Cecilia Bartoli singt den Orfeo am 30. November in Zürich
Nach den Arien gönnt sich die Opern-Diva eine Bratwurst

Mit einem Stimmumfang von über zweieinhalb Oktaven gehört Cecilia Bartoli zu den international gefeierten Opernstars. Bei der Schweiz, dem Zürcher Opernhaus und Rösti gerät sie ins Schwärmen.
Publiziert: 24.11.2024 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2024 um 13:04 Uhr
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Opernstar Cecilia Bartoli singt bei «Orfeo ed Euridice» den männlichen Part des Orfeo. Die Musik stammt von Christoph Willibald Gluck.
Foto: Uli Weber

Auf einen Blick

  • Cecilia Bartoli: Opern-Diva leitet Oper in Monaco und singt in Zürich
  • Bartoli schwärmt von Schweizer Küche und ihrer Verbundenheit zum Land
  • Einziges Schweizer Konzert 2024 am 30. November in der Tonhalle Zürich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Wer mit Opern-Diva Cecilia Bartoli (58) spricht, erlebt ein Feuerwerk. Schon nach wenigen Minuten mit ihr am Telefon hat man das Gefühl, sich mit einer guten Bekannten zu unterhalten. Ihre Freundlichkeit und ihr Temperament sind getragen von der endlosen Liebe für die Musik, für das Leben und die Oper. Wie bei einem Pingpongspiel springt sie von ihrer Stimme als magisches Instrument, zum gleichzeitigen Atmen mit dem Publikum bis zur Zürcher Bratwurst. Seit 2023 leitet sie als erste Frau die Oper von Monte Carlo, das Opernhaus im Fürstentum Monaco. Im Hintergrund ist sie die Direktorin, auf der Bühne der gefeierte Star.

«Es ist grossartig, in diesem Haus zu sein, wo schon Anna Netrebko, Enrico Caruso und Luciano Pavarotti gesungen haben. Maria Callas war auch schon hier, hat aber nicht gesungen, ich weiss auch nicht, weshalb sie das nicht tat», sagt sie lachend. Grosse Unterstützer des Opernhauses sind auch Fürst Albert (66) und Fürstin Charlène (46). «Es hilft uns natürlich, wenn es von Prominenten mit so viel Strahlkraft unterstützt wird.»

Rösti, Würste und dunkle Truffes

Cecilia Bartoli, die italienisch-österreichische Mezzosopranistin mit Schweizer Pass, lebt heute hauptsächlich in Monaco. Temporär in Salzburg, wo sie die Pfingstfesttestspiele leitet. Die letzten rund 15 Jahre lebte sie an der Zürcher Goldküste, gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Bassbariton Oliver Widmer (59), der aus der Limmatstadt stammt.

«Ich werde mit der Schweiz immer verbunden sein. Seit 35 Jahren singe ich im Zürcher Opernhaus. All die schönen Auftritte werde ich nie vergessen. Auch die Liebenswürdigkeit und Toleranz der Menschen nicht», sagt sie und beginnt auch kulinarisch zu schwärmen. «Ich liebe Rösti, Würste und dunkle Truffes.» Wenn sie nun hierherkommt, dann für Ferien und um ihre Freunde zu treffen.

Einziges Schweizer Konzert

Ausser am 30. November. Dann gibt sie in der Tonhalle Zürich ihr einziges Schweizer Konzert dieses Jahr. Erstmals singt sie den männlichen Part in der Oper «Orfeo ed Euridice». Für ihre Interpretation und ihre warmen Klangfarben wird sie auf ihrer Europatour mit frenetischem Applaus, Tränen der Ergriffenheit und Standing Ovation gefeiert. «Es ist auch die wundervolle Musik, welche direkt ins Herzen und in die Seele gehen», so Bartoli. Sie sieht ihre Stimme als magisches Instrument, die diese Gefühle beim Publikum auslösen kann.» Euridice wird von der französischen Sopranistin Mélissa Petit (34) gesungen, auch bei ihr sind die Kritiker voll des Lobes.

Die Geschichte der Oper von Christoph Willibald Gluck (1714–1787) handelt von Orfeo, der seine grosse Liebe Euridice durch einen Schlangenbiss verliert. Sein Leiden über ihren Verlust ist so gross, dass Jupiter ihm erlaubt, in die Unterwelt hinabzusteigen, um sie ins Leben zurückzuholen. Auf der Suche nach ihr bewegt er die Lebenden wie auch die Toten mit seinem Gesang. Eine Bedingung wird auf seiner Reise an ihn gestellt – Orpheus muss vorangehen und darf sich nicht nach Eurydike, die hinter ihm läuft, umblicken.

Liebe, Missverständnis, Tod und Trauer

Durch seine Abwendung beginnt sie an seiner Liebe zu zweifeln, er dreht sich zu ihr um, und sie stirbt ein zweites Mal. Glucks als genial gefeierte Komposition klingt barock wie modern, die Thematik ist alt wie die Menschheit und bis heute universell und aktuell: Liebe, Verlust, Missverständnis, Tod und Trauer.

Cecilia Bartoli singt den Orfeo im Anzug. «Ich liebe es, wenn sich die typischen Geschlechterrollen tauschen, verschmelzen und sich auflösen. Orfeo war ein Kastrat. Also ein Mann, dessen Klang dem einer Frauenstimme ähnelt. Ich bin eine Frau, die den männlichen Part singt. Auf der Bühne geht es 200 Prozent um den Charakter, nicht ums Geschlecht.»

Atemstillstand mit dem Publikum

So redselig die Opernsängerin am Telefon ist, so still ist sie jeweils einen Tag vor ihrem Auftritt. «Es ist das Beste für meine Stimme, wenn ich schweige. Ich werde nur das Notwendigste sagen.» Was sie sich mit dem Zürcher Publikum erhofft, ist nicht planbar. «Wenn alle mit mir gleichzeitig atmen und wenn ich beim Singen den Atem anhalte und dies alle tun, dann ist der Raum voller Magie.»

Was Cecilia Bartoli nach ihrem Konzert macht, weiss sie schon. «Dann gönne ich mir eine Bratwurst und ein Glas Rotwein. Ich werde durch die Weihnachtsmärkte schlendern und die schöne vorweihnachtliche Stimmung geniessen.» Ob sie die Feiertage in Monaco oder in der Schweiz verbringt, sei noch offen. «Hauptsache, mein Mann und meine Familie sind bei mir.»

Für Cecilia Bartolis Konzert am 30. November gibt es aktuell noch wenige Tickets.

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