. Erst vor kurzem stellte sie dieses auf der Bühne vor, weitere Auftritte sind geplant.
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