Auf einen Blick
- In Wien feiert Luke Mockridge sein Bühnen-Comeback
- Dabei erzählt er von Drohungen gegen ihn und seine Familie
- Der Comedian zeigt Reue, aber auch Unverständnis
Mit seinen Witzen über die Paralympics und behinderte Athleten sorgte Luke Mockridge (35) für eine Welle der Empörung. Der Comedian verlor als Reaktion auf die geschmacklosen Scherze seine TV-Show bei Sat.1 und musste seinen Tour-Auftakt absagen.
Am Mittwochabend kehrte Mockridge dennoch auf die Bühne zurück. Vor rund 600 Zuschauern in Wien. Im Festsaal Zentrum Simmering fand der Auftritt statt, den Mockridge nutzen wollte, um etwas zum Shitstorm der letzten 14 Tage zu sagen.
In ernstem Ton sprach der Comedian zum Publikum: «Falls Ihr es nicht mitbekommen habt: Ich war zu Gast in einem Podcast. Und dieser Podcast macht sich selbst zur Aufgabe, möglichst alle Regeln der politischen Korrektheit zu sprengen. Und da machte ich einen Witz, der richtig beschissen ist. Der Menschen verletzt hat, und ich werde zu Recht kritisiert.»
Drohungen gegen die Familie
Mockridge habe seinen Fehler schnell eingesehen, sich sofort entschuldigt und die Löschung des Clips veranlasst. «Ich habe alle Konsequenzen akzeptiert. Weil es richtig war. Aber alles, was dann passierte, ist nicht richtig!», so der 35-Jährige.
Denn der Shitstorm sei ausser Kontrolle geraten. «Es ist nicht richtig, mir zu drohen, mich umzubringen. Es ist nicht richtig, zu sagen: Wir fackeln hier die Halle ab, wenn der Typ es wagt, zu spielen. Es ist nicht richtig, meinen Freunden, meiner Familie, meinem Tour-Veranstalter zu drohen – das ist nicht richtig! Wenn die Debattenkultur so sehr von der Zerstörungswut dominiert wird, dann ist das nicht richtig.» Wenn eine Entschuldigung keinen Wert mehr habe, dann seien «drei Idioten», die in einem Podcast sitzen, das kleinste Problem, glaubt Mockridge.
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«Iglu der Glückseligkeit»
Dennoch wolle sich der Comedian von den Drohungen nicht einschüchtern lassen: «Die, die uns drohen und furchtbare Dinge sagen und schreien, die meinen das Ernst. Und deswegen kann es nur richtig sein, hier heute zu spielen. Nicht nur heute, sondern die komplette Tour.»
Ansonsten zog der Deutsche in der österreichischen Hauptstadt sein gewohntes Programm durch – überzog gar um eine halbe Stunde. Das Wiener Publikum schien ihm seinen Ausrutscher bereits verziehen zu haben, sie klatschten und lachten über das Programm. Am Ende gabs gar stehende Ovationen. Und Mockridge bezeichnete den Auftritt als «Iglu der Glückseligkeit».