Wie dramatisch die letzten Tage im Leben von «Checker Tobi»-Erfinder Johannes Honsell (†45) waren, lässt sich nur erahnen. Nach einigen Monaten mit wiederkehrenden Kopfschmerzen, die schliesslich Lähmungserscheinungen mit sich brachten, ging Honsell zum Arzt. Am 15. Dezember 2023 dann die Diagnose: Der Deutsche hatte einen aggressiven Gehirntumor, ein sogenanntes Glioblastom. Nur zwölf Tage später war der Familienvater tot. Trotz sofortiger Operation starb Johannes Honsell am 27. Dezember.
Gegenüber RTL erklärt der Medizinjournalist Christoph Specht, was diese Tumorart so gefährlich macht. «Das Glioblastom ist eine ganz aggressive Form der Hirntumore.» Dabei seien die sogenannten Gliazellen betroffen, so Specht weiter, diese ummanteln die Nervenzellen im Gehirn. «Diese spielen dann verrückt und vermehren sich sehr schnell. Todesfälle innerhalb weniger Wochen sind nicht unüblich.»
Operative Entfernung nur selten erfolgreich
Gemäss dem RTL-Experten habe Johannes Honsell kaum eine Chance gehabt, seinen Tumor zu überleben, trotz des raschen Eingreifens der Ärzte. «Operationen im Gehirn sind immer problematisch. Trotzdem versucht man, den Tumor zu entfernen. Das Problem in diesem Fall ist aber, dass das Tumorgewebe fast genauso wie das gesunde Gewebe aussieht», so der Mediziner weiter.
Ein Glioblastom komplett zu entfernen sei nur selten möglich und die Operation zöge meist eine Bestrahlung und Chemotherapie mit sich. Nur fünf Prozent der Betroffenen überlebten die ersten fünf Jahre nach der Diagnose und auch nur, wenn der Tumor komplett entfernt werden kann, so Specht weiter.
Unspezifische Symptome
Aufgrund der Symptome seien Glioblastome oft nicht erkennbar. «Starke Kopfschmerzen können ein Anzeichen für einen Hirntumor sein, sind allerdings ein so unspezifisches Symptom, dass es auch alles andere sein kann.» Epileptische Anfälle, Wesensveränderungen und Sprachstörungen allerdings seien dann klarere Anzeichen für den Gang zum Arzt oder zur Ärztin.
Drei bis fünf von 100'000 Menschen erkranken an dieser Form des Hirntumors. Männer sind gemäss Medizinjournalist Specht fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Dass mit Johannes Honsell ein so junger Mensch erkrankte, sei aussergewöhnlich, in den meisten Fällen seien Personen ab dem 60. Lebensjahr betroffen.