«Checker Tobi»-Regisseur starb in nur 12 Tagen
Darum war Johannes Honsells (†45) Gehirntumor so tödlich

Filmemacher Johannes Honsell hatte von seiner Krebsdiagnose bis zu seinem Tod nur noch wenige Tage zu leben. Ein Arzt erklärt, was das sogenannte Glioblastom so gefährlich macht.
Publiziert: 01.01.2024 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 01.01.2024 um 12:46 Uhr
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Am 27. Dezember 2023 starb Regisseur Johannes Honsell an einem Gehirntumor, einem sogenannten Glioblastom.
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Wie dramatisch die letzten Tage im Leben von «Checker Tobi»-Erfinder Johannes Honsell (†45) waren, lässt sich nur erahnen. Nach einigen Monaten mit wiederkehrenden Kopfschmerzen, die schliesslich Lähmungserscheinungen mit sich brachten, ging Honsell zum Arzt. Am 15. Dezember 2023 dann die Diagnose: Der Deutsche hatte einen aggressiven Gehirntumor, ein sogenanntes Glioblastom. Nur zwölf Tage später war der Familienvater tot. Trotz sofortiger Operation starb Johannes Honsell am 27. Dezember. 

Gegenüber RTL erklärt der Medizinjournalist Christoph Specht, was diese Tumorart so gefährlich macht. «Das Glioblastom ist eine ganz aggressive Form der Hirntumore.» Dabei seien die sogenannten Gliazellen betroffen, so Specht weiter, diese ummanteln die Nervenzellen im Gehirn. «Diese spielen dann verrückt und vermehren sich sehr schnell. Todesfälle innerhalb weniger Wochen sind nicht unüblich.»

Operative Entfernung nur selten erfolgreich

Gemäss dem RTL-Experten habe Johannes Honsell kaum eine Chance gehabt, seinen Tumor zu überleben, trotz des raschen Eingreifens der Ärzte. «Operationen im Gehirn sind immer problematisch. Trotzdem versucht man, den Tumor zu entfernen. Das Problem in diesem Fall ist aber, dass das Tumorgewebe fast genauso wie das gesunde Gewebe aussieht», so der Mediziner weiter. 

Ein Glioblastom komplett zu entfernen sei nur selten möglich und die Operation zöge meist eine Bestrahlung und Chemotherapie mit sich. Nur fünf Prozent der Betroffenen überlebten die ersten fünf Jahre nach der Diagnose und auch nur, wenn der Tumor komplett entfernt werden kann, so Specht weiter. 

Unspezifische Symptome

Aufgrund der Symptome seien Glioblastome oft nicht erkennbar. «Starke Kopfschmerzen können ein Anzeichen für einen Hirntumor sein, sind allerdings ein so unspezifisches Symptom, dass es auch alles andere sein kann.» Epileptische Anfälle, Wesensveränderungen und Sprachstörungen allerdings seien dann klarere Anzeichen für den Gang zum Arzt oder zur Ärztin. 

Drei bis fünf von 100'000 Menschen erkranken an dieser Form des Hirntumors. Männer sind gemäss Medizinjournalist Specht fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Dass mit Johannes Honsell ein so junger Mensch erkrankte, sei aussergewöhnlich, in den meisten Fällen seien Personen ab dem 60. Lebensjahr betroffen.

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